2.2 Geschäftsverlauf

Verwendung und Definition relevanter finanzieller Kennzahlen

Für eine klare und transparente Darstellung der Geschäftsentwicklung von United Internet werden in den Jahres- und Zwischenabschlüssen des Konzerns – neben den nach International Financial Reporting Standards (IFRS) geforderten Angaben – weitere finanzielle Kennzahlen wie z. B. EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT, EBIT-Marge oder Free Cashflow angegeben.

Diese Kennzahlen sind bei United Internet wie folgt definiert:

  • EBIT: Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes; Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stellt das in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten dar.
  • EBIT-Marge: Die EBIT-Marge stellt das Verhältnis von EBIT zu Umsatz dar.
  • EBITDA: Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization; Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) errechnet sich aus dem EBIT / Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten zuzüglich der (in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Positionen) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte.
  • EBITDA-Marge: Die EBITDA-Marge stellt das Verhältnis von EBITDA zu Umsatz dar.
  • Free Cashflow: Der Free Cashflow errechnet sich aus den (in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Positionen) Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

Die vorgenannten Kennzahlen werden, soweit es für eine klare und transparente Darstellung notwendig ist, um Sonderfaktoren / Sondereffekte bereinigt. Die Sondereffekte betreffen in der Regel nur solche Effekte, die aufgrund ihrer Art, ihrer Häufigkeit und / oder ihres Umfangs geeignet sind, die Aussagekraft der finanziellen Kennzahlen für die Finanz- und Ertragsentwicklung des Konzerns zu beeinträchtigen. Alle Sondereffekte werden zum Zwecke der Überleitung zu den unbereinigten finanziellen Kennzahlen im jeweiligen Abschnitt des Abschlusses aufgezeigt und erläutert.

Einmalaufwendungen (wie One-Offs aus Integrationsprojekten) oder sonstige Effekte (z. B. aus Regulierungsthemen oder der Coronavirus-Pandemie) der Geschäftsjahre 2019 und 2020 wurden nicht bereinigt, sondern in den jeweiligen Abschnitten aufgezeigt.

Währungsbereinigte Umsatz- und Ergebniszahlen werden berechnet, indem Umsatz und Ergebnis mit den durchschnittlichen Wechselkursen der Vergleichsperiode anstatt der laufenden Periode umgerechnet werden.

Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf 2020

Die United Internet AG hat ihren Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2020 fortgesetzt und konnte ihre Prognose von September (EBITDA) bzw. November 2020 (Umsatz) erreichen.

Prognostizierter Geschäftsverlauf

United Internet hat im Rahmen ihres Jahresabschlusses 2019 die Prognosen für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht und unterjährig in 2020 wie folgt konkretisiert bzw. korrigiert:

Ist
2019

Prognose 2020
(März 2020(1))

Konkretisierung
(August 2020(2))

Korrektur
(September 2020(3))

Konkretisierung
(November 2020(4))

Umsatz

5,194 Mrd. €

Vorjahresniveau

ca. + 4 %

ca. + 4 %

ca. + 3 %

EBITDA

1,266 Mrd. €

Vorjahresniveau

Vorjahresniveau

1,180 Mrd. €

1,180 Mrd. €

(1) Vor dem Hintergrund der unsicheren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge der fortschreitenden Ausbreitung des Corona-Virus erwartete die United Internet AG Umsatz und EBITDA im Geschäftsjahr 2020 in etwa auf Vorjahresniveau

(2) Vor dem Hintergrund der bisherigen Geschäftsentwicklung in 2020 konkretisierte die United Internet AG ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr

(3) Vor dem Hintergrund einer erheblichen Preiserhöhung für die Nutzung der Telefónica Netzkapazität ab Juli 2020 bei 1&1 Drillisch reduzierte die United Internet AG vorsorglich ihre EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr

(4) Vor dem Hintergrund einer zurückhaltenderen Tarifwechselbereitschaft der Bestandskunden von 1&1 Drillisch und dem damit verbundenen geringeren Absatz von Smartphones und Tablets konkretisierte die United Internet AG ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr

Tatsächlicher Geschäftsverlauf

Der Umsatz auf Konzernebene stieg im Geschäftsjahr 2020 von 5,194 Mrd. € im Vorjahr um 3,3 % auf 5,367 Mrd. € und liegt damit leicht über der letzten Prognose (ca. + 3 %) bzw. um 173 Mio. € und somit 3,3 % über der Ursprungsprognose (März-Prognose).

Ohne Berücksichtigung eines einmaligen nicht-cashwirksamen Sondereffekts in Höhe von 129,9 Mio. € aus der Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente lag das operative EBITDA im Konzern im Geschäftsjahr 2020 bei 1,179 Mrd. € (nach IFRS 16) und damit im Zielbereich der letzten Prognose (ca. 1,180 Mrd. €) bzw. um 87 Mio. € und somit 6,9 % unter der Ursprungsprognose (März-Prognose).

Zusammenfassung: Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf 2020

Ist
2019

Prognose 2020
(November 2020)

Ist
2020

Umsatz

5,194 Mrd. €

ca. + 3 %

+ 3,3 %

EBITDA (operativ)

1,244 Mrd. €

1,180 Mrd. €

1,179 Mrd. €

Einzelheiten zu vorgenanntem Sondereffekt finden sich im Kapitel 2. „Wirtschaftsbericht“ unter „Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse“.

Entwicklung der Geschäftsbereiche und Segmente

Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche „Access“ und „Applications“, die sich wiederum in die Segmente „Consumer Access“ und „Business Access“ sowie „Consumer Applications“ und „Business Applications“ unterteilen.

Einzelheiten zu den Geschäftsmodellen der einzelnen Segmente finden sich in Kapitel 1.1 „Geschäftsmodell“.

Segment „Consumer Access“

Im Segment „Consumer Access“ stand auch im Geschäftsjahr 2020 – neben den Vorbereitungen zum Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes – die weitere Gewinnung von werthaltigen Breitband- und Mobile-Internet-Verträgen im Fokus. Insgesamt stieg die Zahl der kostenpflichtigen Verträge im Segment „Consumer Access“ in 2020 um 500.000 Verträge auf 14,83 Mio. Dabei gingen die Breitband-Anschlüsse leicht um 30.000 auf 4,31 Mio. zurück, während die Mobile-Internet-Verträge um 530.000 auf 10,52 Mio. zulegten.

Entwicklung der Consumer-Access-Verträge im Geschäftsjahr 2020

in Mio.

31.12.2020

31.12.2019

Veränderung

Consumer Access, Verträge gesamt

14,83

14,33

+ 0,50

davon Mobile Internet

10,52

9,99

+ 0,53

davon Breitband-Anschlüsse

4,31

4,34

- 0,03

Entwicklung der Consumer-Access-Verträge im 4. Quartal 2020

in Mio.

31.12.2020

30.09.2020

Veränderung

Consumer Access, Verträge gesamt

14,83

14,68

+ 0,15

davon Mobile Internet

10,52

10,36

+ 0,16

davon Breitband-Anschlüsse

4,31

4,32

- 0,01

Der Umsatz im Segment „Consumer Access stieg im Geschäftsjahr 2020 von 3.647,5 Mio. € im Vorjahr um 3,1 % auf 3.759,0 Mio. €. Während sich im 1. Quartal 2020 infolge der Coronavirus-Pandemie noch positive Umsatzeffekte aus dem temporär veränderten Nutzungsverhalten der Kunden (insbesondere im Bereich der Telefonie, u. a. durch Home-Office-Regelungen und Kontaktverbote) ergaben, wurden diese im 2. und 3. Quartal durch Umsatzeinbußen (insbesondere fehlende International-Roaming-Umsätze) überlagert, die sich aus den temporär sehr eingeschränkten Reisemöglichkeiten der Kunden in diesem Segment ergeben haben. Insgesamt entstand so ein negativer Umsatzeffekt in Höhe von -24,1 Mio. €. Bereinigt um diesen Effekt stieg der vergleichbare Umsatz um 3,7 %.

