Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
5. Umsatzerlöse / Segmentberichterstattung
Nach IFRS 8 basiert die Identifikation von berichtspflichtigen operativen Segmenten auf dem sogenannten Managementansatz. Danach erfolgt die externe Berichterstattung auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Finanzberichterstattung an das oberste Führungsgremium (Chief Operating Decision Maker). In der United Internet Gruppe ist der Vorstand der United Internet AG verantwortlich für die Bewertung und Steuerung des Geschäftserfolgs der Segmente.
Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche „Access“ und „Applications“, die sich wiederum in die Segmente „Consumer Access“ und „Business Access“ sowie „Consumer Applications“ und „Business Applications“ unterteilen.
Eine Beschreibung der Produkte und Dienstleistungen findet sich in Abschnitt 2.1 unter den Ausführungen zur Umsatzrealisierung. Unter dem Segment „Corporate“ werden im Wesentlichen Holdingfunktionen subsumiert.
Die Steuerung durch den Vorstand der United Internet AG erfolgt überwiegend auf Basis von Ergebniskennzahlen. Dabei misst der Vorstand der United Internet AG den Erfolg der Segmente primär anhand der Umsatzerlöse und des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu Marktpreisen berechnet. Die Informationen zu den Umsatzerlösen sind dem Land, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, zugeordnet. Bei der Überleitung werden die Ergebnisse der Segmente auf die Gesamtsumme der United Internet Gruppe übergeleitet.
Im Rahmen des Zwischenabschlusses zum 31. März 2023 hat der Vorstand beschlossen, eine wesentliche Anpassung in der internen Berichterstattung vorzunehmen. Diese Veränderung führte konsequenterweise auch zu einer Neugestaltung der Segmentberichterstattung, wobei der Fokus von der bisherigen „Controlling View“ auf die „Accounting View“ verschoben wurde. Diese Entscheidung zielte darauf ab, eine stärkere Harmonisierung zwischen der internen Steuerung und der externen Berichterstattung der Gesellschaft zu erreichen. Aus dieser Umstellung ergeben sich Überleitungseffekte / Verschiebungen bei den Umsatz- und Ergebniskennzahlen zwischen den Segmenten.
- Überleitungseffekte beim Umsatz: Die Konsolidierung bestimmter Intercompany-Umsätze erfolgt nicht mehr auf Segment-Ebene (wie bisher in der Controlling View), sondern erst auf Konzern-Ebene (Accounting View).
- Überleitungseffekte bei EBITDA und EBIT: Afa-Zuordnungen und Gewinnmargen bei Intercompany-Leistungen werden nicht mehr zwischen den Segmenten „verrechnet“ (wie bisher im Rahmen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung in der Controlling View), sondern werden – wie auf Ebene der Segmente „gebucht“ – ausgewiesen (Accounting View).
Auf die Umsatz- und Ergebniskennzahlen des Konzerns ergeben sich insgesamt aus der Umstellung keine Effekte.
Mit dieser Umstellung auf Segment-Ebene trägt United Internet auch der zunehmenden Eigenständigkeit der Segmente (Teil-Konzerne) Rechnung und gleicht seine Segmentberichterstattung an die Berichterstattung der börsennotierten und damit ebenfalls berichtspflichtigen Teil-Konzerne 1&1 AG (Segment „Consumer Access“) und IONOS Group SE (Segment „Business Applications“) an.
