Zugang zur Digitalisierung und ihre Gestaltung

Das Geschäftsmodell des United Internet Konzerns baut auf dem Zugang zu Kommunikation, Information und Entertainment auf. Mit den im Sommer 2019 durch die 1&1 Drillisch AG ersteigerten Frequenzen sind wir in der Lage, den nächsten Schritt zu gehen und eine eigene leistungsfähige 5G-Infrastruktur aufzubauen.

Gemeinsam mit den etablierten Netzbetreibern hat die 1&1 Drillisch AG im Anschluss an die erfolgreich abgeschlossene 5G-Auktion eine Vereinbarung über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten „weißen Flecken“ mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) geschlossen. Damit hilft das Unternehmen, bestehende Versorgungslücken insbesondere im ländlichen Raum zu schließen, und leistet mit dem Bau zahlreicher Antennenstandorte einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen. Im Gegenzug kann 1&1 Drillisch die zu zahlenden Lizenzkosten für die Frequenzen bis 2030 in Raten an den Bund überweisen. Dieser Schritt zeigt den Nutzen von Kooperationen für Verbraucher und Netzbetreiber auf.

Darüber hinaus bietet das Segment „Consumer Access“ durch das breite Portfolio der 1&1 Drillisch AG – von Premium- bis Discount-Tarifen – Zugang zur Digitalisierung für eine breite Klientel. Im Segment „Consumer Applications“ ermöglichen wir mit der FreeMail-Variante der Portale GMX und WEB.DE zudem die kostenfreie Nutzung von E-Mail- und Cloud-Services und damit einhergehenden Produktneuerungen wie dem Intelligenten Postfach, dem Login-Standard netID oder der 2020 in Kooperation mit der Deutschen Post AG eingeführten Briefankündigung. Mit diesem Service können registrierte Nutzer sich kostenlos per E-Mail über eingehende Briefpost informieren lassen. All das zahlt auf die Idee der „digitalen Teilhabe“ ein. Die Verfügbarkeit erschwinglicher Zugangsoptionen zum Internet wird heutzutage als unerlässlich für das Erreichen wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung und sogar für die Wahrnehmung von Menschenrechten angesehen.(1)

(1) Siehe z. B. Bitkom-Beitrag, 24. November 2019.

Frei zugängliche Nachrichtenquelle

Die zum Unternehmen gehörenden Portale GMX, WEB.DE und 1&1 bieten Nutzern neben E-Mail- und Cloud-Services auch unbeschränkten Zugang zu Inhalten aus der eigenen, unabhängigen Redaktion. Jeweils 12 % der deutschen Internetnutzer verwenden GMX bzw. WEB.DE wöchentlich als Nachrichtenquellen, jeweils 8 % greifen sogar mindestens dreimal in der Woche auf die beiden FreeMail-Portale zu, um sich zu informieren. Dies belegt der Digital News Report 2020 des Reuters Instituts. Der MedienVielfaltsMonitor für das erste Halbjahr 2020 zeigt, dass GMX und WEB.DE zu den Top 15 Medien des deutschen Meinungsmarkts gehören. Im Meinungsmarkt Online belegen GMX und WEB.DE die Plätze 3 und 1. Damit liefern die beiden Portale einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs.

Um der Verantwortung, die damit einhergeht, gerecht zu werden, haben wir uns selbst klare Leitlinien gegeben und in einem redaktionellen Leitbild bzw. „Mission Statement“ festgelegt. Dazu zählt unter anderem, dass wir Inhalte anbieten möchten, die für Nutzer relevant sind, dass wir stets hohe Datenschutzstandards befolgen, und dass wir uns in akuten Nachrichtenlagen um schnelle und vor allem korrekte Berichterstattung bemühen. Wenn uns dennoch Fehler unterlaufen, korrigieren wir diese nach einem klaren Regelkatalog transparent, indem die Leser unter einem Artikel auf die Korrekturen hingewiesen werden.

Zudem nutzen wir in der Redaktion zahlreiche Mechanismen, um Transparenz hinsichtlich unserer Quellen gegenüber den Nutzern zu schaffen. Damit wir nah bei unseren Nutzern sind, laden wir regelmäßig Leser zu uns in die Redaktion ein, um persönlich von ihnen zu lernen, was sie von uns erwarten.

Nachdem wir uns bereits seit Jahren an den Regeln des deutschen Presserates orientieren, sind wir 2019 einen Schritt weitergegangen und haben offiziell eine Selbstverpflichtung zum Pressekodex abgegeben. Damit waren unsere Portale neben den klassischen Medienmarken die ersten großen reinen Online-Medien in Deutschland, die diesen Schritt gegangen sind.

„Fake News“ – oder nur ein Fehler?

Der Begriff „Fake News“ ist in der Medienkritik immer häufiger zu hören. Aber nicht jeder Fehler eines Nachrichtenmediums ist gleich „Fake News“. Vielmehr werden mit diesem Begriff absichtlich falsche oder vorgetäuschte Nachrichten beschrieben, die in manipulativer Absicht verbreitet werden. Da der Begriff „Fake News“ teilweise auch als politisches Schlagwort bei unbewussten Fehlern von Nachrichtenmedien benutzt wird, kommt dem Umgang mit Fehlern für den Journalismus eine hohe Bedeutung zu. GMX, WEB.DE und 1&1 legen daher besonderes Augenmerk auf eine transparente Korrektur.

Die Nachrichten-Services sind nicht auf den deutschen Markt beschränkt, sondern existieren ebenso auf den angepassten Länder-Portalen der Marke GMX in Großbritannien, Frankreich und Spanien. Für die Anzeigen der Partner gelten dabei strenge Richtlinien, um Kunden etwa vor irreführender Werbung oder Angeboten z. B. aus der Tabakbranche zu schützen.