Die margenstarken Service-Umsätze, die das Kerngeschäft des Segments darstellen, konnten trotz der fehlenden International-Roaming-Umsätze von 2.943,0 Mio. € um 2,6 % auf 3.020,0 Mio. € zulegen. Die margenschwachen Hardware-Umsätze stiegen (keine oder nur geringe Einmalzahlung des Kunden bei Vertragsabschluss und Rückfluss über höhere Tarifpreise während der Vertragslaufzeit) – trotz eines deutlich unter Plan verlaufenen 3. und 4. Quartals infolge geringerer Tarifwechselvorgänge im Kundenbestand – von 704,5 Mio. € um 4,9 % auf 739,0 Mio. €.

Die Ergebniskennzahlen des Segments wurden im Geschäftsjahr 2020 durch eine einmalige, nicht-cashwirksame Ausbuchung von 129,9 Mio. € für vorhandene VDSL-Kontingente belastet. Einzelheiten dazu finden sich im Kapitel 2. „Wirtschaftsbericht“ unter „Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse“.

Auch ohne Berücksichtigung dieses Sondereffekts blieb das Segment-EBITDA mit 601,2 Mio. € hinter dem Vorjahreswert (686,6 Mio. €) zurück. Ursächlich hierfür war insbesondere eine von Telefónica zum 1. Juli 2020 geltend gemachte Preiserhöhung für die Nutzung ihrer Netzkapazität. Einzelheiten dazu finden sich im Kapitel 2. „Wirtschaftsbericht“ unter „Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse“.

Neben dieser Preiserhöhung, die sich bei Abschluss der National Roaming Vereinbarung rückwirkend um 34,4 Mio. € (periodenfremd im Geschäftsjahr 2021 zu erfassen) reduzieren wird, wurden die Ergebniszahlen von negativen Effekten aus den Regulierungsentscheidungen der EU zur SMS-Tarifierung (seit 15. Mai 2019) sowie der Bundesnetzagentur zum TAL-Entgelt (seit 1. Juli 2019) in Höhe von insgesamt -13,7 Mio. € belastet. Zudem stiegen die initialen Kosten für den Bau des eigenen 5G-Mobilfunknetzes auf -13,9 Mio. € an (Vorjahr: -5,7 Mio. €). Einmalaufwendungen / One-Offs aus Integrationsprojekten reduzierten sich hingegen auf -1,1 Mio. € (Vorjahr: -3,2 Mio. €). Darüber hinaus wirkte sich im Geschäftsjahr 2020 auch das temporär veränderte Nutzungsverhalten der Kunden infolge der Coronavirus-Pandemie (insbesondere bei Telefonie und International-Roaming, u. a. durch Home-Office-Regelungen und Kontaktverbote sowie die stark eingeschränkten Reisetätigkeiten) mit -25,2 Mio. € (im Vergleich zur Planung 2020) belastend auf die Ergebniskennzahlen aus. Bereinigt um die einmalige, nicht-cashwirksame Ausbuchung sowie die vorgenannten Effekte lag das vergleichbare EBITDA bei 689,5 Mio. € (Vorjahr: 695,5 Mio. €).

Auch das Segment-EBIT blieb durch die vorgenannten Ergebnisbelastungen mit 448,7 Mio. € (ohne Berücksichtigung des Sondereffekts) hinter dem Vorjahreswert (536,1 Mio. €) zurück.

Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment stieg in 2020 um 0,9 % auf 3.191 (Vorjahr: 3.163).

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment „Consumer Access“ (in Mio. €)

(1)  Hardware-Umsätze inkl. geringfügiger sonstiger Umsätze

(2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -1,1 Mio. €); exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)

(3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,2 Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal

in Mio. €

Q1 2020

Q2 2020

Q3 2020

Q4 2020

Q4 2019

Veränderung

Umsatz

933,7

933,5

925,6

966,2

938,3

+ 3,0 %

davon Service-Umsatz

747,8

749,1

760,8

762,3

742,7

+2,6%

davon Hardware-Umsatz(1)

185,9

184,4

164,8

203,9

195,6

+ 4,2 %

EBITDA

164,8(2)

166,5(3)

127,3(4)

142,6(5)

178,0(6)

- 19,9 %

EBIT

128,2(2)

129,7(3)

87,8(4)

103,0(5)

139,4(6)

- 26,1 %

(1) Hardware-Umsätze inkl. geringfügiger sonstiger Umsätze

(2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,3 Mio. €)

(3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,1 Mio. €)

(4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,3 Mio. €)

(5) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,4 Mio. €); exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)

(6) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA­ und EBIT-Effekt: +0,6 Mio. € durch Auflösung von Rückstellungen)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

in Mio. €

2016
(IAS 18)

2017
(IAS 18)

2018
(IFRS 15)

2019
(IFRS 16)

2020

Umsatz

2.414,0

2.781,6

3.600,8

3.647,5

3.759,0

davon Service-Umsatz

2.317,9

2.631,0

2.854,4

2.943,0

3.020,0

davon Hardware-Umsatz(1)

96,1

150,6

746,4

704,5

739,0

EBITDA

395,2

541,2(2)

719,3(3)

686,6(4)

601,2(5)

EBITDA-Marge

16,4 %

19,5 %

20,0 %

18,8 %

16,0 %

EBIT

384,5

471,4(2)

560,6(3)

536,1(4)

448,7(5)

EBIT-Marge

15,9 %

16,9 %

15,6 %

14,7 %

11,9 %

(1) Hardware-Umsätze inkl. geringfügiger sonstiger Umsätze

(2) Ohne außerordentlichen Ertrag aus der Neubewertung der Drillisch Aktien (EBITDA- und EBIT-Effekt: +303,0 Mio. €) sowie ohne Restrukturierungskosten im Offline-Vertrieb (EBITDA- und EBIT-Effekt: -28,3 Mio. €)

(3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -25,1 Mio. €)

(4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,2 Mio. €)

(5) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -1,1 Mio. €); exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)

Segment „Business Access“

Im Segment „Business Access“ konnten Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2020 trotz der im Vorjahr ausgelaufenen Serviceleistungen, die 1&1 Versatel zuvor für die in 2017 von 1&1 Drillisch übernommenen Breitbandkunden erbracht hatte, gesteigert werden.

Der Segment-Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2020 von 476,6 Mio. € um 3,5 % auf 493,3 Mio. €. Das Segment-EBITDA verbesserte sich von 147,2 Mio. € um 1,8 % auf 149,8 Mio. €. In diesen Kennzahlen enthalten waren positive Effekte aus dem stärkeren Telefonie-Geschäft (Voice) infolge der Coronavirus-Pandemie, die sich mit +3,8 Mio. € im Umsatz sowie +1,6 Mio. € im EBITDA bemerkbar machten.

Ohne Berücksichtigung der vorgenannten Serviceleistungen im Vorjahr stiegen der vergleichbare Umsatz um 6,5 % und das vergleichbare EBITDA um 5,3 % bzw. – zusätzlich bereinigt um den vorgenannten positiven Pandemie-Effekt – um 5,7 % (Umsatz) und 4,2 % (EBITDA).

