Energieverbrauch und Dekarbonisierung

  • Wesentliches Thema: Dekarbonisierung
  • GRI 302-1
  • GRI 302-2
  • GRI 302-3
  • GRI 302-4
  • GRI 305-1
  • GRI 305-2
  • GRI 305-3

Internet- und Telekommunikationsdienste wie die von United   Internet sind unvermeidlich mit erheblichen Energieverbräuchen verbunden. Entsprechend hat das Thema Dekarbonisierung für United   Internet und die Stakeholder eine wesentliche Bedeutung.

Die Nutzung von sowohl eigenen als auch externen Rechen­zen­tren sowie der Betrieb des konzerneigenen Glas­fa­ser­netzes bilden die Grundlage des Angebots von United   Internet und verursachen zusammen den weit überwiegenden Anteil (> 80   %) des gesamten Energieverbrauchs im Konzern. Entsprechend lag der Fokus bisheriger Aktivitäten von United   Internet zur Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und Emissionsreduktion auf diesen beiden Bereichen. Über den Managementansatz im Segment „Business Applications“ (Rechen­zen­tren) wird im entsprechenden Unterkapitel berichtet. Im Rahmen einer künftigen umfassenderen Betrachtung des Themas Dekarbonisierung sollen zudem zusätzliche Managementkonzepte für das Glas­fa­ser­netz erarbeitet werden.

Umweltauswirkungen resultieren zudem aus den Geschäftsbeziehungen der United   Internet Gruppe, insbesondere aus der Nutzung der Glas­fa­ser­netze der Geschäftspartner und dem damit verbundenen Energieverbrauch, der ebenfalls in diesem Bericht offengelegt wird. Der Stromverbrauch für die Nutzung externer Mobilfunknetze (beispielsweise National Roaming) wird nicht berücksichtigt. Weitere Emissionen entlang der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope 3) wurden bisher nur fragmentarisch quantifiziert (zum Beispiel Emissionen durch Geschäftsreisen, eingekaufte Waren und Dienstleistungen sowie Versendungen an Kundinnen und Kunden). United   Internet plant die Ermittlung und Offenlegung eines Carbon Footprints auf Basis aller wesentlichen Kategorien im Rahmen zukünftiger Berichte gemäß CSRD sowie die Erarbeitung eines Konzepts zur Dekarbonisierung der eigenen Wertschöpfungskette.

Entscheidende Hebel zur Dekarbonisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten von United   Internet sind Effizienzsteigerungen im Umgang mit Energie (insbesondere in den konzerneigenen Rechen­zen­tren und im Glas­fa­ser­netz) sowie die Reduktion und idealerweise vollständige Vermeidung von CO 2 -Emissionen durch den Einsatz erneuerbarer Energien.

Auf Basis konzernweiter Vorgaben und Empfehlungen treiben alle Segmente von United   Internet die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien („Ökostrom“) voran. Die Umstellung ist für die eigenen Rechen­zen­tren, die Bürostandorte in Deutschland und Österreich sowie die Infrastruktur mit eigenen direkten Versorgungsverträgen überwiegend abgeschlossen. Durch den Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien werden die eigenen Rechen­zen­tren von IONOS und 1&1 im Regelbetrieb emissionsfrei betrieben. Auch die Auswirkungen des Betriebs des Glas­fa­ser­netzes werden über den Einsatz von Ökostrom reduziert. Der konventionelle Strombezug ist beschränkt auf mitgenutzte technische Einrichtungen und Infrastruktur von Geschäftspartnern (z.B. angemietete Rechen­zen­tren) sowie auf Teile der internationalen Bürostandorte.

Auch wenn umfassende Gesamtziele zur Dekarbonisierung im Berichtsjahr noch nicht definiert waren, wurden und werden Einzelmaßnahmen erfolgreich vorangetrieben.

Mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs entfällt auch im Jahr 2023 auf den Betrieb der Rechen­zen­tren weltweit, ca. ein knappes Drittel auf den Betrieb des Glas­fa­ser­netzes. Zu einem deutlich geringeren Anteil tragen die Strom- und Wärmeverbräuche der Büro- und Logistikgebäude von United   Internet sowie die Kraftstoffverbräuche von Dienstwagen, Rechen­zen­tren und technischen Standorten zum Gesamtenergieverbrauch bei. Details zu den Angaben in der folgenden Übersichtstabelle lassen sich den nachfolgenden Abschnitten entnehmen.

Stromverbrauch Rechen­zen­tren

133.005

145.070

151.849

Stromverbrauch Glasfaser- und Mobilfunknetz (3)

56.589

66.408

86.490

Stromverbrauch Büro- und Logistikgebäude

12.409

13.491

12.789

Summe Stromverbrauch

202.003

224.969

251.127

Wärmeenergieverbrauch Büro- und Logistikgebäude

3.426

13.176

16.042

Summe Wärmeenergieverbrauch

3.426

13.176

16.042

Benzinverbrauch (Dienstwagen)

953

1.538

2.055

Dieselverbrauch (Dienstwagen)

7.005

9.602

10.031

Stromverbrauch (Dienstwagen)

-

-

192

Kraftstoffverbrauch (Rechen­zen­tren)

711

986

1.183

Kraftstoffverbrauch (technische Standorte)

335

Summe Kraftstoffverbrauch

8.669

12.126

13.797

Gesamtenergieverbrauch

214.099

250.271

280.966

Energieverbrauch (1) in MWh

2021

2022 (2)

2023

(1)   Die Vergleichbarkeit der Energieverbrauchsangaben zu den Büro- und Logistikgebäuden mit den Werten der Vorjahre und damit auch die Vergleichbarkeit der Gesamtenergieverbräuche ist nur eingeschränkt gegeben, da die Datengrundlage erweitert und zusätzliche Schätzwerte zu Standorten aufgenommen wurden. Weitere Details hierzu finden sich in den diesbezüglichen Unterkapiteln.