Engagement in Verbänden und Kooperationen

  • GRI 102-12
  • GRI 102-13

United Internet übernimmt Verantwortung für die Entwicklung der Digitalwirtschaft. So engagieren sich viele Mitarbeiter unentgeltlich während der Arbeitszeit in verschiedenen europäischen und nationalen Verbänden, Joint Industry Committees (JICs) und Stiftungen, um die Zukunft mitzugestalten, Transparenz sicherzustellen und Standards zu schaffen, die den Nutzern zugutekommen.

Da z. B. die Sicherheit im Netz nicht an den Grenzen der eigenen Rechen­zen­tren aufhört, ist United Internet in verschiedenen Verbänden aktiv, wie etwa bei Bitkom und der Allianz für Cyber-Sicherheit des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), und setzt sich neben einer zunehmenden Digitalisierung auch für die Entwicklung neuer Sicherheitsstandards ein. Darüber hinaus teilen wir die Ergebnisse aus unserer Forschung zur Informationssicherheit in Branchenverbänden oder machen sie öffentlich zugänglich.

Weiterhin unterstützt der Konzern beispielsweise die Digitalverbände Interactive Advertising Bureau (IAB) Europe und den Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW). Dort erarbeiten die Mitglieder etwa Rahmenbedingungen für die technologischen Systeme, damit sich Seiten schneller abrufen lassen und die Nutzer ein besseres Nutzererlebnis erhalten. Die Definition von Begriffen und einheitlichen Prozessen gehört dazu, um ein effizienteres gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen. Zudem werden auch politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen erarbeitet, beispielsweise im Bereich Datenschutz.

Auch beim Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV) bringen Mitarbeiter des United Internet Konzerns Arbeitszeit, Erfahrung und Engagement ein, um die Branche zu unterstützen und den Markt im Sinne der Nutzer zu gestalten. In den Gremien verständigen sich die Mitglieder beispielsweise auf Maßnahmen für E-Mail-Marketing, um es betrügerischem Spam noch schwerer zu machen.

Unsere Mitarbeiter wirken zudem in JICs wie der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (agof) mit. Diese JICs messen neutrale Leistungswerte wie die Reichweite von verschiedenen Internetangeboten und stellen so dem Markt eine „Währung“ zur Verfügung. Die Daten erleichtern wiederum den Seitenbetreibern die Werbefinanzierung, wodurch mehr Geld investiert wird und den Nutzern ein besserer Service geboten werden kann.

Nicht zuletzt unterstützen Beschäftigte von United Internet über den Stiftungsrat und über die Fachbeiräte die Arbeit der „European netID Foundation“. Die unabhängige Stiftung stellt den Login-Standard netID (siehe oben) bereit und entwickelt diesen zusammen mit der Branche weiter.

Grundlagenforschung

United Internet Media, Konzerntochter und exklusiver Mediavermarkter der Portalmarken von United Internet, forscht regelmäßig zu grundlegenden, branchenrelevanten Themen und leistet damit nicht nur Aufklärungsarbeit, sondern stellt der Marketing-Branche auch wichtige Daten dauerhaft kostenlos zur Verfügung. Einmal jährlich führt UIM gemeinsam mit der Hochschule der Medien in Stuttgart (HdM) die Studie „Digital Dialog Insights“ durch, die sich 2020 mit den Themen Post-Cookie-Ära, Künstliche Intelligenz sowie Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im digitalen Marketing beschäftigte. Demnach hinterlassen das Cookie-Blocking und die COVID-19-Pandemie tiefe Spuren im Digital Marketing. Für die Post-Cookie-Ära stellen Experten der digitalen Marketing-Branche derzeit ein schlechtes Zeugnis aus. Es fehlt an Vorbereitung und Know-how, so ein zentrales Ergebnis der Umfrage „Digital Dialog Insights“. Dabei erteilen die Experten einem Zurück zu klassischen Marketing-Kanälen eine klare Absage und favorisieren den Einsatz von alternativen Infrastrukturen und Technologien. Die Relevanz von KI wird, wie bereits im Vorjahr, hoch eingeschätzt. So liegt das Potenzial des KI-Einsatzes laut Meinung der Experten in der Schaffung von zusätzlichem Kundennutzen in Form von Individualisierung und Personalisierung.

In einer weiteren Studie untersuchte United Internet Media den Einsatz von Markenlogos und Prüfsiegeln in E-Mail-Postfächern. Der übergreifende Qualitätsstandard „trustedDialog“, der bei GMX, WEB.DE und 1&1 sowie etwa auch bei T-Online und freenet zum Einsatz kommt, hat einen positiven Effekt auf das Marken-Image des Absenders und sorgt zudem für eine höhere Aktivierung. Um das Potenzial für Marken zu analysieren, wurden Nachrichten von drei fiktiven Marken einer Nutzergruppe mit und einer Kontrollgruppe ohne Prüfsiegel und Markenlogo des Absenders angezeigt. Die Ergebnisse der anschließenden Befragung waren eindeutig: „trustedDialog“ wirkt sich insbesondere auf die Parameter Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit des Absenders bzw. der werbenden Marke positiv aus. Zudem erhöhte sich die Bereitschaft zur Interaktion zwischen Kunde und Marke.

Mit Hilfe der Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung von United Internet Media können Marketer auf aktuelle Herausforderungen besser reagieren, zielgerichteter in Technologie wie KI investieren und ihren Kundendialog via E-Mail verbessern. Davon profitieren auch die Nutzer, indem sie relevante Informationen, Inhalte und Werbebotschaften erhalten.