Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sind Teil unserer Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mitarbeitenden. Als verantwortungsvoller Arbeitgeber verfolgen wir das Ziel, Unfälle, Erkrankungen und Risiken so weit wie möglich zu verringern und die Gesundheit unserer Mitarbeitenden zu fördern. Dabei legen wir unseren Fokus auf zwei Bereiche: das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) und den Arbeitsschutz inklusive Arbeitssicherheit in Rechenzentren.
In jährlichen Sitzungen werden alle relevanten Themen rund um diese beiden Säulen besprochen. Dabei geht es um aktuelle Entwicklungen und die Organisation von Gefährdungsbeurteilungen sowie die Erfüllung aller gesetzlich relevanten Vorgaben, wie z. B. die Erhebung von Belastungen durch die COVID-19-Pandemie.
Angesichts der COVID-19-Pandemie seit Anfang des Jahres 2020 werden seitdem schwerpunktmäßig Prozesse und Maßnahmen im Sinne des erhöhten Arbeitssicherheitsstandards, der SARS-CoV-2 Arbeitsschutzverordnung und der Arbeitsschutzregel in enger Abstimmung mit Expertinnen und Experten zur Betriebsmedizin und Arbeitssicherheit etabliert und umgesetzt. Generell wurden Maßnahmen rund um folgende Themen behandelt:
Mit der Einführung der Arbeitsmedizin und der Beauftragung von Betriebsärztinnen und -ärzten für alle Standorte im Jahr 2017 wurde das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement implementiert und zentral für alle Standorte umgesetzt. Dabei orientiert sich der Aufbau des konzernweiten BGMs an den Anforderungen zum Gesundheitsschutz des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG). Dort sind die Aufgaben und Pflichten für Unternehmen klar definiert und wurden von United Internet entsprechend umgesetzt. Die Umsetzung dieser gesetzlichen Anforderungen wird durch Aufsichtsbehörden und die zuständige Berufsgenossenschaft geprüft, wobei letztere auch als fachliche Ansprechpartnerin rund um die Umsetzung spezifischer Maßnahmen dient. Über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehend werden außerdem zahlreiche Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention umgesetzt.
Betriebliches Gesundheitsmanagement bei United Internet inkludiert unter anderem die Themen Gefährdungsbeurteilungen, arbeitsmedizinische Betreuung, Gesundheitsförderungsangebote bzw. Präventionsmaßnahmen, die darauf abzielen, das Risiko psychischer und physischer Belastungen zu senken und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie herbeizuführen. Die Maßnahmen gelten für alle Stammmitarbeitenden in Deutschland.
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement wird laufend strategisch weiterentwickelt und ausgebaut. Zum Beispiel wurden Gremien wie der Arbeitsschutzausschuss gebildet, der in regelmäßigen Sitzungen Maßnahmen definiert, evaluiert und anpasst. Zudem wurden an den einzelnen Standorten Koordinatorinnen und Koordinatoren ernannt, die bei der Umsetzung von betrieblichen und gesundheitsfördernden Maßnahmen unterstützen. Durch den Aufbau standardisierter Prozesse werden die Mitarbeitenden bei der Beantragung spezifischer Arbeitsmittel unterstützt. Zudem wurden zentrale Schnittstellen geschaffen, um übergreifend mit den verantwortlichen Akteurinnen und Akteuren zum Employee Assistance Program (EAP) sowie Arbeitsschutz und Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) in Austausch zu kommen.
In unserem Gesundheitsmanagement legen wir folgende Schwerpunkte fest, die hauptsächlich der Prävention dienen:
Im Jahr 2022 soll der Fokus im Betrieblichen Gesundheitsmanagement auf dem weiteren strategischen Ausbau der Angebote und Maßnahmen sowie der Gesundheitskommunikation liegen. Unter anderem sollen im Zuge eines Kommunikationskonzeptes das Gesundheitsportal und die interne Kommunikation durch den Aufbau von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren weiterentwickelt werden. Die geplante Implementierung eines Logos im Corporate Design und strategische Einbindung in die Kanäle soll die Sichtbarkeit des BGM stärken. Zudem sind hybride Formate zur Gesundheitsförderung in Planung, um durch die Kombination von Präsenz- und Online-Angeboten die Vorteile beider Formate für die Mitarbeitenden zu nutzen und etwaigen Pandemie-bedingten Ausfällen von Präsenzveranstaltungen entgegenzuwirken.
