United Internet als Geschäftspartner

Managementansatz

Wesentlichkeit, Auswirkungen und Risiken

  • NFE: Auswirkungen der Geschäftstätigkeit
  • GRI 103-1

Mit dem Heimatmarkt Deutschland und Geschäftsaktivitäten in Europa und Nordamerika unterliegt United Internet hohen Standards und Normen mit Blick auf den Schutz von Umwelt, Arbeits- und Menschenrechten. Gleichzeitig nehmen die Erwartungen zu, diese auf hohem Niveau verankerten Standards auch zur Grundlage der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und Zulieferern zu machen. Dies fordert neben Rahmenwerken wie den UN SDGs und den GRI-Standards unter anderem die deutsche Bundesregierung mit dem Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der VN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte („NAP“)(1) sowie das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das 2021 beschlossen wurde. Auch in anderen Ländern sind vergleichbare Aktionspläne in Entwicklung oder bereits umgesetzt, z. B. in Form des UK Modern Slavery Act. Neben Konsumentinnen und Konsumenten, zivilgesellschaftlichen Akteuren und Medien legen auch Investorinnen und Investoren sowie Analystinnen und Analysten vermehrt ihr Augenmerk auf das Thema „Wertschöpfungskette“.

Für das „Slavery und Human Trafficking statement“ unserer Gesellschaften in Großbritannien siehe 1&1 IONOS UK und Fasthosts.

(1) Laut dem NAP sind nur wenige Staaten „wirtschaftlich so stark international verflochten wie die Bundesrepublik Deutschland“ (S. 4).

Prinzipiell sind in unserer Liefer- bzw. Wertschöpfungskette die gleichen Themen relevant wie in unserem eigenen Geschäft. Das sind die Themen, die Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie und dieses Berichts sind, etwa Klima- und Umweltschutz oder Menschenrechte. Dabei umfassen Menschenrechte nicht nur sehr grundlegende Rechte wie Leben, Freiheit und Gleichheit, sondern auch zahlreiche Aspekte aus dem Bereich Arbeit, etwa das Verbot von Diskriminierung und („moderner“) Sklaverei, das Recht auf Erholung sowie aus dem Bereich Internet und „digitaler Raum“, etwa Meinungs- und Informationsfreiheit sowie Schutz der Privatsphäre.

Wir möchten durch starke und faire Partnerschaften mit unseren Geschäftspartnern gemeinsam Wert schöpfen.

Mit Blick auf Geschäftspartnerschaften und Lieferbeziehungen gilt grundsätzlich, dass inländische Unternehmen den gleichen strengen gesetzlichen Vorgaben unterliegen wie United Internet selbst. Zudem bewegen wir uns im Bereich Telekommunikation zumeist in einem regulierten Markt, und viele Zulieferer haben darüber hinaus Selbstverpflichtungen installiert. Bei der inländischen Wertschöpfung ist daher von einem sehr geringen Risiko von z. B. Kinder- oder Zwangsarbeit auszugehen. Jedoch können sich solche Risiken aufgrund der rechtlichen, politischen oder gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Ausland anders darstellen. Darüber hinaus kann die spezifische Tätigkeit eines Geschäftspartners weitere relevante Themen mit sich bringen, je nachdem, bis zu welcher Tiefe der Wertschöpfungskette eine Betrachtung erfolgt (gegebenenfalls bis zum Abbau von Rohstoffen). Dementsprechend können indirekt weitere Stakeholder von unserem Verhalten als Geschäftspartner betroffen sein, etwa die Mitar­bei­tenden der Geschäftspartner und deren Zulieferfirmen, Anwohnerinnen und Anwohner an Produktionsstandorten sowie von möglichen Umweltauswirkungen betroffene Personen oder Gruppen.

