Klima- und Umweltschutz

  • GRI 201-2

Managementansatz

Wesentlichkeit, Auswirkungen und Risiken

  • GRI 103-1

Unser Angebot von Internet- und Telekommunikationsdiensten fußt auf dem Betrieb unserer Netzinfrastruktur und unserer Rechen­zen­tren. Daraus resultiert der mit Abstand höchste Energieverbrauch in unserem Konzern. Dieser Energieverbrauch sowie die daraus resultierenden CO2-Emissionen wirken sich auf die Umwelt und das Klima aus. Im geringeren Ausmaß tragen dazu auch der Verbrauch von Strom für die Bürogebäude, von Kraftstoff für die Fahrzeuge und von Material vor allem in der Logistik sowie die eigene Nutzung von IT-Hardware bei. Absehbar wird unser Energieverbrauch aufgrund der geplanten Errichtung eines 5G-Netzes weiter steigen.

Wesentliche Umweltauswirkungen resultieren zudem aus unseren Geschäftsbeziehungen, insbesondere aus der Nutzung der Mobilfunk- und Festnetze unserer Geschäftspartner und dem damit verbundenen Energieverbrauch. Weiterhin entstehen ökologische Auswirkungen durch Energie- und Ressourcennutzung sowie mögliche Umweltbelastungen entlang der Wertschöpfungskette der von uns angebotenen Endgeräte bzw. Produkte (vor allem Smartphones, Tablets und Router) bei der Herstellung über den Versand an Kunden bis zu ihrer Entsorgung.

Sowohl im eigenen Geschäft als auch mit Blick auf Produkte und Geschäftsbeziehungen ist darüber hinaus die Rolle der Digitalisierung als „Enabler“ für mehr Klimaschutz hervorzuheben.(1) Voraussetzung für einen solchen positiven Effekt ist, dass der zusätzliche Energiebedarf nicht durch fossile, sondern durch erneuerbare Energie gedeckt wird, denn sonst würde die Nutzung von digitalen Technologien, Algorithmen, Blockchain und Co. mit einem wachsenden CO2-Fußabdruck einhergehen. Zudem wird erwartet, dass auch der neue Mobilfunkstandard 5G den Stromverbrauch steigen lässt, unter anderem aufgrund neuer technischer Möglichkeiten wie der Vernetzung von Maschinen und Fahrzeugen (Internet der Dinge, IdD).

(1) Z. B. Bitkom-Beitrag, März 2021.


Wir möchten effizient mit Ressourcen umgehen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Umwelt- und Klimaschutz sind für zahlreiche Stakeholder relevant. Das zeigt sich auf gesamtgesellschaftlicher Ebene, z. B. durch die Fridays-for-Future-Bewegung, und bei unseren Mitarbeitern, die sich an vielen Stellen in ihrem Arbeitsalltag für Umweltschutz interessieren. Auf politischer Ebene wird das Thema verstärkt aufgegriffen, z. B. in Form des deutschen Klimaschutzprogramms und der CO2-Bepreisung, durch das Pariser Übereinkommen und die UN-Klimakonferenzen (COP). Investoren und Analysten haben das Thema zunehmend bei der Auswahl ihrer Investments im Blick, und Kunden legen beispielsweise bei Cloud-Produkten Wert auf die Nutzung grünen Stroms, wie es bei IONOS der Fall ist.