Darüber hinaus ist ein Follow-up-Prozess der Gefährdungsbeurteilung möglicher Stressfaktoren am Arbeitsplatz geplant. Auf Basis der Ergebnisse aus der standortübergreifenden Gefährdungsbeurteilung soll besonderer Fokus auf einzelne Unternehmensbereiche bzw. Standorte gelegt werden. Daneben wird weiterhin das Schulungsformat für Führungskräfte zur Unterstützung von psychisch belasteten Mitarbeitenden angeboten, welches seit 2020 als abgeleitete Maßnahme aus der Gefährdungsbeurteilung erfolgreich ausgerollt wurde.
Unter Berücksichtigung der berufsgenossenschaftlichen und staatlichen Vorschriften und Regeln werden jährliche Sicherheitsbegehungen mit Expertinnen und Experten der BAD GmbH an allen Standorten durchgeführt. Die Auswertung und Umsetzung behördlicher Berichte und die Durchführung einer zentralen Arbeitsschutzausschusssitzung sowie Sitzungen an Standorten mit einer erhöhten Anzahl an Mitarbeitenden finden ebenfalls statt. Im Rahmen eines Weiterentwicklungsprozesses befindet sich der Arbeitsschutz auf Grundlage der staatlichen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften und Regeln in kontinuierlicher Entwicklung.
Zu unseren Rechenzentren erhalten nur berechtigte Mitarbeitende permanenten Zutritt. Jede und jeder dieser Mitarbeitenden ist verpflichtet, an Schulungen zu folgenden Themen teilzunehmen:
Darüber hinaus organisieren wir Schulungen und Trainings für Mitarbeitende, die für die elektrische und IT-technische Inbetriebnahme von Servern zuständig sind. Zusammen mit der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) bilden wir pro „Operation Team“ Sicherheitsbeauftragte aus, die regelmäßig geschult werden. Zusätzlich unterstützt uns eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit und physikalischen Brandschutz. Neben Notfallhandbüchern stellen wir Arbeitsanweisungen und Vorschriften für Mitarbeitende auf einer internen Austauschplattform bereit. Die Kenntnisnahme der relevanten Sicherheitsvorschriften stellen wir durch Unterschriftenprotokolle sicher.
Für Anfang 2022 ist geplant, den Prozess der Gefährdungsbeurteilungen unter Leitung der BAD GmbH fortlaufend umzusetzen und alle Arbeits- und Tätigkeitsbereiche zentral zu erfassen. Die entsprechenden Vorlagen und Prozessabläufe werden derzeit in Zusammenarbeit mit unserem Dienstleistungsunternehmen an die aktuellen Erfordernisse angepasst. Darüber hinaus soll auch die Anzahl der Brandschutzhelferinnen und -helfer erhöht und eine neue Schulung durchgeführt werden.
Die beschriebenen Maßnahmen haben das Ziel, belastungsbedingte Abwesenheiten und Unfälle am Arbeitsplatz zu senken. Auch zukünftig möchten wir die Ursachen für Abwesenheiten und Unfälle mit unserem Arbeitsmediziner analysieren, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen ableiten zu können.
Abwesenheit(1)
2019
2020
2021
Krankheitsbedingte Abwesenheit (Quote in %)
5,75
4,40
4,31
Anzahl Unfallmeldungen
33
41
40
davon Wegeunfälle in %
21,21(2)
21,95
10,00
(1) Angaben beziehen sich auf alle unsere Stammmitarbeitenden in Deutschland.
(2) Die Schwankungen bei den Wegeunfällen lassen sich unter anderem durch Witterungsbedingungen erklären.
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