Die Segmentberichterstattung der United Internet AG stellt sich für das Geschäftsjahr 2023 wie folgt dar:
Segmentumsatz | 4.096,7 | 564,0 | 304,3 | 1.423,7 | 156,5 | -331,9 | 6.213,2 |
- davon Inland | 4.096,7 | 564,0 | 302,0 | 759,5 | 156,5 | -322,4 | 5.556,3 |
- davon Ausland | 0,0 | 0,0 | 2,2 | 664,3 | 0,0 | -9,6 | 656,9 |
Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten | 15,0 | 92,7 | 28,4 | 45,5 | 150,3 | 0,0 | 331,9 |
Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden | 4.081,7 | 471,3 | 275,8 | 1.378,2 | 6,2 | 0,0 | 6.213,2 |
- davon Inland | 4.081,7 | 471,3 | 273,6 | 723,5 | 6,2 | 5.556,3 | |
- davon Ausland | 0,0 | 0,0 | 2,2 | 654,7 | 0,0 | 656,9 | |
EBITDA | 653,8 | 162,9 | 103,5 | 385,4 | 206,7 | -220,3 | 1.292,1 |
Finanzergebnis | -98,2 | ||||||
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen | -58,1 | ||||||
EBT | 597,6 | ||||||
Steueraufwendungen | -235,4 | ||||||
Konzernergebnis | 362,2 | ||||||
Vermögenswerte (langfristig) | 2.935,5 | 398,4 | 227,7 | 1.205,5 | 1.071,9 | -1.828,6 | 4.010,4 |
- davon Inland | 2.935,5 | 398,4 | 227,4 | 869,1 | 1.071,9 | -1.828,6 | 3.673,7 |
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 3,0 | 368,9 | --- | 371,9 |
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte | 2,6 | 0,1 | 1,9 | 374,9 | 703,0 | -1.074,1 | 8,4 |
- davon Firmenwerte | 2.932,9 | 398,3 | 225,5 | 491,2 | 0,0 | -754,5 | 3.293,4 |
- davon Ausland | 0,0 | 0,0 | 0,3 | 336,4 | 0,0 | 0,0 | 336,7 |
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 1,3 | 0,0 | --- | 1,3 |
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
- davon Firmenwerte | 0,0 | 0,0 | 0,3 | 335,1 | 0,0 | 0,0 | 335,4 |
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) | 411,0 | 555,8 | 15,7 | 95,8 | 16,1 | -5,3 | 1.089,1 |
Abschreibungen | 198,0 | 214,4 | 9,8 | 107,9 | 13,2 | -5,2 | 538,1 |
- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 113,3 | 205,5 | 9,8 | 87,5 | 13,2 | -5,2 | 424,1 |
- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte | 84,7 | 8,9 | 0,0 | 20,4 | 0,0 | 0,0 | 114,0 |
Anzahl der Mitarbeiter | 3.320 | 1.522 | 1.072 | 4.364 | 684 | --- | 10.962 |
- davon Inland | 3.320 | 1.522 | 1.069 | 2.386 | 684 | --- | 8.981 |
- davon Ausland | 0 | 0 | 3 | 1.978 | 0 | --- | 1.981 |
Januar - Dezember 2023 (m€) | Segment Consumer Access | Segment Business Access | Segment Consumer Applications | Segment Business Applications | Corporate | Überleitung/ Konsolidierung | United Internet-Gruppe |
Im Rahmen dieses Konzernabschlusses wird die Segmentberichterstattung der United Internet AG für das Geschäftsjahr 2022 in der folgenden Tabelle zwecks Vergleichbarkeit mit dem Geschäftsjahr 2023 in Accounting View dargestellt:
Segmentumsatz | 3.963,7 | 543,4 | 288,6 | 1.293,0 | 164,3 | -337,9 | 5.915,1 |
- davon Inland | 3.963,7 | 543,4 | 286,3 | 669,7 | 164,3 | -337,9 | 5.289,6 |
- davon Ausland | 0,0 | 0,0 | 2,3 | 623,2 | 0,0 | 0,0 | 625,5 |
Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten | 22,6 | 81,4 | 28,2 | 48,5 | 157,3 | 0,0 | 337,9 |
Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden | 3.941,1 | 462,0 | 260,4 | 1.244,5 | 7,0 | 0,0 | 5.915,1 |
- davon Inland | 3.941,1 | 462,0 | 258,1 | 621,2 | 7,0 | 0,0 | 5.289,6 |
- davon Ausland | 0,0 | 0,0 | 2,3 | 623,2 | 0,0 | 0,0 | 625,5 |
EBITDA | 693,3 | 154,0 | 103,9 | 320,4 | -4,8 | -4,2 | 1.262,5 |
Finanzergebnis | -38,2 | ||||||
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen | -30,7 | ||||||
EBT | 711,5 | ||||||
Steueraufwendungen | -246,8 | ||||||
Konzernergebnis | 464,7 | ||||||