Neben den Ende 2019 ausgelaufenen Serviceleistungen für 1&1 Drillisch verhinderten im 4. Quartal 2020 auch die (im Vergleich zum starken Vorjahresquartal) inzwischen fast vollständig zurückgefahrenen Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus dem Projektgeschäft (Einmalzahlungen) sowie einmalige Ergebniseffekte (Strukturkosten, technische Umzüge, Netz-Umbauten und -Modernisierungen) eine noch bessere Entwicklung von Umsatz und EBITDA im Geschäftsjahr 2020.

Das durch hohe Abschreibungen im Bereich Netzinfrastruktur geprägte Segment-EBIT verbesserte sich auf -48,1 Mio. €, nach -51,2 Mio. € im Vorjahr.

Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment stieg in 2020 um 0,3 % auf 1.188 (Vorjahr: 1.184).

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment „Business Access“

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal

in Mio. €

Q1 2020

Q2 2020

Q3 2020

Q4 2020

Q4 2019

Veränderung

Umsatz

118,7

122,8

125,1

126,7

124,1

+ 2,1 %

EBITDA

35,2

39,7

39,4

35,5

42,2

- 15,9 %

EBIT

- 14,5

- 10,7

- 9,4

- 13,5

- 8,2

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

in Mio. €

2016
(IAS 18)

2017
(IAS 18)

2018
(IFRS 15)

2019
(IFRS 16)

2020

Umsatz

513,7

447,9

465,9

476,6

493,3

EBITDA

124,0

81,5

72,6

147,2

149,8

EBITDA-Marge

24,1 %

18,2 %

15,6 %

30,9 %

30,4 %

EBIT

- 1,0

- 40,2

- 58,1

- 51,2

- 48,1

EBIT-Marge

-

-

-

-

-

Segment „Consumer Applications“

Im Segment „Consumer Applications“ stiegen die kostenpflichtigen Pay-Accounts (Verträge) im Geschäftsjahr 2020 um 110.000 auf 2,37 Mio. Die werbefinanzierten Free-Accounts legten um 1,81 Mio. auf 39,40 Mio. zu. Damit stiegen die Consumer-Applications-Accounts insgesamt um 1,92 Mio. auf 41,77 Mio.

Entwicklung der Consumer-Applications-Accounts im Geschäftsjahr 2020

in Mio.

31.12.2020

31.12.2019

Veränderung

Consumer Applications, Accounts gesamt

41,77

39,85

+ 1,92

davon mit Premium-Mail-Subscription

1,63

1,54

+ 0,09

davon mit Value-Added-Subscription

0,74

0,72

+ 0,02

davon Free-Accounts

39,40

37,59

+ 1,81

Entwicklung der Consumer-Applications-Accounts im 4. Quartal 2020

in Mio.

31.12.2020

30.09.2020

Veränderung

Consumer Applications, Accounts gesamt

41,77

41,17

+ 0,60

davon mit Premium-Mail-Subscription

1,63

1,61

+ 0,02

davon mit Value-Added-Subscription

0,74

0,74

0,00

davon Free-Accounts

39,40

38,82

+ 0,58

Im Segment „Consumer Applications“ waren auch in 2020 die Neupositionierung und der Umbau der Portale GMX und WEB.DE sowie der parallel stattfindende Aufbau datengetriebener Geschäftsmodelle die zentralen operativen Themen. Im Zuge dieser Transformation zeichnen sich – neben den weiter ansteigenden Kunden-Accounts – inzwischen auch erste Erfolge bei den Finanzkennzahlen ab, wenngleich diese insbesondere im zweiten und zum Teil auch noch im dritten Quartal 2020 von einem Rückgang des Online-Werbemarktes infolge der starken Zurückhaltung vieler Werbetreibenden während der Coronavirus-Pandemie überlagert wurden. Die pandemiebedingten Einbußen im Vermarktungsgeschäft machten sich im Geschäftsjahr 2020 insgesamt mit -4,8 Mio. € beim Umsatz sowie mit -3,6 Mio. € bei den Ergebniskennzahlen bemerkbar.

Insgesamt verbesserte sich der Umsatz im Segment „Consumer Applications“ im Geschäftsjahr 2020 von 247,2 Mio. € (255,0 Mio. € reporteter Vorjahreswert) um 1,9 % auf 251,8 Mio. €. Bei dieser Kennzahl ist zu berücksichtigen, dass der Fremdvermarktungsumsatz Anfang 2020 von einem Brutto- auf einen Nettoausweis umgestellt wurde. Diese Umstellung wurde durch veränderte Vertragsmodalitäten bei neu geschlossenen Verträgen mit Fremdvermarktungspartnern notwendig. Bei einem Vergleich der Segment-Umsätze auf Nettobasis und einer Bereinigung des vorgenannten pandemiebedingten negativen Umsatzeffekts (-4,8 Mio. €) stiegen die vergleichbaren Gesamtumsätze um 3,8 %.

Dabei verbesserte sich der Umsatz im Kerngeschäft des Segments mit Pay-Accounts und der Vermarktung des Werbeinventars der eigenen Portale von 242,2 Mio. € um 2,1 % auf 247,3 Mio. €. Bereinigt um den pandemiebedingten Umsatzeffekt legte der vergleichbare Umsatz im Kerngeschäft um 4,1 % zu.

Der Umsatz im Bereich derFremdvermarktung belief sich netto auf 4,5 Mio. € – nach netto 5,0 Mio. € im Vorjahr.

Das von der Umstellung auf einen Nettoausweis nicht beeinflusste Segment-EBITDA blieb infolge der vorgenannten pandemiebedingten negativen Ergebniseffekte (-3,6 Mio. €) mit 100,7 Mio. € leicht hinter dem Vorjahr (103,6 Mio. €) zurück. Bereinigt um diesen Effekt verbesserte sich das vergleichbare EBITDA im Geschäftsjahr 2020 um 0,7 %, wobei das 2. Halbjahr 2020 von einem veränderten Nachfragemix der Werbetreibenden bei Werbeformaten und -umfeldern geprägt war.

Das Segment-EBIT blieb insbesondere infolge gestiegener Abschreibungen sowie der negativen Effekte infolge der Coronavirus-Pandemie mit 79,0 Mio. € ebenfalls hinter dem Vorjahr (85,9 Mio. €) zurück.

Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment ging in 2020 leicht um 0,2 % auf 1.005 zurück (Vorjahr: 1.007).

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment „Consumer Applications“ (in Mio. €)

(1) Umsätze in 2019 nach Umstellung der Fremdvermarktungsumsätze von Brutto- auf Nettoausweis in 2020; in Klammern der gebuchte Wert in 2019 auf Basis Bruttoausweis

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal

in Mio. €

Q1 2020

Q2 2020

Q3 2020

Q4 2020

Q4 2019

Veränderung

Umsatz(1)

60,8

58,9

61,2

70,9

69,1 (70,6)

+ 2,6 %

davon Pay-Accounts/ Portalvermarktung

59,7

57,8

60,1

69,7

67,9

+2,7%

davon Fremdvermarktung

1,1

1,1

1,1

1,2

1,2 (2,7)

0,0 %

EBITDA

23,3

23,7

22,5

31,2

33,1

- 5,7 %

EBIT

18,4

18,6

17,4

24,6

27,7

- 11,2 %

(1) Umsätze in den Vorjahresquartalen nach Umstellung der Fremdvermarktungsumsätze von Brutto- auf Nettoausweis in 2020; in Klammern der gebuchte Wert in 2019 auf Basis Bruttoausweis

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

in Mio. €

2016
(IAS 18)

2017
(IAS 18)