Neben physischen Risiken durch den Klimawandel, insbesondere durch steigende Temperaturen, die eine stärkere Kühlung der Rechen­zen­tren erfordern, aber auch durch zunehmende Extrem- und Unwetter, die die Infrastruktur beschädigen können und die somit jeweils direkte Auswirkungen auf unser Unternehmen haben, hat das Thema auch mittelbaren Einfluss auf United Internet. Als Energieverbraucher ist das Unternehmen angehalten, den Ausstoß von CO2 zu verringern, andernfalls können Markt- oder Reputationsrisiken auftreten. Weiterhin sind politische und technologische Risiken zu beachten, die aus der Aktualität des Klimathemas verstärkt resultieren können, etwa durch strengere Gesetze, die nur mit entsprechendem Aufwand umgesetzt werden können. Werden die Erwartungen der verschiedenen Stakeholder nicht erfüllt, kann dies negative Auswirkungen auf unsere Reputation oder unsere Umsatz- und Ergebnisentwicklung nach sich ziehen, umgekehrt kann eine positive Positionierung Chancen bieten.(1)

(1) Unabhängig von der dargestellten Wesentlichkeit von Klima- und Umweltschutz wird in den EU-Leitlinien empfohlen, über das Klimathema auch dann zu berichten, wenn es nur aus einer der beiden Perspektiven („ökologisch und sozial“ oder „finanziell“) wesentlich sein sollte.

Ziele und Maßnahmen

  • GRI 103-2

Zweck des Managementansatzes ist es, den effizienten Umgang mit Ressourcen zu fördern, wodurch wir Kosten sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Gerade mit Blick auf den Energieverbrauch haben wir das Ziel einer ständigen Effizienzsteigerung der Infrastruktur, insbesondere der Rechen­zen­tren. Zwar wäre auch eine Reduzierung des absoluten Verbrauchs wünschenswert, jedoch ist dies aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft kein realistisches Ziel – weder für die Rechen­zen­tren, die sich als „Rückgrat“ digitaler Anwendungen einem wachsenden Bedarf gegenübersehen, noch für das Glasfasernetz, das als die mit Abstand leistungsfähigste Übertragungstechnik besonders gefragt ist.

Zur Steuerung unter anderem des Energieverbrauchs kommen bei unseren wesentlichen Energieverbrauchern Managementsysteme zum Einsatz. Unsere Rechen­zen­tren von IONOS und Strato sind zertifiziert nach ISO 50001, und für das Glasfasernetz wird ein an ISO 14001 angelehntes Umweltmanagementsystem (UMS) genutzt. Durch den Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien („Ökostrom“) sowie die Kompensation des Anteils aus nicht-erneuerbaren Energien betreiben wir unsere Rechen­zen­tren der 1&1 IONOS Holding klimaneutral. Die Auswirkungen des Betriebs unseres Glasfasernetzes reduzieren wir ebenfalls über den Einsatz von Ökostrom. Darüber hinaus soll der Verbrauch von Ressourcen und Materialien, z. B. in der Logistik, möglichst gering sein, und unsere Kunden möchten wir dazu befähigen, ihre Produkte und Hardware umweltgerecht zu entsorgen. Details lassen sich den folgenden Abschnitten entnehmen.

Die Steuerung der Rechen­zen­tren der 1&1 IONOS Holding verantworten die Bereiche „TechOps Hosting“ sowie „Data Center“, die direkt dem CTO der 1&1 IONOS SE bzw. der Strato AG unterstehen. Zur Steuerung von Stromverbrauch und Energieeffizienz arbeiten die Fachexperten mit dem technischen Controlling zusammen.

Ergebnisse und Beurteilung

  • GRI 103-3

In allen relevanten Bereichen wird der Energieverbrauch gemessen und, wo sinnvoll, auch relativ betrachtet, etwa pro Mitarbeiter oder relativ zum Umsatz, um z. B. Wachstumseffekte zu berücksichtigen. Insbesondere beim Betrieb der Rechen­zen­tren und des Glasfasernetzes kommen zudem Managementsysteme zum Einsatz, um die Verbräuche laufend zu optimieren. Auf Basis dieser und weiterer Daten möchten wir künftig eine CO2-Bilanz erstellen, die die wesentlichen Treibhausgas-Emissionsquellen („hotspots“) zunehmend vollständig abbildet und beziffert. Details lassen sich den folgenden Abschnitten entnehmen.

Beitrag zu den SDGs

Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen.

Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.