Vermögenswerte (langfristig) | 2.935,2 | 398,4 | 228,0 | 1.198,2 | 2.068,9 | -2.764,3 | 4.064,4 |
- davon Inland | 2.935,2 | 398,4 | 227,6 | 867,2 | 2.068,9 | -2.764,3 | 3.733,0 |
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 1,1 | 427,9 | --- | 429,0 |
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte | 2,3 | 0,1 | 2,1 | 374,9 | 1.641,0 | -2.009,8 | 10,6 |
- davon Firmenwerte | 2.932,9 | 398,3 | 225,5 | 491,2 | 0,0 | -754,5 | 3.293,4 |
- davon Ausland | 0,0 | 0,0 | 0,4 | 331,0 | 0,0 | 0,0 | 331,4 |
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 1,3 | 0,0 | --- | 1,3 |
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,1 | 0,0 | --- | 0,1 |
- davon Firmenwerte | 0,0 | 0,0 | 0,4 | 329,6 | 0,0 | --- | 330,0 |
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) | 281,2 | 479,1 | 32,4 | 149,9 | 11,8 | -3,3 | 951,1 |
Abschreibungen | 158,4 | 193,5 | 9,8 | 112,3 | 11,2 | -4,4 | 480,9 |
- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 67,2 | 181,3 | 9,8 | 87,4 | 11,2 | -4,4 | 352,6 |
- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte | 91,2 | 12,2 | 0,0 | 24,9 | 0,0 | 0,0 | 128,3 |
Anzahl der Mitarbeiter | 3.163 | 1.336 | 1.036 | 4.247 | 692 | --- | 10.474 |
- davon Inland | 3.163 | 1.336 | 1.033 | 2.326 | 692 | --- | 8.550 |
- davon Ausland | 0 | 0 | 3 | 1.921 | 0 | --- | 1.924 |
Januar - Dezember 2022 (m€) | Segment Consumer Access | Segment Business Access | Segment Consumer Applications | Segment Business Applications | Corporate | Überleitung/ Konsolidierung | United Internet-Gruppe |
Die langfristigen Vermögenswerte der Segmente umfassen die Anteile an assoziierten Unternehmen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte und die Firmenwerte.
Der Umsatz des Geschäftssegments „Consumer Access“ aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Geschäftsjahr 2023 838.444 T€ Umsatz mit Hardware (Vorjahr: 767.600 T€). Der Umsatz des Geschäftssegments „Business Access“ aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Geschäftsjahr 2023 16.364 T€ Umsatz mit Hardware (Vorjahr: 7.625 T€). Die restlichen Umsätze der beiden Geschäftssegmente entfallen jeweils auf Umsätze mit Dienstleistungen. Die übrigen Geschäftssegmente beinhalten ausschließlich Umsätze mit Dienstleistungen.
Aus der Kundenstruktur hat sich in den Berichtsjahren keine wesentliche Konzentration auf einzelne Kunden ergeben. In der United Internet Gruppe wurden, wie im Vorjahr, mit keinem Kunden mehr als 10 % der gesamten externen Umsatzerlöse generiert. Die Auslandsumsätze betrugen 10,6 % (Vorjahr: 10,6 %) des Konzernumsatzes.
Das oberste Führungsgremium überwacht neben Investitionen lediglich die Anteile an assoziierten Unternehmen, die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte sowie die Firmenwerte. Die in den Segmenten dargestellten Abschreibungen beziehen sich auf übrige, nicht überwachte immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, da diese nach Festlegung der entsprechenden Nutzungsdauer weitgehend einem gewissen Automatismus unterliegen.
Die Vertragssalden haben sich im Geschäftsjahr 2023 wie nachfolgend dargestellt entwickelt:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Anhangangabe 19) | 543.696 | 460.228 |
Vertragsvermögenswerte (Anhangangabe 20) | 882.733 | 865.085 |
Vertragsverbindlichkeiten (Anhangangabe 32) | 207.691 | 188.383 |
in T€ | 31.12.2023 | 31.12.2022 |
Der Anstieg der Vertragsvermögenswerte gegenüber dem Vorjahr resultiert neben dem Kundenwachstum vor allem aus der verstärkten Hardware-Subventionierung im Geschäftsjahr 2023.