2018
(IFRS 15)

2019
(IFRS 16)

2020

Umsatz(1)

283,6

284,2

274,2

247,2 (255,0)

251,8

davon Pay-Accounts/ Portalvermarktung

269,3

264,6

250,6

242,2

247,3

davon Fremdvermarktung

14,3

19,6

23,6

5,0 (12,8)

4,5

EBITDA

127,6

124,0

112,8

103,6

100,7

EBITDA-Marge

45,0 %

43,6 %

41,1 %

41,9 %

40,0 %

EBIT

115,0

112,1

100,8

85,9

79,0

EBIT-Marge

40,6 %

39,4 %

36,8 %

34,7 %

31,4 %

(1) Umsätze in 2019 nach Umstellung der Fremdvermarktungsumsätze von Brutto- auf Nettoausweis in 2020; in Klammern der gebuchte Wert in 2019 auf Basis Bruttoausweis; 2016 - 2018 unverändert brutto ausgewiesen

Segment „Business Applications“

Die Zahl der kostenpflichtigen Verträge für Business-Applikationen konnte im Geschäftsjahr 2020 – auch infolge von zeitlich begrenzt rabattierten Einsteigerangeboten während der Coronavirus-Krise – um 300.000 Verträge ausgebaut werden. Der Zuwachs resultiert aus 160.000 Verträgen im Inland sowie 140.000 im Ausland. Damit stieg der Bestand auf insgesamt 8,45 Mio. Verträge an.

Entwicklung der Business-Applications-Verträge im Geschäftsjahr 2020

in Mio.

31.12.2020

31.12.2019

Veränderung

Business Applications, Verträge gesamt

8,45

8,15

+ 0,30

davon „Inland“

4,06

3,90

+ 0,16

davon „Ausland“

4,39

4,25

+ 0,14

Entwicklung der Business-Applications-Verträge im 4. Quartal 2020

in Mio.

31.12.2020

30.09.2020

Veränderung

Business Applications, Verträge gesamt

8,45

8,38

+ 0,07

davon „Inland“

4,06

4,01

+ 0,05

davon „Ausland“

4,39

4,37

+ 0,02

Der Umsatz im Segment „BusinessApplications stieg im Geschäftsjahr 2020 von 890,6 Mio. € im Vorjahr um 6,5 % auf 948,6 Mio. €. Zu diesem Umsatzanstieg trug mit 3,1 Prozentpunkten auch das eher margenschwache und volatile Domain-Parking-Geschäft der Marke Sedo bei, das überproportional im Vergleich zum schwachen Vorjahr zulegen konnte.

Das Segment-EBITDA verbesserte sich von 306,2 Mio. € um 7,2 % auf 328,3 Mio. €. Im Segment-EBITDA enthalten sind Marketing-Ausgaben in Höhe von 90,2 Mio. € (Vorjahr: 97,0 Mio. €, davon 19,2 Mio. € für Rebranding), die sich 4. Quartal 2020 auf 27,0 Mio. € beliefen (Vorjahr: 26,2 Mio. €; Q3 2020: 15,1 Mio. €)

Aufgrund geringerer Abschreibungen sowie des Wegfalls der Rebranding-Maßnahmen legte das Segment-EBIT von 201,4 Mio. € (ohne Berücksichtigung einer Markenwert-Zuschreibung bei Strato in Höhe von 19,4 Mio. € in Vorjahr) um 13,8 % auf 229,2 Mio. € zu.

Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment stieg in 2020 um 6,3 % auf 3.631 (Vorjahr: 3.416).

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment „Business Applications“ (in Mio. €)

(1) Exklusive Markenwert-Zuschreibungen STRATO (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal

in Mio. €

Q1 2020

Q2 2020

Q3 2020

Q4 2020

Q4 2019

Veränderung

Umsatz

237,0

234,6

235,7

241,3

224,9

+ 7,3 %

EBITDA

76,9

90,9

86,8

73,7

69,4

+ 6,2 %

EBIT

51,6

65,8

61,6

50,2

44,6(1)

+ 12,6 %

(1) Exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

in Mio. €

2016
(IAS 18)

2017
(IAS 18)

2018
(IFRS 15)

2019
(IFRS 16)

2020

Umsatz

638,9

762,1

841,8

890,6

948,6

EBITDA

202,5

247,3

290,4

306,2

328,3

EBITDA-Marge

31,7 %

32,4 %

34,5 %

34,4 %

34,6 %

EBIT

159,2

175,4

202,1

201,4(1)

229,2

EBIT-Marge

24,9 %

23,0 %

24,0 %

22,6 %

24,2 %

(1) Exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)

Beteiligungen im Konzern

Auch im Geschäftsjahr 2020 hat United Internet ihr Beteiligungsportfolio weiter optimiert.

Im Rahmen dieser Optimierung wurden die Anteile an der ePages GmbH veräußert. Zudem hat sich United Internet grundsätzlich (vorbehaltlich verschiedener Bedingungen) dazu verpflichtet, ihre Anteile an der börsennotierten Tele Columbus AG in eine von Morgan Stanley Infrastructure Partners kontrollierte Bietergesellschaft einzubringen und die Umsetzung der Fiber-Champion-Strategie von Tele Columbus nachhaltig zu unterstützen.

Wesentliche Veränderungen bei Beteiligungen

Verkauf der Anteile an ePages

Im 3. Quartal 2020 hat United Internet ihre Anteile an der nicht mehr zum strategischen Beteiligungsportfolio gehörenden ePages GmbH (Stimmrechtsanteil zum 31. Dezember 2019: 25,01 %) veräußert. Aus dem Verkauf resultierte ein Verkaufsertrag in Höhe von 0,5 Mio. €.

Neben den (vollkonsolidierten) operativen Kerngesellschaften hielt United Internet zum 31. Dezember 2020 folgende Beteiligungen.

Minderheitsbeteiligungen an börsennotierten Unternehmen

Im Februar 2016 hat United Internet eine Beteiligung an der Tele Columbus AG bekannt gegeben. Zum 31. Dezember 2020 betrug der Stimmrechtsanteil 29,90 % (Vorjahr: 29,90 %). Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft belief sich insgesamt auf rund 409 Mio. € (Vorjahr: 357 Mio. €) zum 31. Dezember 2020.

Die United Internet AG als Ankeraktionärin der Tele Columbus AG hat am 21. Dezember 2020 darüber informiert, dass sie gemeinsam mit Morgan Stanley Infrastructure Partners die Umsetzung der Fiber-Champion-Strategie von Tele Columbus nachhaltig unterstützen wird. Mit dieser Strategie wird Tele Columbus den glasfaserbasierten Infrastrukturausbau in Deutschland maßgeblich vorantreiben. Aktuell sind 2,4 Mio. Haushalte an das Breitbandnetz von Tele Columbus angeschlossen, bis 2030 sollen rund 2,0 Mio. dieser Haushalte via Glasfaser mit Gigabit-Bandbreiten versorgt werden.

Dazu hat die Tele Columbus AG mit Morgan Stanley Infrastructure Partners einen langfristig orientierten Infrastrukturinvestor gewonnen. Die UNA 422. Equity Management GmbH, künftig firmierend als Kublai GmbH, eine Bietergesellschaft, hinter der Morgan Stanley Infrastructure Partners steht, hat am 21. Dezember 2020 ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zum Preis von 3,25 € je Tele Columbus Aktie angekündigt.

