Die Grafik stellt die drei wesentlichen Wertschöpfungsketten „Hardware Einkauf und Handel“, „IT-Infrastruktur Bereitstellung” und „Digitale Dienstleistungen” von United Internet dar. Im Folgenden wird auf jede dieser Wertschöpfungsketten einzeln eingegangen.
Die Wertschöpfungskette „Hardware Einkauf und Handel” liegt beim Segment „Consumer Access” sowie im Bereich von Corporate . Während „Consumer Access” Privatkundinnen und -kunden in Deutschland bedient, betreibt Corporate den Einkauf der von den Mitarbeitenden genutzten Geräte für die Segmente „Business Applications” und „Consumer Applications”.
Zur vorgelagerten Wertschöpfungskette von „Hardware Einkauf und Handel“ gehören in erster Linie Gerätehersteller wie Samsung, Apple und Dell, die insbesondere Smartphones und Laptops liefern, sowie Versanddienstleister. Vorgelagert zur Hardwareproduktion findet Rohstoffabbau statt. Die hierfür benötigten Rohstoffe sind u. a. Erdöl zur Kunststoffproduktion, Aluminium, Silizium, Lithium, Kupfer und kritische Rohstoffe wie Indium, leichte seltenen Erden und Kobalt, welche primär in Ländern wie China, Australien, USA, Chile oder der Demokratischen Republik Kongo abgebaut werden. Die Geräteherstellung selbst findet hauptsächlich in asiatischen Ländern wie China, Vietnam oder Indien statt. Die vorgelagerte Logistik, bis die Geräte United Internet erreichen, ist global. Die eigene Wertschöpfung bzgl. „Hardware Einkauf und Handel” findet in Deutschland statt, ebenso wie die nachgelagerte Wertschöpfung, zu der der Transport zu Kundinnen und Kunden als auch die Entsorgung bzw. die Wiederaufbereitung von Altgeräten zählen. Die umweltgerechte Entsorgung oder Wiederaufbereitung von Endgeräten und IT-Altgeräten sind signifikante Umweltaspekte der nachgelagerten Aktivitäten. Hierbei setzt United Internet auf die Kooperation mit spezialisierten Geschäftspartnern, um ökologische Auswirkungen zu minimieren.
Die Wertschöpfungskette „IT-Infrastruktur Bereitstellung” wird von den Segmenten „Business Applications“, „Business Access“ und „Consumer Access“ betrieben. Dabei nimmt „Business Applications“ eine Sonderrolle ein, da Kapazitäten der Rechenzentren von „Business Applications“ innerhalb des Unternehmens sowohl von „Consumer Access“ und „Consumer Applications“ als auch von Corporate genutzt werden. Ebenso wird die Telekommunikationsinfrastruktur von „Business Access“ auch von „Consumer Access“ genutzt, sodass sich hier die Abbildung der Wertschöpfungsketten zwischen den beiden Segmenten überlagert.
In der vorgelagerten Wertschöpfungskette der „IT-Infrastruktur Bereitstellung” sind die Segmente „Business Applications“ und „Business Access“, aber auch Hardware-Lieferanten, Energie-, Rechenzentrums- und Softwareanbieter und weitere Netzvorleister zu finden. Zur vorgelagerten Wertschöpfung zählen der Anlagenbau bzgl. Glasfaser- und Antennennetz, Netzvorleistungen und auch die Produktion von Hardware, wie z. B. den Servern. Hinzu kommt die Versorgung mit Elektrizität. Am Anfang der Wertschöpfungskette findet der Abbau von Rohstoffen für die benötigte Hardware in Ländern wie China, USA, Chile und der Demokratischen Republik Kongo, die Hardware-Produktion u. a. in den USA, Taiwan und Japan statt. Zusätzlich zu den Rohstoffen für die Geräteherstellung werden Rohstoffe für den Anlagenbau benötigt, wie z. B. Zement, Quarzsand, Kupfer oder Stahl. Die Vorleistungen zum Netz werden aus Deutschland u. a. von Telefónica und Vodafone bezogen. Vorgelagerte Rechenzentren befinden sich in ganz Europa aber auch in den USA, hierzu zählen sowohl die Co-Location-Rechenzentren von Externen als auch die Rechenzentren von „Business Applications“. Die Stromversorgung der Rechenzentren findet generell lokal statt.
Die eigene Wertschöpfung im Bereich „IT-Infrastruktur Bereitstellung” findet primär in Deutschland statt, da sich hier die wesentlichen Bürostandorte und das Glasfaser- und Antennennetz befinden. Zusätzlich gibt es vereinzelt Büros in anderen europäischen Ländern, den Philippinen und den USA. Ebenso sind Rechenzentren in den USA und in weiteren europäischen Ländern zu finden.
Die nachgelagerte Wertschöpfung kann grundsätzlich weltweit erfolgen. Die Kunden von „Business Applications“ sind jedoch primär in Europa und Nordamerika zu finden, während die Kundinnen und Kunden von „Business Access“ und „Consumer Access“ hauptsächlich in Deutschland zu verorten sind.
Die dritte Wertschöpfungskette „Digitale Dienstleistungen“ erfolgt durch die Segmente „Consumer Applications“ und „Business Applications“. „Consumer Applications“ nutzt wiederum digitale Dienstleistungen von „Business Applications“, weshalb dieses Segment auch in der vorgelagerten Wertschöpfungskette zu finden ist.
In der vorgelagerten Wertschöpfung befindet sich die benötigte IT-Infrastruktur, die sowohl durch „Business Applications“ als auch durch Co-Location-Rechenzentren geliefert wird. Rohstoffabbau, Hardwareproduktion und Stromversorgung erfolgen analog zur Wertschöpfungskette „IT-Infrastruktur Bereitstellung“. Gleiches gilt für die Rechenzentren und Büros der eigenen Wertschöpfung.
Während das Segment „Business Applications“ sich primär an Geschäftskunden in Europa und Nordamerika richtet, liegt der Fokus der Aktivitäten von „Consumer Applications“ im DACH-Raum. Grundsätzlich können die digitalen Dienstleistungen jedoch weltweit abgerufen und verwendet werden.
Eine weitere Wertschöpfungskette von United Internet stellt bislang der Energiehandel im Segment „Consumer Applications” dar, wo Strom- und Gasverträge für Endkundinnen und -kunden angeboten werden. Neue Stromverträge beinhalten ausschließlich Grünstrom, jedoch sind noch ein kleiner Teil Verträge zu Gas und ein geringer Prozentsatz an Graustromverträgen im Umlauf. Der Anteil dieser Tätigkeiten am Konzernumsatz beläuft sich auf unter 1 %. Der Geschäftsbereich soll eingestellt oder veräußert werden. Aus diesen Gründen wurde der Energiehandel in der Darstellung der wesentlichen Wertschöpfungsketten nicht aufgeführt. Abgesehen vom Energiehandel im Segment „Consumer Applications“ hat United Internet keine wesentlichen Aktivitäten im fossilen Brennstoffsektor sowie in der Förderung, Verarbeitung oder im Handel von Kohle und Öl.
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