(2)   Anpassung der Werte aufgrund einer verbesserten Datenlage.

(3)   Nicht inbegriffen ist der Stromverbrauch für die Nutzung externer Mobilfunknetze (beispielsweise National Roaming).

Der Stromverbrauch durch das Glas­fa­ser­netz ist im Berichtsjahr aufgrund des Ausbaus des Netzes angestiegen. Auch der Stromverbrauch der eigenen und angemieteten Rechen­zen­tren nahm leicht zu. Für die Büro- und Logistikgebäude lassen sich Entwicklungen aufgrund der in den Vorjahren unvollständigen Datenbasis nicht ableiten. Gleiches gilt für den Gesamtenergieverbrauch und daraus abgeleitete Kennzahlen (wie z.B. die Gesamtenergieintensität).

Gesamtenergieverbrauch in MWh

214.099

250.271

280.966

Konzernumsatz in Mio. €

5.646,2

5.915,1

6.213,2

Gesamtenergieintensität in Wh/€

37,9

42,3

45,2

Energieintensität (1)

2021

2022

2023

(1)   Die Berechnungsgrundlage für Energieverbräuche und Emissionen wurde im Berichtsjahr deutlich erweitert. Die Vergleichbarkeit der Werte mit den Angaben zu Vorjahren ist hierdurch stark eingeschränkt.

Energieverbrauch in den Rechen­zen­tren

Der Fokus von United   Internet ist es, die angebotenen Leistungen für alle Kundinnen und Kunden so sicher und zuverlässig wie möglich zu gestalten und gleichzeitig die Emissionen möglichst gering zu halten. Insbesondere die Abhängigkeit von externen Stromquellen birgt für den Konzern vor dem Hintergrund der Veränderung des Klimas (erhöhter Stromverbrauch durch intensiveren Kühlbedarf, Extremwetterereignisse, Hitzewellen, potenzielle Hochwassersituationen etc.) das grundsätzliche Risiko von Stromausfällen und Netzstörungen. Nicht nur Betriebsunterbrechungen und Verlust von Daten für Kundinnen und Kunden wären die Folge, sondern auch finanzielle und Reputationsverluste für die Konzernunternehmen.

Im Berichtsjahr hat der Vorstand der IONOS-Gruppe deshalb eine eigene Klimastrategie 2030 beschlossen. Im Fokus dieser Strategie steht die fortlaufende Reduzierung der CO 2 -Emissionen durch die Nutzung von 100   % erneuerbarer Energien in allen eigenen Rechen­zen­tren sowie die sukzessive Reduzierung des Strombezugs aus dem öffentlichen Netz durch die Installation weiterer Photovoltaikanlagen.

Weiterhin soll, wo immer es möglich ist, die Reduzierung der CO 2 -Emissionen auch durch den Einsatz von Biokraftstoffen für den Betrieb der Notstromaggregate reduziert werden. Auf diese Weise soll die Strategie und die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen maßgeblich dazu beitragen, den Betrieb der Rechen­zen­tren und die Resilienz der Gruppe insgesamt sicherzustellen.

Die fortlaufende Steigerung der Energieeffizienz des Betriebs der Rechen­zen­tren im Rahmen des zertifizierten Energiemanagementsystems nach ISO 50001 bleibt weiterhin im Mittelpunkt der IONOS-Nachhaltigkeitsbemühungen. Zudem fokussiert IONOS den georedundanten Betrieb, um die Klimaresilienz zu erhöhen und somit den Kundinnen und Kunden von IONOS dauerhaften und ungehinderten Zugriff auf die Applikationen zu ermöglichen.

Das Überwachen der Fortschritte bei der Umsetzung der Klimastrategie fällt in die Zuständigkeit der ESG Management-Abteilung des Segments. Es ist geplant, ab dem Jahr 2024 den Vorstand über diese Fortschritte mindestens einmal jährlich im Rahmen des segmenteigenen ESG-Boards zu unterrichten.

Die nachfolgende Tabelle zeigt den Energieverbrauch durch die konzerneigenen und angemieteten Rechen­zen­tren . Auch bei den eigenen Rechen­zen­tren ist ein leichter Anstieg zu erkennen. Bezogen auf den Konzernumsatz von 6.213 Mio. ergibt sich im Berichtsjahr eine Energieintensität der eigenen Rechen­zen­tren von 19,3 Wh/ . (1)

(1) Vorjahreswerte Energieintensität der Rechen­zen­tren (nicht Bestandteil der Prüfung): 20,1 (2022) und 20,3 (2021)

Siehe auch Zero Carbon Committed Initiative

Stromverbrauch Rechen­zen­tren

132.198

145.070

151.849

davon eigene Rechen­zen­tren

114.372

119.911

119.991

davon angemietete Rechen­zen­tren

17.826

25.159

31.858

Kraftstoffverbrauch Rechen­zen­tren

807

986

1.183

davon eigene Rechen­zen­tren

711

815

950

davon angemietete Rechen­zen­tren

96

171

233

Energieverbrauch Rechen­zen­tren

133.005

146.056

153.032

Energieverbrauch in Rechen­zen­tren in MWh (1)

2021

2022

2023

(1)   Angaben beziehen sich auf eigene sowie die angemieteten Rechen­zen­tren der IONOS-Gruppe. Ab dem Berichtsjahr 2022 wurden hierbei - anders als in den Vorjahren - zusätzlich auch Verbräuche von angemieteten Rechen­zen­tren geschätzt, für die keine Messwerte oder Abrechnungen vorlagen. Der Stromverbrauch für die 1&1 AG Rechen­zen­tren ist - wie in den Vorjahren - im Energieverbrauch für die Bürogebäude enthalten, da derzeit keine separate Erfassung dieses Verbrauchs möglich ist.