United Internet wird die von ihr gehaltenen Anteile von rund 29,90 % an Tele Columbus bei einem erfolgreichen Abschluss des Übernahmeangebots in die Bietergesellschaft einbringen. Im Gegenzug wird United Internet an der Bietergesellschaft beteiligt sein. Darüber hinaus hat sich die Bietergesellschaft verpflichtet, bei einer zu beschließenden Bezugsrechtskapitalerhöhung von Tele Columbus neue Aktien in einem Volumen von bis zu 475 Mio. € zu zeichnen. United Internet wird sich bei Vollzug des Übernahmeangebots in einer Größenordnung von 142 Mio. € bis 190 Mio. € an der Kapitalerhöhung beteiligen. United Internet kann ihre Beteiligung an der Bietergesellschaft bei erfolgreichem Abschluss der Transaktion nach ihrer Wahl so erhöhen, dass sie durchgerechnet langfristig bei einer unterstellten 100%-Beteiligung der Kublai GmbH an der Tele Columbus AG zwischen 29,9 % und 40 % an Tele Columbus beteiligt ist.

Die Bietergesellschaft hat sich darüber hinaus bereit erklärt, in der Zukunft weiteres Eigenkapital in Höhe von bis zu 75 Mio. € für die Umsetzung der Fiber-Champion-Strategie zur Verfügung zu stellen. United Internet wird sich auch daran anteilig beteiligen.

Teil der Fiber-Champion-Strategie von Tele Columbus ist darüber hinaus die Öffnung ihres Breitbandnetzes für Kooperationspartner. Im Zuge dessen hat die zum United Internet Konzern gehörende 1&1 Drillisch AG mit Tele Columbus einen Vorvertrag über die Nutzung des Kabel-/Glasfasernetzes von Tele Columbus als Vorleistung für ihre Breitbandprodukte geschlossen. Der Vorvertrag steht unter der Bedingung der erfolgreichen Durchführung des Übernahmeangebots.

Die Beteiligung von United Internet an der Bietergesellschaft steht unter dem Vorbehalt des Vollzugs des Übernahmeangebots, welches seinerseits von verschiedenen Bedingungen, unter anderem der Freigabe durch die zuständigen Aufsichtsbehörden, abhängt. Das Management rechnet mit einer erfolgreichen Übernahme und Genehmigung der Aufsichtsbehörden.

Minderheitsbeteiligungen an Partnerunternehmen

Im Juli 2013 hat sich United Internet an der Open-Xchange AG (Tätigkeitsschwerpunkt: E-Mail- und Collaboration-Lösungen) beteiligt. United Internet arbeitet in ihrem Applications-Geschäft bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit der Gesellschaft zusammen. Zum 31. Dezember 2020 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 25,39 %. Open-Xchange konnte im Geschäftsjahr 2020 seinen Umsatz leicht verbessern. Bedingt durch interne Umstrukturierungen blieb das EBITDA jedoch leicht negativ. Das in 2020 neue aufgestellte Management wird das Jahr 2021 für eine strategische Neuausrichtung der Gesellschaft nutzen.

Im April 2014 hat United Internet eine Beteiligung an der uberall GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: Online-Listings) gezeichnet. Darüber hinaus haben uberall und die 1&1 IONOS SE einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung der uberall-Lösungen geschlossen. Zum 31. Dezember 2020 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 27,56 %. uberall konnte im Geschäftsjahr 2020 seinen Umsatz deutlich steigern. Das EBITDA der Gesellschaft zeigte sich entsprechend ebenfalls deutlich verbessert, bleib infolge der Geschäftsausbaus in den USA jedoch noch leicht negativ.

Im April 2017 hat sich United Internet an der rankingCoach International GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: Online-Marketing-Lösungen) beteiligt. Über die Beteiligung hinaus haben sich rankingCoach und die 1&1 IONOS SE auf einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung der Online-Marketing-Lösungen von rankingCoach durch die 1&1 IONOS SE im Rahmen ihrer in Europa und Nordamerika angebotenen Hosting- und Cloud-Produkte verständigt. Zum 31. Dezember 2020 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 30,70 %. Auch rankingCoach konnte im Geschäftsjahr 2020 seinen Umsatz deutlich steigern. Das EBITDA der Gesellschaft zeigte sich ebenfalls verbessert – blieb jedoch noch leicht negativ.

Darüber hinaus hält United Internet infolge der Einbringung der affilinet GmbH in AWIN im Oktober 2017 auch einen Anteil an der AWIN AG (Tätigkeitsschwerpunkt: Affiliate-Marketing). Aktuell arbeiten mehrere Konzernunternehmen von United Internet mit AWIN zusammen und nutzen das Affiliate-Netzwerk der Gesellschaft im Rahmen ihres Marketing-Mix. Zum 31. Dezember 2020 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 20,00 %. AWIN konnte auch das Geschäftsjahr 2020 mit erneut starkem Umsatzwachstum abschließen und ein nochmals stark verbessertes und deutlich positives EBITDA erzielen.

Aktie und Dividende

Aktie

Die Aktie der United Internet AG konnte im Geschäftsjahr 2020 um 17,6 % auf 34,43 € zum 31. Dezember 2020 zulegen (31. Dezember 2019: 29,28 €). Damit hat sich die Aktie deutlich besser entwickelt als die ebenfalls gestiegenen Indices DAX (+3,5 %) und MDAX (+8,8 %).

Entwicklung des Aktienkurses 2020, indexiert

Die Marktkapitalisierung der United Internet AG stieg trotz des Einzugs von 11 Mio. eigenen Aktien entsprechend von rund 6,00 Mrd. € im Vorjahr auf rund 6,68 Mrd. € zum 31. Dezember 2020.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden über das elektronische Computerhandelssystem XETRA täglich durchschnittlich rund 414.000 Aktien (Vorjahr: rund 523.000) im Wert von durchschnittlich 13,4 Mio. € (Vorjahr: 16,4 Mio. €) gehandelt.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Aktie (in €; alle Börsenangaben beziehen sich auf den Xetra-Handel)

2016

2017

2018

2019

2020

Jahresendkurs

37,10

57,34

38,20

29,28

34,43

Performance

- 27,1 %

+ 54,6 %

- 33,4 %

- 23,4 %

+ 17,6 %

Jahreshoch

49,89

59,17

59,80

40,42

43,88

Jahrestief

34,42

37,01

34,14

24,21

22,01

Ø Börsenumsatz am Tag

16.301.156

19.666.155

19.261.114

16.415.087

13.355.218

Ø Börsenumsatz am Tag (Stück)

407.372

418.771

404.956

522.809

414.786

Aktien zum Jahresende (Stück)

205 Mio.

205 Mio.

205 Mio.

205 Mio.

194 Mio.

Börsenwert zum Jahresende

7,61 Mrd.

11,75 Mrd.

7,83 Mrd.

6,00 Mrd.

6,68 Mrd.