Im Geschäftsjahr 2023 wurden 157.093 T€ (Vorjahr: 157.886 T€) als Umsatzerlöse realisiert, die in den Vertragsverbindlichkeiten zu Beginn des Geschäftsjahres enthalten waren.
Der Gesamtbetrag des Transaktionspreises der zum Ende der Berichtsperiode nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen beträgt zum 31. Dezember 2023 1.915.122 T€ (Vorjahr: 1.670.738 T€). Die folgende Tabelle zeigt die Zeitbänder, in denen mit einer Realisierung der zum Stichtag bestehenden Transaktionspreise aus noch nicht erfüllten oder teilweise unerfüllten Leistungsverpflichtungen zu rechnen ist:
Consumer Access | 1.553.503 | 1.140.640 | 412.862 | 0 |
Business Access | 344.767 | 155.048 | 84.816 | 104.902 |
Consumer Applications | 9.651 | 8.406 | 1.246 | 0 |
Business Applications | 7.201 | 2.742 | 1.858 | 2.602 |
Summe | 1.915.122 | 1.306.836 | 500.783 | 107.504 |
in T€ | Gesamt | 2024 | 2025 | >2025 |
Die dargestellten Transaktionspreise beziehen sich auf unerfüllte Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden mit einer ursprünglichen Vertragslaufzeit von mehr als 12 Monaten. Sie beziehen sich auf Dienstleistungskomponenten mit zeitraumbezogener Umsatzrealisierung und auf Verträge, für die ein Einmalentgelt fakturiert wurde und welches nun über die einschlägige ursprüngliche Mindestvertragslaufzeit als Umsatzerlös erfasst wird.
6. Umsatzkosten
Aufwand für bezogene Leistungen | 2.329.908 | 2.312.861 |
Aufwand für bezogene Waren | 930.318 | 829.496 |
Abschreibungen | 383.181 | 316.780 |
Personalaufwendungen | 305.100 | 282.128 |
Sonstiges | 196.629 | 165.063 |
Gesamt | 4.145.136 | 3.906.328 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die Umsatzkosten sind im Verhältnis zu den Umsatzerlösen gegenüber dem Vorjahr auf 66,7 % (Vorjahr: 66,0 %) gestiegen, was zu einem Rückgang der Bruttomarge auf 33,3 % (Vorjahr: 34,0 %) führte.
Der Anstieg der Umsatzkosten spiegelt höheren Hardwareeinsatz sowie höhere Abschreibungen aus dem 5G Bereich wider. Für weitere Details wird auf die Anhangangabe 11 verwiesen.
Die Sonstigen Umsatzkosten beinhalten im Wesentlichen Betriebskosten der Rechenzentren sowie Logistikaufwendungen.
7. Vertriebskosten
Personalaufwendungen | 336.488 | 295.587 |
Abschreibungen | 120.379 | 129.449 |
Vertriebsprovisionen | 124.753 | 121.572 |
Marketingaufwendungen | 294.616 | 290.021 |
Sonstiges | 66.924 | 70.612 |
Gesamt | 943.160 | 907.241 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die Vertriebskosten sind im Verhältnis zu den Umsatzerlösen mit 15,2 % (Vorjahr: 15,3 %) leicht zurück gegangen. Die sonstigen Vertriebskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Kundenpflege und Produktmanagement.
8. Verwaltungskosten
Personalaufwendungen | 118.391 | 97.833 |
Abschreibungen | 34.533 | 34.884 |
Rechts- und Beratungskosten | 22.729 | 34.306 |
Rücklastschriftgebühren und sonstige Kosten des Geldverkehrs | 27.049 | 24.650 |
Instandhaltungskosten | 12.206 | 10.066 |
Sonstiges | 61.015 | 46.785 |
Gesamt | 275.924 | 248.524 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die sonstigen Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit Debitorenmanagement, Fremdleistungen, Versicherungsbeiträge sowie Abschluss und Prüfungskosten.