Reduktion von Emissionen durch Einsatz erneuerbarer Energien

Seit 2022 wird auf Basis konzernweiter Vorgaben und Empfehlungen und segmentspezifischer Managemententscheidungen für die eigenen Rechen­zen­tren der IONOS-Gruppe (Segment „Business Applications“) sowie in den Segmenten „Business Access“ und „Consumer Access“ ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien genutzt. Die Server des Segments „Consumer Applications“ (Mail & Media) werden in Deutschland alle in den Rechen­zen­tren von IONOS – und somit ebenfalls mit emissionsfreiem Strom - betrieben. In angemieteten Rechen­zen­tren obliegt die Auswahl von Versorgungstarifen und damit die Entscheidung über die Nutzung von Ökostrom den jeweiligen Betreibern.

Der Stromverbrauch angemieteter Rechen­zen­tren liegt bei ca. einem Fünftel des Stromverbrauchs der eigenen Rechen­zen­tren. Dieser Anteil des Stromverbrauchs wird in der obigen Tabelle separat ausgewiesen, da für diese Rechen­zen­tren nicht von emissionsfreiem Strom ausgegangen werden kann. Weiterhin resultieren auch in den eigenen Rechen­zen­tren Restemissionen aus Dieselgeneratoren (Notstrom). Deren Beitrag zum Gesamtenergieverbrauch der Rechen­zen­tren wird auf unter 1   % geschätzt.

Maßnahmen zur vermehrten Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien bestehen neben dem Einkauf von Ökostrom im Ausbau eigener Photovoltaikanlagen (PV). Im Jahr 2022 wurde eine solche Anlage im neuen Rechenzentrum in Worcester in Betrieb genommen. Weitere PV-Anlagen für Rechen­zen­tren wurden im Berichtsjahr 2023 in den USA und in Frankreich installiert.

Steuerung mit Energiemanagementsystem nach ISO 50001

Im Jahr 2018 entschied sich das Management für die IONOS Rechen­zen­tren zur Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) nach ISO 50001. Das EnMS umfasst die selbst betriebenen Rechen­zen­tren der IONOS-Gruppe, in denen der Energieverbrauch direkt gesteuert werden kann. Die Anwendung des EnMS ermöglicht die kontinuierliche Verfolgung von Zielen zur Steigerung der Energieeffizienz und eine transparente Nachvollziehbarkeit. Somit kann das EnMS dazu dienen, frühzeitig etwaige Möglichkeiten zu Energieeffizienzoptimierungen zu erkennen. Dadurch können einerseits Einsparpotenziale gehoben und andererseits externe Anforderungen, wie sie zum Beispiel im neuen Energieeffizienzgesetz 2023 (EnEfG) formuliert sind, umgesetzt werden. Das EnMS leistet so einen wichtigen Beitrag zum Nachhaltigkeitsmanagement.

Die Verantwortung für das EnMS und seine strategische Ausrichtung trägt der Head of TechOps Infrastructure. Ein mehrköpfiges Energiemanagement-Team trägt dafür Sorge, dass das EnMS zielführend genutzt wird. Dieses Team setzt sich aus den regional verantwortlichen Mitar­bei­tenden der Rechen­zen­tren von IONOS in den verschiedenen Ländern (Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien, USA) zusammen. Zusätzlich gibt es einen Managementsystem-Verantwortlichen.

Energieeffizienz der eigenen Rechen­zen­tren

Bauliche Modernisierungsmaßnahmen in älteren Rechen­zen­tren, aber auch Neubauten haben in den zurückliegenden Jahren zur Reduktion des Stromverbrauchs und zu einer Steigerung der Energieeffizienz geführt. Dank dieser Maßnahmen haben die IONOS-Rechen­zen­tren PUE-Werte (Power Usage Effectiveness) zwischen 1,24 und 1,86.

Vor allem bei Neubauten von Rechen­zen­tren lassen sich gute Effizienzwerte erzielen. Im Herbst 2022 nahm das neue Rechenzentrum in Worcester in der Region West Midlands (UK) den Betrieb auf. Bei dessen Konzeption und Umsetzung lag der Schwerpunkt auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Es dient sowohl der Kapazitätserweiterung als auch der Effizienzsteigerung des Betriebs in England und wird das bisherige englische Rechenzentrum in Gloucester schrittweise ablösen.  

Dank einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Rechenzentrums kann bis zu 10   % der benötigten Energie selbst erzeugt werden. Die Notstrom-Aggregate werden mit Diesel auf Basis von hydrierten Pflanzenölen betrieben, womit bis zu 90   % CO 2 eingespart werden können. Das durch die Produktion der Gebäudehülle erzeugte CO 2 wurde durch Zertifikate ausgeglichen.

Auch innerhalb der Rechen­zen­tren setzt IONOS fortlaufend Projekte und Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Verbesserung der Energieeffizienz um:

  • Die Auslastung pro Server wird stetig erhöht, wodurch die Zahl der benötigten Server rechnerisch reduziert werden könnte.

  • Alte Server werden frühzeitig durch modernere, energieeffizientere Hardware ersetzt.

  • Ein Teil der Server-Hardware wird speziell für United   Internet zusammengebaut. Dabei wird auf überflüssige Komponenten verzichtet, gleichzeitig werden u.   a. stromsparende Prozessoren sowie Netzteile mit geringem Wärmeverlust eingesetzt.

  • Das von Konzerngesellschaften des United   Internet Konzerns eingesetzte Webhosting-System ist eine auf Linux basierende hochoptimierte Eigenentwicklung, die es ermöglicht, auf einem einzigen Rechner Daten von tausenden Kundinnen und Kunden zu verwalten und damit Ressourcen sinnvoll zu nutzen.

  • Durch Virtualisierung können vermehrt „Bare Metal Server“ durch virtuelle Server ersetzt werden.