EPS(1)

0,86

3,06

0,94

2,13

1,55

Bereinigtes EPS(2)

2,11

2,02

1,96

1,88

1,76

(1) EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen

(2) EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen und ohne Sonderfaktoren: 2015 ohne Ergebniseffekte aus dem Verkauf der Goldbach-Aktien sowie dem Teilverkauf der virtual-minds-Anteile (EPS-Effekt: +0,07 €); 2016 ohne negativen Einmaleffekt aus Rocket-Wertminderungen (EPS-Effekt: -1,25 €); 2017 ohne im Saldo positive Einmaleffekte aus Bewertungsthemen, Transaktions- und Restrukturierungskosten, Markenwert-Abschreibungen, Abschreibungen auf Finanzanlagen / Rocket Wertminderungen, Finanzierungskosten und einmaligen Steuereffekten (EPS-Effekt: +1,04 €); 2018 ohne negativen Effekt aus Tele-Columbus-Wertminderungen (EPS-Effekt: -1,02 €); 2019 ohne positive Effekte aus Verkauf der virtual minds Anteile (EPS-Effekt: +0,11 €), aus Tele-Columbus-Wertaufholungen (EPS-Effekt: +0,09 €) und Strato-Markenwert-Zuschreibungen (EPS-Effekt: +0,05 €); 2020 ohne negative Effekte aus Ausbuchung VDSL-Kontingente (EPS-Effekt: -0,37 €) und ohne positive Effekte aus Tele-Columbus-Wertaufholungen (EPS-Effekt: +0,16 €)

Daten zur Aktie

Aktientyp

Namens-Stammaktien

Rechnerischer Anteil am Grundkapital

1,00 €

Wertpapierkennnummer (WKN)

508903

Internationale Wertpapierkennnummer (ISIN)

DE0005089031

Börsenkürzel Xetra

UTDI

Reuters-Symbol

UTDI.DE

Bloomberg-Symbol

UTDI.GR

Segment

Prime Standard

Index

MDAX, TecDAX

Sektor

Software

Aktionärsstruktur

Aktionär

Anteil

Ralph Dommermuth
- Ralph Dommermuth GmbH & Co. KG Beteiligungsgesellschaft (41,24 %)
- RD Holding GmbH & Co. KG (1,03 %)

42,27 %

United Internet (eigene Aktien)

3,49 %

Zerena

5,45 %

Flossbach von Storch

5,01 %

Allianz Global Investors

4,99 %

Streubesitz

38,79 %

Stand 31. Dezember 2020; Darstellung basiert auf der jeweils letzten Stimmrechtsmitteilung; Flossbach von Storch: basierend auf Mitteilung vor Kapitalherabsetzung März 2020

Dividende

Die Dividenden-Policy von United Internet sieht vor, ca. 20 – 40 % des bereinigten Konzernergebnisses nach Minderheitenanteilen (das auf die „Anteilseigner der United Internet AG“ entfallende bereinigte Konzernergebnis – gemäß Konzern-Gesamtergebnisrechnung) an die Aktionäre auszuschütten, sofern die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden.

Im Rahmen der am 20. Mai 2020 stattgefundenen (virtuellen) Hauptversammlung der United Internet AG wurde der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie (Vorjahr: 0,05 €) auszuzahlen, mit 99,99 % der abgegebenen Stimmen angenommen. Entsprechend wurden am 26. Mai 2020 insgesamt 93,6 Mio. € (Vorjahr: 10,0 Mio. €) ausgeschüttet. Die Ausschüttungsquote lag damit bei 23,6 % des bereinigten Konzernergebnisses 2019 nach Minderheitenanteilen (396,4 Mio. €) und damit – vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen in ein eigenes Mobilfunknetz – im unteren Bereich der Dividenden-Policy.

Für das Geschäftsjahr 2020 schlägt der Vorstand der United Internet AG dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie vor (Vorjahr: 0,50 €). Über diesen Dividendenvorschlag beraten Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 24. März 2021 (und somit nach dem Aufstellungsstichtag dieses Lageberichts). Über den gemeinsamen Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat entscheidet dann die Hauptversammlung der United Internet AG am 27. Mai 2021.

Ausgehend von rund 187,2 Mio. dividendenberechtigten Aktien (Stand: 31. Dezember 2020) ergäbe sich für das Geschäftsjahr 2020 eine Ausschüttungssumme von 93,6 Mio. €. Die Ausschüttungsquote läge damit bei 28,4 % des bereinigten Konzernergebnisses 2020 nach Minderheitenanteilen (329,2 Mio. €) und damit – vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen in ein eigenes Mobilfunknetz – im mittleren Bereich der Dividenden-Policy. Die Dividendenrendite beliefe sich – bezogen auf den Schlusskurs der Aktie zum 31. Dezember 2020 – auf 1,5 %.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Dividende

Für 2016

Für 2017

Für 2018

Für 2019

Für 2020(1)

Dividende je Aktie (in €)

0,80

0,85

0,05

0,50

0,50

Gesamtausschüttung (in Mio. €)

161,3

169,9

10,0

93,9

93,6

Ausschüttungsquote

90,0 %

26,2 %

5,3 %

22,2 %

32,2 %

Bereinigte Ausschüttungsquote(2)

37,2 %

42,1 %

2,5 %

23,6 %

28,4 %

Dividendenrendite(3)

2,2 %

1,5 %

0,1 %

1,7 %

1,5 %

(1) Vorbehaltlich der Zustimmung von Aufsichtsrat und Hauptversammlung 2021

(2) Ohne Sonderfaktoren: Abschreibungen auf Finanzanlagen / Rocket-Wertminderungen (2016); im Saldo positive Einmaleffekte aus nicht-cashwirksamen Bewertungsthemen, Transaktions- und Restrukturierungskosten, Markenwert-Abschreibungen, Abschreibungen auf Finanzanlagen / Rocket Wertminderungen, Finanzierungskosten, einmaligen Steuereffekten sowie nicht-fortgeführten Geschäftsbereichen (2017); Wertminderungen auf Tele-Columbus-Aktien (2018); Verkauf der virtual minds Anteile, Wertaufholungen bei Tele-Columbus-Aktien und Markenwert-Zuschreibungen Strato (2019); Ausbuchung VDSL-Kontingente und Wertaufholungen bei Tele-Columbus-Aktien (2020)

(3) Stand: 31. Dezember

Hauptversammlung 2020

Die (virtuelle) Hauptversammlung der United Internet AG fand am 20. Mai 2020 in Frankfurt am Main statt. Bei der Abstimmung waren 81,21 % des Grundkapitals bzw. 84,15 % des Grundkapitals abzüglich eigener Aktien vertreten. Die Aktionäre erteilten allen abstimmungspflichtigen Tagesordnungspunkten mit großer Mehrheit ihre Zustimmung.

Grundkapital und eigene Aktien

Der Vorstand der United Internet AG hat am 12. März 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats und auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 18. Mai 2017 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien beschlossen, 11.000.000 eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapitalder United Internet AG von 205.000.000 € um 11.000.000 € auf 194.000.000 € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduzierte sich entsprechend von 205.000.000 Aktien um 11.000.000 Aktien auf 194.000.000 Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet Aktionäre. Nach Durchführung der Kapitalherabsetzung liegt das Grundkapital der Gesellschaft damit wieder auf dem Niveau vor der Kapitalerhöhung im Zuge der Versatel-Übernahme im Jahr 2014. United Internet hielt nach der Einziehung dieser 11.000.000 Aktien noch 6.338.513 eigene Aktien – nach 17.338.513 zum 31. Dezember 2019.

Am 1. April 2020 hat der Vorstand der United Internet AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein neues Aktienrückkaufprogramm aufzulegen. Im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms sollten bis zu 5.000.000 Aktien der Gesellschaft (das entspricht ca. 2,58 % des Grundkapitals von 194.000.000 €) über die Börse zurückgekauft werden. Damit machte die Gesellschaft ebenfalls von der durch die ordentliche Hauptversammlung am 18. Mai 2017 erteilten Ermächtigung Gebrauch. Das Volumen des Aktienrückkaufprogramms betrug insgesamt bis zu 150 Mio. €. Das Programm begann am 3. April 2020 und sollte längstens bis zum 31. August 2020 laufen. Der Vorstand der Gesellschaft hat am 30. April 2020 beschlossen, dieses Aktienrückkaufprogramm mit Ablauf dieses Handelstages (30. April 2020) auszusetzen. Die United Internet AG behielt sich das Recht vor, das Aktienrückkaufprogramm jederzeit wiederaufzunehmen oder zu beenden. Die Gesellschaft hat im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms 430.624 eigene Aktien für insgesamt 12,2 Mio. € zurückgekauft und hielt damit zum 30. April 2020, dem Tag der Aussetzung des Programms, und auch zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 insgesamt 6.769.137 eigene Aktien (ca. 3,49 % des Grundkapitals) – nach 17.338.513 eigene Aktien zum 31. Dezember 2019 (dies entsprach ca. 8,46 % des damaligen Grundkapitals).