Die verlässliche Zusammenarbeit mit Vorleistern und Geschäftspartnern ist wesentlich für United Internet. So sind etwa die Zusammenarbeit mit spezialisierten Kooperations- und Outsourcing-Partnern sowie der Bezug von Vorleistungen entscheidend für unseren Unternehmenserfolg. Neben einer Vorabprüfung des jeweiligen Partners ist der enge partnerschaftliche Austausch, welcher mit einer persönlich stattfindenden Betreuung einhergeht, Basis einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Die Integrität unserer Geschäftspartner ist für uns auch deshalb essenziell, weil negative Vorfälle auf United Internet abstrahlen könnten (Markt- und Reputationsrisiken). Darüber hinaus sind Sorgfaltspflichten in der Wertschöpfungskette von aktuellem politischen Interesse (siehe oben), woraus politische und rechtliche Risiken resultieren können.

Ziele und Maßnahmen

  • NFE: Verfolgte Konzepte
  • GRI 103-2

Zweck des Managementansatzes ist es, durch starke und faire Partnerschaften mit unseren Geschäftspartnern gemeinsam Wert zu schöpfen. Einerseits möchten wir etwa Haftungs- und Reputationsrisiken vermeiden, die aus Geschäftsbeziehungen erwachsen können, andererseits das Vertrauen für langfristige Partnerschaften aufbauen und die gemeinsame Übernahme von Verantwortung stärken.

  • NFE: Vorbeugen von Risiken

Relevante Richtlinien sind dabei unser Verhaltenskodex und insbesondere unser Verhaltenskodex für Geschäftspartner der United Internet Gruppe („Geschäftspartner-Kodex“). Letzterer ist ein wichtiger Baustein für die Einhaltung compliance-relevanter Sorgfaltspflichten und stellt eine wesentliche Maßnahme zur Reduzierung von Compliance-Risiken innerhalb der Wertschöpfungskette dar. Der Kodex definiert auf Basis unserer Unternehmenswerte soziale und ökologische Mindeststandards und macht Vorgaben zu deren Einhaltung. Die vertragliche Einbindung des Geschäftspartner-Kodex ist durch Aufnahme in unsere „Allgemeinen Einkaufsbedingungen“ erfolgt.

Die Betrachtung unserer Liefer- und Wertschöpfungskette hat bereits zu der Erkenntnis geführt, dass Vorleistungen im wesentlichen Umfang insbesondere im Geschäftsbereich „Access“ für das Segment „Consumer Access“ (1&1) bezogen werden. Die Bereiche, die mit der Beschaffung von Vorleistungen wie Netzleistungen und Endgeräten betraut sind, verstehen sich auch als „Partnermanager“. Sie stellen sicher, dass die Produkte und Leistungen qualitativ hochwertig und zukunftssicher sind, und führen verlässliche Geschäftsbeziehungen auf Basis eines Vertrauensverhältnisses. Das „Carrier Management“ steuert und koordiniert ganzheitlich die Beziehungen zu den Telekommunikations (TK)-Vorleistungspartnern, sowohl für „Fixed Network“ (Festnetz) als auch für „MBA & National Roaming“ (Mobilfunk). Der Hardware-Einkauf von Produkten und Endgeräten der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) für unsere Kundinnen und Kunden erfolgt über das „Partner Account Management Access“ für Festnetz und Mobilfunk. Verantwortlich sind der Vorstand für „Produktmanagement Access“ bzw. die Vorstände bei Versatel und 1&1 Mobilfunk. Darüber hinaus gibt es spezielle Bereiche, die den Leitungseinkauf im Segment „Business Access“ (1&1 Versatel) sowie das Outsourcing von Customer-Care-Leistungen koordinieren. Der Bereich „Corporate Procurement“, der eine Vielzahl an Produkten und Leistungen für den Konzern beschafft, ist Teil von „Corporate Finance“ und untersteht dem CFO der United Internet AG.

Ergebnisse und Beurteilung

  • NFE: Ergebnisse verfolgter Konzepte
  • GRI 103-3

Das Mapping unserer Wertschöpfungskette wird fortlaufend und insbesondere vor dem Hintergrund der Umsetzung der Anforderungen nach dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sukzessive erweitert. In diesem Rahmen wurden auch die Hinweisgebersysteme und Meldewege sowie das „Due Diligence Outsourcing“ kontinuierlich ausgebaut.

Beitrag zu den SDGs

Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.