  • Durch den Einsatz von Containern kann auf den redundanten Betrieb des Betriebssystemkerns verzichtet werden, der stattdessen von allen Instanzen geteilt wird – dies ermöglicht ein noch stärkeres „elastisches“, lastabhängiges Skalieren der bereitgestellten IT-Ressourcen.

Ausgewogenes Design – neuer Standard für alle anstehenden Rechenzentrumsprojekte

An Rechen­zen­tren werden immer höhere Anforderungen gestellt – sowohl mit Blick auf die Leistung als auch auf Umweltaspekte. Die Herausforderung für den Betreiber besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen einem hochverfügbaren sowie sicheren Betrieb und gleichzeitiger Kosten- und Energieeffizienz zu finden. Das oben   genannte neue Rechenzentrum in Worcester beruht auf einer Konzeption einer ausgewogenen Balance aus Verfügbarkeit, Energieeffizienz, Bauzeit sowie einfachem und flexiblem Betrieb. Die verteilte Redundanz wurde durchgängig nach „Uptime Institute Tier IV“ entworfen, was als eines der höchsten redundanten Betriebskonzepte im Rechenzentrumsumfeld gilt. Mit diesem Rechenzentrumsdesign hat IONOS eine skalierbare, energieeffiziente und hochmoderne Server- und Cloud-Infrastruktur mit hoher Verfügbarkeit und einem entsprechend guten Preis-Leistungs-Verhältnis entwickelt.

Ein weiterer Bestandteil des neuen Rechenzentrumsdesigns ist der „pay as you grow“-Ansatz. Alle von IONOS neu gebauten Rechen­zen­tren – so auch das in England – sind so gebaut, dass sie bei Bedarf jederzeit im laufenden Betrieb erweitert werden können. Zu Beginn werden nur die essenziellen Komponenten installiert und betrieben, was höchst kosteneffizient ist. Dadurch gibt es keine überflüssigen Einheiten, die aufgrund von Alterungserscheinungen mit der Zeit ausgetauscht werden müssten, obwohl sie noch nicht verwendet wurden. Dies spart wertvolle Ressourcen und Wartungskosten; zudem verbrauchen noch nicht installierte Geräte keine Energie. IONOS nutzt diesen Ansatz für Großkomponenten wie USV-Anlagen, Kälte-Erzeuger und Kühlgeräte.

Steigerung der Energieeffizienz im Segment „Consumer Applications“

Die Datenmenge auf den Portalen (für E-Mail und Cloudspeicher) ist seit 2017 stark angestiegen (Mailstore von 20,6 PB im Jahr 2017 auf 47 PB Ende 2023; Cloud Storage im gleichen Zeitraum von 0,9 PB auf 16,4 PB). Auch die Aktivitäten der Nutzerinnen und Nutzer sind von 1,4   Mrd. Logins im Jahr 2017 auf annähernd 3,68   Mrd. Logins im Jahr 2023 gestiegen. Zusätzlich werden den Kundinnen und Kunden viele neue Produkte und Features angeboten, die ebenfalls Speicherplatz und Rechenleistung benötigen (bspw. Smart Inbox, netID, Volltextsuche, verbesserte Spam-Erkennung etc.). Vor diesem Hintergrund eines deutlichen Anstiegs von Nutzerzahlen, Datenvolumina und funktionalen Anforderungen wird im Segment „Consumer Applications“ fortlaufend an der Steigerung der Ressourcen- und Energieeffizienz gearbeitet .

Im Berichtsjahr wurde an der Entwicklung langfristig nutzbarer Kennzahlen gearbeitet, mit dem Ziel, verschiedene Aspekte des Betriebs und der Applikationslandschaft, insbesondere in Bezug auf die Software- und Infrastruktur-Effizienz, zuverlässig wiederzugeben und messbar zu machen. Als erster Schritt wurde der IT-Stromverbrauch pro geleisteter CPU-Stunde an Rechenleistung definiert. Die zugrundeliegenden Basisdaten wurden als Pilot in der Cloud-Infrastruktur erfasst und bilden nun die Index-Basis, die in den kommenden Jahren als Vergleichsgrundlage herangezogen werden. Weitere Kennzahlen, die die Software-Effizienz, Nutzerzahlen und Weiterentwicklung von Produkt Features beleuchten, sind in Vorbereitung.

Die Software, die den Produkten der Marken GMX, WEB.DE und mail.com zu Grunde liegt, baut auf einer leistungsfähigen Server-Infrastruktur in den IONOS Rechen­zen­tren auf. In den zurückliegenden Jahren wurde eine private Cloud-Infrastruktur in Form von 16 Kubernetes Clustern in drei der Rechen­zen­tren aufgebaut. Sie erlaubt es, verschiedene Applikationen gemeinsam auf einer zentralen Plattform zu betreiben, ohne jeder Anwendung dedizierte und für den Maximalbedarf ausgelegte technische Ressourcen bereitstellen zu müssen. Der Auf- und kontinuierliche Ausbau beruht auf strategischen Entscheidungen. Über den Fortschritt wird der Vorstand regelmäßig unterrichtet. Durch Migration der Software Assets von United   Internet auf diese Plattform konnte trotz der oben beschriebenen gestiegenen Anforderungen die Anzahl von Servern und virtuellen Maschinen reduziert werden. Heute laufen bereits über 50   % der Softwarelösungen in der Cloud. Auf Basis der oben definierten Kennzahl (Energieverbrauch pro CPU-Stunde) werden Maßnahmen abgeleitet, um die Auslastung und Energieeffizienz zukünftig weiter zu optimieren.