Investor Relations

Für United Internet ist die kontinuierliche und transparente Unternehmenskommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmern wichtig. Dabei ist es der Anspruch der Gesellschaft, alle Zielgruppen zeitnah und gleichberechtigt mit Informationen zu versorgen. Hierfür waren auch im Geschäftsjahr 2020 Vorstand und Investor-Relations-Abteilung im regelmäßigen Austausch mit institutionellen und privaten Anlegern. Dieser intensive Dialog war allerdings durch die Coronavirus-Pandemie nicht im gleichem Umfang sowie in gleicher Art und Weise wie bisher möglich. Der Kapitalmarkt erhielt Informationen im Rahmen der Quartalsmitteilungen, des Halbjahresfinanz- und des Geschäftsberichts, in Presse- und Analystenkonferenzen sowie verschiedenen Webcasts, wobei alle Konferenzen virtuell abgehalten wurden. Das Management und die Investor-Relations-Abteilung erläuterten die Strategie und die Finanzergebnisse in zahlreichen persönlichen Gesprächen am Unternehmenssitz in Montabaur sowie auf virtuellen Roadshows und Konferenzen mit Investoren vor allem aus Europa und Nordamerika.

Über 20 nationale und internationale Investmenthäuser stehen mit der Investor-Relations-Abteilung der Gesellschaft in Kontakt und veröffentlichen regelmäßig Studien und Kommentare zur Geschäftsentwicklung und zur Aktie. Aktuelle Analystenempfehlung finden sich auf der Website www.united-internet.de im Bereich Investor Relations unter Analysten-Coverage.

Auch außerhalb persönlicher Treffen können sich Aktionäre und interessierte Anleger auf der umfangreichen und zweisprachigen Webseite unter www.united-internet.de jederzeit über die aktuelle Entwicklung des Unternehmens informieren. Zudem sind unter https://www.united-internet.de/investor-relations/finanzkalender.html neben den Publikationsterminen der Finanzberichte, auch Termine und Orte von Anlegerkonferenzen und Roadshow öffentlich zugänglich.

Personalbericht

Als Telekommunikations- und Internet-Unternehmen unterliegt United Internet den prägenden Merkmalen der Branche: hohe Dynamik, kurze Innovationszyklen und ein intensiver Wettbewerb. Diesen Herausforderungen stellt sich die United Internet AG seit vielen Jahren mit großem Erfolg. Einer der Schüsselfaktoren für den Erfolg und das Wachstum der United Internet Gruppe stellen die engagierten, kompetenten sowie gleichzeitig unternehmerisch denkenden und eigenverantwortlich handelnden Mitarbeiter und Führungskräfte der Gesellschaft dar. Das Unternehmen legt deshalb großen Wert auf eine nachhaltige und ausgewogene Strategie über alle Aspekte des Personalbereichs: von der Mitarbeitergewinnung über zielgruppengerechte Einstiegs- und Ausbildungsformate, aufgabenbezogene Qualifizierungsangebote und die Begleitung auf individuellen Karrierepfaden bis hin zur Entwicklung und langfristigen Bindung von Führungskräften, Potenzial- und Leistungsträgern.

Die United Internet AG ist auch 2020 wieder anerkannter Top Arbeitgeber. Basierend auf einer unabhängigen Studie des „Top Employers Institute“ wurde United Internet, wie schon in den vergangenen Jahren, die Auszeichnung als „TOP Arbeitgeber“ verliehen. Die Zertifizierung wird an Unternehmen vergeben, die ihren Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen bieten. Die Bewertung erfolgt anhand der Karrieremöglichkeiten, Arbeitgeberleistungen, Arbeitsbedingungen, Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.

Mitarbeiterbestand und Personalaufwand

Im stark umkämpften Markt um Fachkräfte im ITK-Sektor ist es United Internet erneut gelungen, Schlüsselpositionen mit Top-Kräften zu besetzen und damit der Geschäftsausweitung gerecht zu werden. Neben einem zielgruppengerechten Arbeitgebermarketing, Kooperationen mit Aus- und Weiterbildungsträgern und dem positiven Abstrahleffekt der Produktmarken steht ein kandidaten-freundlicher, wettbewerbsfähiger Akquise- und Auswahlprozess im Bereich Recruiting im Mittelpunkt der erfolgreichen Personalgewinnung.

Im Geschäftsjahr 2020 stieg die Anzahl der Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr um 2,8 % auf 9.638 (Vorjahr: 9.374). Dabei legte die Zahl der Beschäftigten in Deutschland um 2,2 % auf 7.929 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2020 (Vorjahr: 7.761) zu. In den ausländischen Gesellschaften stieg die Anzahl der Beschäftigten um 6,0 % auf 1.709 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.613).

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Mitarbeiterzahl nach Inland / Ausland(1)

2016

2017

2018

2019

2020

Veränderung zu 2019

Mitarbeiter, gesamt

7.897

9.414

9.093

9.374

9.638

+ 2,8 %

davon Inland

6.322

7.890

7.567

7.761

7.929

+ 2,2 %

davon Ausland

1.575

1.524

1.526

1.613

1.709

+ 6,0 %

(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres

Aus Sicht der Geschäftssegmente waren 3.191 Mitarbeiter im Segment „Consumer Access“ (Vorjahr: 3.163) tätig, 1.188 im Segment „Business Access“ (Vorjahr: 1.184), 1.005 im Segment „Consumer Applications“ (Vorjahr: 1.007) sowie 3.631 im Segment „Business Applications“ (Vorjahr: 3.416). Weitere 623 Mitarbeiter waren im Bereich „Corporate / Zentralfunktionen“ (Vorjahr: 604) beschäftigt. Der sukzessive Anstieg der Mitarbeiter im Bereich „Corporate / Zentralfunktionen“ resultiert insbesondere aus dem Transfer von Mitarbeitern aus den Segmenten, die bereits in der Vergangenheit zentrale Funktionen wahrgenommen haben, sowie aus der Zusammenfassung von Auszubildenden in einer eigens dafür geschaffenen Gesellschaft.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Mitarbeiterzahl nach Segmenten(1)

2016

2017

2018

2019

2020

Veränderung zu 2019

Mitarbeiter, gesamt

7.897

9.414

9.093

9.374

9.638

+ 2,8 %

davon Consumer Access

2.401

3.457

3.150

3.163

3.191

+ 0,9 %

davon Business Access

1.077

1.069

1.095

1.184

1.188

+ 0,3 %

davon Consumer Applications

978

961

947

1.007

1.005

- 0,2 %

davon Business Applications

3.243

3.586

3.355

3.416

3.631

+ 6,3 %

davon Corporate / Zentralfunktionen

198

341

546

604

623

+ 3,1 %

(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres

Der Personalaufwand stieg im Geschäftsjahr 2020 um 7,1 % auf 592,3 Mio. € (Vorjahr: 552,8 Mio. €). Die Personalaufwandsquote lag damit bei 11,0 % (Vorjahr: 10,6 %).