Energieverbrauch durch das Glasfaser- und Mobilfunknetz

Auch beim Betrieb des Glas­fa­ser­netzes wird darauf Wert gelegt, den Stromverbrauch und die damit verbundenen Umweltauswirkungen zu reduzieren. Wichtigste Maßnahme in diesem Zusammenhang ist die Nutzung von Ökostrom an den eigenen Technikstandorten. Soweit 1&1   Versatel Glas­fa­ser­netze von Dritten (City Carrier, Deutsche Telekom etc.) nutzt, steuert 1&1   Versatel den Stromeinkauf dort nicht selbst. Der Stromverbrauch ist in diesen Fällen über entsprechende Nutzungsentgelte abgegolten. An Standorten, an denen 1&1   Versatel keinen Einfluss auf den bezogenen Strom hat, plant 1&1 Versatel beginnend mit dem Berichtsjahr 2023 nach Eingang und Kontrolle der aktuellen Verbrauchsabrechnungen im Laufe des jeweiligen Folgejahres einen vollständigen Ausgleich der Emissionen über geprüfte Zertifikate. Der Ausgleich für das Berichtsjahr 2023 erfolgt demnach nach Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichts.

Im Berichtsjahr 2023 wurde an diversen Standorten in Deutschland im Zuge des 5G Ausbaus die Klimatechnik durch den Einbau von direkter und indirekter freier Kühlung optimiert. Anlagen dieser Art nutzen die kühle Außenluft zur Klimatisierung und senken hierdurch den Energieverbrauch.

Im Berichtsjahr 2023 kann eine deutliche Zunahme des Stromverbrauchs verzeichnet werden. Dies ist insbesondere auf den kontinuierlichen Ausbau des Glas­fa­ser­netzes zurückzuführen. Dieser ist maßgeblich durch die systematische Erschließung von Gewerbegebieten, den Bau von (Groß-)Kundennetzen, Kooperationen mit anderen Netzbetreibern sowie Akquisitionen bestehender Infrastrukturen geprägt.

Der hier veröffentlichte Stromverbrauch zeigt wie in den Jahren zuvor den Verbrauch von eigenen Standorten der 1&1   Versatel sowie den Verbrauch der Standorte, an denen 1&1   Versatel als Nutzer auftritt. Zudem umfasst der Wert erstmalig auch den Verbrauch der im Berichtsjahr aufgebauten Antennenstandorte des Segments „Consumer Access“.

Neben dem Stromverbrauch entstehen an den technischen Standorten der 1&1 Versatel Restemissionen durch Netzersatzanlagen (Notstrom) im Rahmen des Regelbetriebs (Not- und Testbetrieb). Durch den kontinuierlichen Netzausbau der 1&1 Versatel steigt auch zunehmend die Anzahl der technischen Standorte an. Planmäßig werden die eigenen Standorte über den zentralen Energiedienstleister mit zertifiziertem Ökostrom beliefert. In einzelnen Ausnahmefällen kann die Energieversorgung über den örtlichen Netzbetreiber allerdings nicht fristgerecht sichergestellt werden. In diesen Fällen wird sie, um den terminlichen Rollout nicht zu gefährden, bis zur schnellstmöglichen Aufnahme des Regelbetriebs und Versorgung durch den vorgesehenen Energiedienstleister ersatzweise und temporär mit Netzersatzanlagen überbrückt. Die Menge und die Dauer der jeweils notwendigen Ersatzbetriebe wird im Rahmen von Optimierungen im weiteren Ausbauprozess sukzessive reduziert werden.

Stromverbrauch technische Standorte (1)

56.589

66.408

86.490

davon Ökostrom

21.148

57.056

79.073

Kraftstoffverbrauch technische Standorte

k.A.

k.A.

335

Energieverbrauch Glasfaser- und Mobilfunknetz in MWh

2021

2022

2023

(1)   Die Angaben beinhalten den Stromverbrauch für alle eigenen technischen Standorte der 1&1 Versatel sowie die Standorte, an denen 1&1 Versatel als Nutzer auftritt. Für vereinzelte Standorte, für die noch keine Ablesungen vorliegen, wurden die Verbräuche geschätzt. Die in den Vorjahren aufgeschlüsselten Verbrauchsdaten wurden für das Berichtsjahr aufsummiert. Der dargestellte Verbrauch für das Berichtsjahr 2023 umfasst zusätzlich den Verbrauch für das 1&1 Mobilfunknetz. Nicht inbegriffen ist der Stromverbrauch für die Nutzung externer Mobilfunknetze (beispielsweise National Roaming) .

Energieverbrauch durch Büro- und Logistikgebäude

Die Büro- und Logistikgebäude von United   Internet haben einen vergleichsweise geringen Anteil am Gesamtenergieverbrauch der Unternehmensgruppe. Energie wird in diesen Gebäuden in Form von Strom und Wärme benötigt.

Im Berichtsjahr und in den Vorjahren lag der Fokus der Bemühung um Energieeinsparungen und Emissionsreduktion auf den Rechen­zen­tren und dem Glas­fa­ser­netz. Ein umfassender Managementansatz für die Energieverbräuche von Büro- und Logistikgebäuden lag im Berichtsjahr noch nicht vor. Die neu erhobenen, vorliegenden Zahlen sollen als Grundlage für den Ausbau von Konzepten und das Definieren von Zielen dienen.

Stromverbräuche an Büro- und Logistikstandorten

In den vergangenen Jahren wurde der Strombezug für weite Teile des Konzerns auf zertifizierten Ökostrom umgestellt, wodurch die CO 2 -Emissionen und daraus resultierenden Klimaauswirkungen vermindert werden. Dieser Umstellungsprozess ist mittlerweile weitgehend abgeschlossen, sodass an insgesamt 39 – darunter allen wesentlichen - Büro- und Logistikstandorten in Deutschland und Österreich zertifizierter Ökostrom zum Einsatz kommt.

Der Stromverbrauch der deutschen Bürostandorte ging gegenüber dem Vorjahr leicht zurück. Ob dieser Rückgang auf Energiesparmaßnahmen im Jahr 2023 zurückgeführt werden kann, bedarf weiterer Analysen.