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung des Personalaufwands

in Mio. €

2016

2017

2018

2019

2020

Veränderung zu 2019

Personalaufwand

433,8

489,0

538,8

552,8

592,3

+ 7,1 %

Personalaufwandsquote

11,4 %

11,6 %

10,5 %

10,6 %

11,0 %

Der Umsatz pro Mitarbeiter bezogen auf die Mitarbeiterzahl im Jahresdurchschnitt betrug für das Geschäftsjahr 2020 ca. 565 T€ (Vorjahr: ca. 563 T€).

Diversity

United Internet steht für eine Unternehmenskultur, in der Wertschätzung für Verschiedenheit großgeschrieben wird. Denn nur eine Belegschaft, die die zahlreichen Facetten der Gesellschaft widerspiegelt, bietet optimale Rahmenbedingungen für Kreativität und Produktivität und macht Mitarbeiter – sowie das Unternehmen selbst – unverwechselbar. Durch diese einzigartige Vielfalt entsteht ein unvergleichbares Ideen- und Innovationspotenzial, das die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft steigert und Chancen für alle bietet.

Bei United Internet sollen alle Mitarbeiter Wertschätzung und Chancengleichheit erfahren, unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung und Identität. Für jeden Mitarbeiter soll das Tätigkeitsfeld und die Funktion gefunden werden, in der die jeweiligen individuellen Potenziale und Talente bestmöglich ausgeschöpft werden können.

Mehrperiodenübersicht: Mitarbeiter nach Geschlecht(1)

2016

2017

2018

2019

2020

Frauen

34 %

31 %

32 %

32 %

32 %

Männer

66 %

69 %

68 %

68 %

68 %

(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres

Das Durchschnittsalter je Mitarbeiter im United Internet Konzern betrug zum Ende des Geschäftsjahres 2020 rund 39 Jahre (Vorjahr: 38 Jahre).

Mehrperiodenübersicht: Altersstruktur der Mitarbeiter(1)

2016

2017

2018

2019

2020

28 %

24 %

26 %

23 %

23 %

30 – 39 Jahre

41 %

36 %

38 %

34 %

33 %

40 – 49 Jahre

23 %

27 %

25 %

27 %

27 %

≥ 50 Jahre

8 %

13 %

11 %

16 %

17 %

(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres

Die Mitarbeiter der United Internet AG arbeiten in einem internationalen Umfeld an weltweit über 30 Standorten.

Mehrperiodenübersicht: Mitarbeiter nach Ländern(1)

2016

2017

2018

2019

2020

Mitarbeiter, gesamt

7.897

9.414

9.093

9.374

9.638

davon Deutschland

6.322

7.890

7.567

7.761

7.929

davon Frankreich

3

3

3

3

3

davon Großbritannien

209

232

216

233

251

davon Österreich

6

5

37

43

44

davon Philippinen

386

366

351

360

395

davon Polen

258

251

270

309

299

davon Rumänien

194

174

176

195

217

davon Spanien

322

319

331

330

340

davon USA

197

174

142

140

160

(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres

Für weitere Informationen zu Themen wie „Personalstrategie und Organisation“, „Aus- und Weiterbildung“, „Diversität und Chancengleichheit“ sowie „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ wird auf das Kapitel „United Internet als Arbeitgeber“ im Nachhaltigkeitsbericht 2020 der United Internet AG verwiesen, der Anfang April 2021 (unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikationen/berichte.html) veröffentlicht wird.

Liquidität und Finanzierung

Die Konzernfinanzierung orientiert sich primär an den strategischen Geschäftsplänen der operativen Geschäftseinheiten. Um ausreichende Flexibilität für weiteres Wachstum zur Verfügung zu stellen, verfolgt United Internet daher laufend Trends der sich an den Finanzmärkten ergebenden Finanzierungsmöglichkeiten. Verschiedene Finanzierungsoptionen wie auch Potenziale zur Optimierung von bestehenden Finanzierungsinstrumenten werden regelmäßig geprüft. Die jederzeitige Sicherstellung ausreichender Liquidität sowie die finanzielle Unabhängigkeit des Konzerns stehen dabei im Vordergrund. Neben der starken Innenfinanzierungskraft unterhält der Konzern ausreichend Liquiditätsreserven bei Kernbanken. Die flexible Ausnutzung dieser Liquiditätsreserven ermöglicht eine effiziente Steuerung der Konzernliquidität, ein optimales Verschuldungsmanagement zur Reduzierung von Zinskosten sowie die Vermeidung von negativen Zinsen auf Guthaben.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich im Konzern zum 31. Dezember 2020 auf 1.466,1 Mio. € (Vorjahr: 1.738,4 Mio. €) und setzen sich im Wesentlichen aus Schuldscheindarlehen und Konsortialkrediten zusammen.

Schuldscheindarlehen

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 bestanden insgesamt 547,5 Mio. € Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen (Vorjahr: 835,5 Mio. €) mit maximalen Laufzeiten bis März 2025. Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2020 von ihrem Recht Gebrauch gemacht, eine variabel verzinsliche Schuldscheintranche in Höhe von insgesamt 50,0 Mio. € zum Zinszahlungstermin 27. März 2020 vorzeitig zurückzuzahlen. Ursprünglich war diese Tranche zum 27. März 2023 fällig. Darüber hinaus wurde ein weiterer im Dezember 2020 fälliger Schuldschein über 238,0 Mio. € fristgerecht zurückgezahlt.

Konsortialkreditrahmen & Konsortialkredite

Ein Bankenkonsortium hat der United Internet AG bis Januar 2025 einen revolvierenden Konsortialkreditrahmen über 810 Mio. € eingeräumt. Im Geschäftsjahr 2020 hat die Gesellschaft von einer vertraglich zugesagten Verlängerungsoption Gebrauch gemacht und hat die Laufzeit des am 21. Dezember 2018 abgeschlossenen revolvierenden Konsortialkreditrahmens für den Zeitraum Januar 2025 bis Januar 2026 verlängert. Für diesen Verlängerungszeitraum wurde ein Kreditrahmen über 690 Mio. € vereinbart. Zum 31. Dezember 2020 war der revolvierende Konsortialkreditrahmen mit 550 Mio. € in Anspruch genommen (Vorjahr: 700 Mio. €). Damit stehen aus dem noch nicht abgerufenen Kreditrahmen Mittel in Höhe von 260 Mio. € (Vorjahr: 110 Mio. €) zur Verfügung.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 steht zudem ein endfälliger Konsortialkredit in Höhe von 200 Mio. € mit einer Laufzeit bis August 2021 aus (Vorjahr: 200 Mio. €). Mit den vorgenannten Inanspruchnahmen unter dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen stehen somit 750 Mio. € Verbindlichkeiten aus Konsortialkreditrahmen und Konsortialkrediten zum Stichtag aus.

Der Gesellschaft steht darüber hinaus eine bilaterale Betriebsmittellinie in Höhe von 280 Mio. € (Vorjahr: 200 Mio. €) zur Verfügung. Diese ist bis auf weiteres eingeräumt. Zum Bilanzstichtag war die Betriebsmittellinie mit 165 Mio. € (Vorjahr: 0 €) in Anspruch genommen.

Zum 31. Dezember 2020 verfügt United Internet somit über insgesamt 375 Mio. € freie Kreditlinien.

Weitere Angaben zu den verschiedenen Finanzierungsinstrumenten, zu Inanspruchnahmen, Zinssätzen und Laufzeiten finden sich auch im Konzernanhang unter Anhangangabe 31.