Für die ausländischen Bürostandorte (ca. 18   % der gesamten Konzernmitarbeitenden) liegen bisher nur partiell Informationen vor, sowohl hinsichtlich Verbrauchsmenge als auch hinsichtlich der Verwendung von erneuerbaren Energien. Um dennoch einen konzernweiten Gesamtstromverbrauch ausweisen zu können, wurden die Verbräuche für die internationalen Standorte hochgerechnet.

Stromverbrauch deutsche Standorte

12.409

11.463

10.359

Stromverbrauch internationale Standorte

k.A.

2.028

2.430

Summe Stromverbrauch

12.409

13.491

12.789

Stromverbrauch Büro- und Logistikgebäude in MWh (1)

2021

2022 (2)

2023

(1)   Angaben beziehen sich auf Büros und zugehörige technische Infrastruktur von United Internet. Die Angaben für die internationalen Standorte beruhen auf Schätzungen anhand der Standortgröße (Fläche, Mitar­bei­tendenzahl).

(2)   Anpassung der Werte aufgrund einer verbesserten Datenlage.

Wärmeverbräuche an Büro- und Logistikstandorten

Im Bereich der Wärmeverbräuche wird für das aktuelle Berichtsjahr eine Gesamtschätzung veröffentlicht. Uneinheitliche und zeitlich versetzte Ablese- und Abrechnungsperioden sowie der Umstand, dass Wärmeverbräuche an vielen Standorten nur über die Nebenkostenabrechnungen von Vermietern vorliegen, erschweren vielerorts – und verhindern teilweise vollständig – die Erhebung exakter Messwerte.

Im Rahmen der Hochrechnung der Wärmeverbrauchsdaten des aktuellen Berichtsjahres konnten Unstimmigkeiten bei der Ermittlung der Schätzwerte des Vorjahres festgestellt werden, die zu einer deutlichen Abweichung der Verbrauchsdaten geführt haben. Aus diesem Grunde wurden die Zahlen des Vorjahres nachträglich auf Basis einer optimierten Schätzmethodik korrigiert.

Die angegebenen Werte geben nun eine plausible Größenordnung der gesamten Wärmeverbräuche von United   Internet wieder, die angesichts der fossilen Grundlage der Wärmeerzeugung durchaus wesentlich zu den Emissionen des Konzerns beitragen.

Gemessener Wärmeenergieverbrauch

3.426

9.820

6.671

davon Erdgas

3.426

3.818

2.315

davon Fernwärme

k.A.

5.760

4.188

davon Heizöl

k.A.

242

169

Schätzung Wärmeenergieverbrauch restliche Standorte

k.A.

3.355

9.371

davon Erdgas

k.A.

1.391

4.321

davon Fernwärme

k.A.

1.964

5.050

davon Heizöl

k.A.

0

0

Summe Wärmeenergieverbrauch

3.426

13.176

16.042

Wärmeverbrauch Büro- und Logistikgebäude in MWh (1)

2021

2022 (2)

2023

(1)   Angaben zu gemessenen Gas-, Fernwärme- und Heizölverbräuchen stammen von deutschen und österreichischen Standorten mit circa 40 % der Büroflächen. Da Wärmeverbräuche an vielen Standorten nur über die Nebenkostenabrechnung der Vermieter ermittelt werden können und diese für das Berichtsjahr zum Redaktionsschluss noch nicht vorlagen, wurden die tatsächlichen Verbräuche des Vorjahres verwendet. Für alle Standorte ohne Verbrauchsangaben wurden die Wärmeverbräuche geschätzt.

(2)   Anpassung der Werte aufgrund einer verbesserten Datenlage.

Energieverbrauch durch Dienstwagen

Für den Einsatz von Miet- und Dienstwagen arbeitet United   Internet mit externen Partnern zusammen. Diese geben regelmäßig Auskunft über die Nutzung des Fuhrparks und werten Tankkarten aus, sodass United   Internet die Entwicklung des Kraftstoffverbrauchs und den damit verbundenen Ausstoß von Treibhausgas-Emissionen erheben kann.

Verbrauchte Menge Kraftstoff (Benzin und Diesel) in Litern

834.306

953.058

1.234.945

Kraftstoffverbrauch pro Dienstfahrzeug in Litern (1)

1.107

1.217

1.575

Verbrauchte Menge Strom in MWh (2)

-

-

192

Stromverbrauch pro E-Dienstfahrzeug in MWh/Fzg.

-

-

3,2

Dienstwagen

2021

2022

2023

(1)   Anzahl Kfz im Anlagebestand zum Stichtag 31. Dezember des jeweiligen Berichtsjahres (2023: 844; 2022: 783; 2021: 754); der Bestand an Kfz im Jahresverlauf kann abweichen.

(2)   Aufgrund einer unzureichenden Datenlage wurde der Verbrauch für E-Fahrzeuge für das Berichtsjahr anhand der Nettokosten und eines durchschnittlichen Preises pro kWh hochgerechnet.

Eigene direkte und indirekte Treibhausgasemissionen

Die o.   g. Energieverbrauchsdaten erlauben erstmals eine Abschätzung der direkten (Scope 1) und indirekten (Scope 2) eigenen Treibhausgasemissionen des United   Internet Konzerns.

Obwohl der Stromverbrauch insgesamt ca. 85-90   % des Gesamtenergieverbrauchs von United   Internet ausmacht, belaufen sich die strombezogenen Emissionen auf nur ca. ein Drittel der gesamten Emissionen.

CO 2 -Äquivalente aus Wärmeenergieverbrauch Gas und Heizöl

452

1.108

1.390

CO 2 -Äquivalente aus Kraftstoffverbrauch in Rechen­zen­tren (4)

208

267

257

CO 2 -Äquivalente aus Kraftstoffverbrauch in technischen Standorten

-

-

87

CO 2 -Äquivalente aus Kraftstoffverbrauch Dienstwagen (3)

3.074

3.025

3.204

Summe direkte CO 2 -Emissionen (Scope 1)

3.734

4.400

4.938

CO 2 -Äquivalente aus Stromverbrauch Rechen­zen­tren (4)

k.A.

13.857

0

CO 2 -Äquivalente aus Stromverbrauch Glasfaser- und Mobilfunknetz (5)

14.885

5.777

3

CO 2 -Äquivalente aus Stromverbrauch Büros & Logistikgebäude

1.549

1.572

1.718

CO 2 -Äquivalente aus Stromverbrauch Dienstwagen

-

-

131

CO 2 -Äquivalente aus Fernwärme Büros & Logistikgebäude

k.A.

2.163

2.587

Summe indirekte eigene CO 2 -Emissionen (Scope 2)

16.434

23.369

4.440

Summe eigene CO 2 -Emissionen (Scope 1+2)

20.168

27.769

9.378

CO 2 -Emissionen in Tonnen CO 2 -Äquivalent (1)

2021

2022 (2)

2023

(1)   Die Umrechnung der Energie- und Kraftstoffverbräuche in CO 2 -Emissionen erfolgte anhand offizieller Umrechnungsfaktoren, beispielsweise des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, der European Energy Agency, der Association of Issuing Bodies etc.

(2)   Anpassung der Werte aufgrund einer verbesserten Datenlage.

(3)   Die Emissionen aus Krafstoffverbrauch durch Dienstwagen beinhalten Hochrechnungen.

(4)   Im Gegensatz zum Vorjahr wurden im Berichtsjahr die Emissionen aus den angemieteten Rechen­zen­tren Scope 3 zugeordnet statt Scope 2. Diese werden für 2023 auf ca. 18.000 Tonnen CO 2 e geschätzt.

(5)   Nicht inbegriffen ist der Stromverbrauch für die Nutzung externer Mobilfunknetze (beispielsweise National Roaming) .

Der überwiegende Teil des Stromverbrauchs führt aufgrund der Nutzung von Ökostrom zu keinen CO 2 -Emissionen (marktbasierter Ansatz). Ermittelt man die Emissionen rechnerisch mit Hilfe des regionalen Strommix (ortsbasierter Ansatz), so ergibt sich ein Wert von 68.542 Tonnen CO 2 -Äquivalent. Durch den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien kann United   Internet die Gesamtemissionen der Unternehmensgruppe somit deutlich reduzieren.

Indirekte Treibhausgasemissionen in der Wertschöpfungskette

Während für die direkten (Scope 1) und indirekten (Scope 2) eigenen Treibhausgasemissionen von United   Internet eine weitgehend vollständige Abschätzung getroffen werden kann, ist der überwiegende Teil der indirekten Emissionen in der Wertschöpfungskette (Scope 3) bisher nicht ausreichend analysiert und quantifiziert. Vorhandene Daten und Vergleiche mit anderen Unternehmen lassen mit hoher Wahrscheinlichkeit vermuten, dass der Scope 3 die Emissionen von Scope 1 und 2 deutlich übersteigt. United   Internet ist bemüht, schrittweise belastbare Informationen und Schätzungen zu allen 15 Kategorien des Scope 3 (gemäß GHG Protocol) zu ermitteln.

Die nachfolgenden Abschnitte enthalten fragmentarische Informationen zu zwei Scope 3-Bereichen, zu denen bereits seit längerem Daten und Schätzungen vorliegen.

Mobilität von Mitar­bei­tenden

  • GRI 302-1
  • GRI 302-2
  • GRI 305-1
  • GRI 305-2
  • GRI 305-3

Die Verteilung der Unternehmensgruppe auf rund 40 in- und ausländische Standorte in neun Ländern stellt hohe Anforderungen an die Mobilität der Mitar­bei­tenden. Durch die Reisetätigkeit der Mitar­bei­tenden entstehen CO 2 -Emissionen.

United   Internet hat den Anspruch, reisebedingte Emissionen zu reduzieren, sowohl durch die Vermeidung von Dienstreisen als auch durch die Nutzung klimaneutraler Reisemöglichkeiten wie Bahnfahrten. Zur Steuerung der Mobilität der Mitar­bei­tenden arbeitet die Abteilung Commercial Services eng mit der Personalabteilung zusammen. Die Verantwortlichkeit für dieses Thema reicht vom Dienstreisemanagement über das Monitoring des Fuhrparks bis hin zur Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Vergabe und Nutzung von Dienstwagen.

Für klimaschonende Mobilität hat United   Internet folgende Maßnahmen ergriffen:

  • Vermeidung von Dienstreisen
    Durch die Ausstattung der Besprechungsräume mit Technik für Telefon- und Videokonferenzen können viele Dienstreisen vermieden werden. Zudem verbessert die Nutzung von „Instant-Messaging-Diensten“ den internen Austausch und kann dabei helfen, Reisen zwischen den Standorten weiter zu reduzieren.

  • Klimafreundliches Reisen
    Im Rahmen des Genehmigungsprozesses wird darauf hingewirkt, dass die Mitar­bei­tenden die Bahn als bevorzugtes Reisemittel nutzen. Entsprechende Langstrecken können damit klimaneutral zurückgelegt werden. Darüber hinaus können sich Mitar­bei­tende in einer Mitfahrzentrale im unternehmenseigenen Intranet für gemeinsame Wege zusammenschließen. Zum Teil gibt es in den Segmenten dezentrale Regelungen, die den Konzernregelungen ähnlich sind.

  • Dienstwagenflotte
    Mit der Dienstwagenregelung grenzt United   Internet die Umweltauswirkungen der Flotte ein, indem bspw. die wählbare Motorisierung beschränkt wird. Zudem bemüht sich der Konzern laufend die eigene Flotte sowohl in ökologischer als auch ökonomischer Hinsicht aktuell zu halten. Dabei prüft United   Internet auch den Einsatz alternativer Technologien, immer mit dem Anspruch, sowohl ökonomisch als auch ökologisch tragbare Entscheidungen zu treffen. Das Fuhrparkmanagement wird überwiegend von United   Internet Corporate Services geleistet. Darüber hinaus gibt es nur noch an wenigen Stellen dezentrale Regelungen.

  • Dienstrad-Leasing
    Seit Juni 2020 bietet der United   Internet Konzern ein Dienstrad-Leasing an. Mitar­bei­tende können über das Leasing Fahrräder über monatliche Nutzungsraten vergünstigt nutzen und leisten aktiv einen Beitrag zum Umweltschutz und zu einer verbesserten Verkehrssituation, wenn sie dies u.   a. auf dem Weg zur Arbeit nutzen. Das Angebot wurde seitens der Mitar­bei­tenden gut angenommen.

  • Papierlose Reisekostenabrechnung
    Seit 2019 hat der United   Internet Konzern einen Prozess für eine papierlose Reisekostenabrechnung eingeführt, der zugleich eine gesteigerte Transparenz über alternative Reisemittel und die Reisekosten ermöglicht.

Gefahrene Personenkilometer (Pkm) im Fernverkehr

842.721

3.073.332

4.853.107

Gefahrene Pkm im Fernverkehr pro Mitar­bei­tendem (2)

90

311

469

CO 2 -Äquivalente aus Fernverkehr in Tonnen (Scope 3)

0

0

0

Gefahrene Pkm im Nahverkehr

74.223

273.655

305.099

CO 2 -Äquivalente aus Nahverkehr in Tonnen (Scope 3)

0

0

0

Anteil der klimaneutral zurückgelegten Bahnstrecken in %

100

100

100

Bahnreisen (1)

2021

2022

2023

(1)   Angaben beziehen sich auf die United Internet Gruppe in Deutschland. Sie entstammen der sogenannten „Umweltbilanz“ der Deutschen Bahn.

(2)   Angaben beziehen sich auf die Stammmitarbeitenden der United Internet Gruppe in Deutschland (2023: 10.346; 2022: 9.892; 2021: 9.388).

Verbrauchte Menge Kerosin in Litern (2)

22.294

82.883

124.277

Kerosinverbrauch pro Mitar­bei­tendem in Litern (3)

2,4

8,4

12,0

Geflogene Kilometer gesamt

626.226

2.328.162

3.452.150

CO 2 -Äquivalente in Tonnen (4) (Scope 3)

189

580,2

792,3

Flugreisen (1)

2021

2022

2023

(1)   Angaben beziehen sich auf die gesamte United Internet Gruppe in Deutschland.

(2)   Errechnet anhand der Angaben des Bundesverbands der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) zum durchschnittlichen Kerosinverbrauch pro Passagier und 100   km (2023: 3,60 l; 2022: 3,56 l; 2021: 3,56 l).

(3)   Angaben beziehen sich auf die Stammmitarbeitenden der United Internet Gruppe in Deutschland.

(4)   Angaben beruhen auf den Daten der Reiseveranstaltungsunternehmen.

Verbrauchte Menge Kraftstoff (Benzin und Diesel) in Litern (2)

43.545

114.817

65.297

Kraftstoffverbrauch pro Mitar­bei­tendem in Litern (3)

5,3

14,4

6,3

CO 2 -Äquivalente in Tonnen (4) (Scope 3)

79

211

152

Mietwagen (1)

2021

2022

2023

(1)   Angaben beziehen sich auf die gesamte United Internet Gruppe in Deutschland.

(2)   Angaben beruhen auf Daten der Dienstleistungsunternehmen sowie auf eigenen Hochrechnungen.

(3)   Angaben beziehen sich auf die Stammmitarbeitenden der United Internet Gruppe in Deutschland.

(4)   Angaben beruhen auf den Daten der Dienstleistungsunternehmen sowie auf eigenen Hochrechnungen.

Emissionen durch Versendungen

Sämtliche Produkte von 1&1 werden seit August 2022 klimafreundlich zugestellt. Dafür arbeitet 1&1 mit den führenden Versandunternehmen Deutschlands zusammen und kann eine CO 2 -neutrale Zustellung durch Vermeidung und Kompensation von Emissionen gewährleisten. Die dabei entstehenden Mehrkostenübernimmt 1&1 für die Kundinnen und Kunden vollständig.

Basierend auf den Auswertungen der Logistikdienstleister sind für den Transport der 1&1 Sendungen im Jahr 2023 Treibhausgasemissionen in Höhe von 1.959 Tonnen (2022: 1.532 Tonnen) (1) entstanden.

Diese Emissionen sind zwar nicht durch das Unternehmen selbst entstanden, sind aber das Ergebnis der Geschäftstätigkeit und somit gem äß dem Greenhouse Gas Protocol als eingekaufte Transportleistungen für verkaufte Produkte Teil der Scope-3-Emissionen.

(1) Werte basieren auf den Angaben der Logistikdienstleistungsunternehmen von 1&1. Sie werden nach „Well-to-Wheel“ (WTW) ausgewiesen

CO 2 -Äquivalente in Tonnen (1) (Scope 3)

1.422

1.532

1.959

Versandwege

2021

2022

2023

(1)   Werte basieren auf den Angaben und Schätzungen der Logistikdienstleistungsunternehmen. Sie werden nach „Well-to-Wheel“ (WTW) ausgewiesen. Die jeweiligen Vorjahreswerte können sich aufgrund nachträglicher Korrekturen ändern.

Seit August 2022 erfolgt die Zustellung an die 1&1-Kundinnen und -Kunden CO 2 -neutral durch Kompensation. Darüber hinaus bezieht 1&1 Verpackungs- und Printmaterialien von lokalen Lieferanten, wodurch lange Transportwege vermieden und CO 2 -Emissionen eingespart werden können.