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen / Erträge
9.1 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnung | 10.438 | 14.425 |
Derivate | 6.654 | 22.705 |
Periodenfremde Aufwendungen | 5.622 | 2.592 |
Sonstige Steuern | 2.858 | 2.100 |
Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen | 478 | 692 |
Sonstiges | 7.284 | 4.010 |
Gesamt | 33.334 | 46.524 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursgewinne aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Eine saldierte Betrachtung führt zu einem Nettoaufwand von 707 T€ (Vorjahr: Nettoaufwand von 242 T€ ). Der Anstieg im Bereich Sonstiges betrifft im Wesentlichen Aufwendungen für den im Geschäftsjahr erfolgten Börsengang der IONOS Group SE.
9.2 Sonstige betriebliche Erträge
Erträge aus Mahngebühren und Rücklastschriften | 34.015 | 32.091 |
Erträge aus Fremdwährungsumrechnung | 9.731 | 14.183 |
Periodenfremde Erträge | 7.215 | 3.017 |
Erträge Abgang Sachanlagen | 1.274 | 831 |
Derivate | 316 | 21.750 |
Erträge aus Entkonsolidierung | 0 | 1.910 |
Erträge Auflösung Rückstellungen | 1 | 9.104 |
Sonstiges | 8.013 | 9.441 |
Gesamt | 60.565 | 92.327 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursverluste aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die Erträge aus Derivaten im Vorjahr betrafen im Vorjahr ein Absicherungsgeschäft.
10. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte
Die Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 69.215 | 69.078 |
Vertragsvermögenswerte | 53.048 | 48.281 |
Gesamt | 122.264 | 117.359 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die wesentlichen Treiber für den Anstieg der Wertberichtigungen sind vor allem höhere Zahlungsausfallquoten sowie die nach dem erneuerten Telekommunikationsgesetz angehobenen Sperrgrenzen für säumige Kunden
11. Abschreibungen und Wertminderungen
Die Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
Umsatzkosten | 383.181 | 316.780 |
Vertriebskosten | 120.379 | 129.449 |
Verwaltungskosten | 34.533 | 34.885 |
Gesamt | 538.093 | 481.114 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die Abschreibungen beinhalten auch die Abschreibungen auf die im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierten Vermögenswerte. Diese verteilen sich auf die aktivierten Vermögenswerte wie folgt:
Immaterielle Vermögenswerte | ||
Kundenstamm / Auftragsbestand | 108.495 | 117.476 |
Software | 2.264 | 4.324 |
110.759 | 121.799 | |
Materielle Vermögenswerte | ||
Netzinfrastruktur | 3.281 | 6.532 |
Gesamt | 114.040 | 128.331 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die Werthaltigkeitsüberprüfung der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen, wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vorgenommen.
Die Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte verteilen sich auf die Unternehmenszusammenschlüsse wie folgt:
1&1 | 84.705 | 91.239 |
STRATO | 13.297 | 13.681 |
1&1 Versatel | 8.907 | 12.158 |
home.pl | 2.862 | 2.801 |
we22 | 2.409 | 2.409 |
World4You | 1.847 | 1.880 |
Arsys | 0 | 2.458 |
IONOS SE | 0 | 1.694 |
Cronon | 12 | 12 |
Gesamt | 114.040 | 128.331 |
T€ | 2023 | 2022 |
12. Personalaufwendungen
Die Personalaufwendungen verteilen sich auf die Funktionsbereiche wie folgt:
Umsatzkosten | 305.100 | 282.128 |
Vertriebskosten | 336.488 | 295.587 |
Verwaltungskosten | 118.391 | 97.833 |
Gesamt | 759.979 | 675.548 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die Personalaufwendungen beinhalten Aufwendungen für Löhne und Gehälter in Höhe von 647.320 T€ (Vorjahr: 576.253 T€) und Aufwendungen im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 112.658 T€ (Vorjahr: 99.295 T€). Der Anstieg der Personalaufwendungen ist bedingt durch den Anstieg der Mitarbeiterzahlen sowie durch höhere Gehaltanpassungen. Personalaufwendungen im Zusammenhang mit Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen belaufen sich auf insgesamt 8.176 T€ (Vorjahr: 11.276 T€).
Die Anzahl der Mitarbeiter stieg gegenüber dem Vorjahr von 10.474 Mitarbeitern um 4,7 % auf 10.962 Mitarbeiter zum Jahresende:
Inland | 8.981 | 8.550 |
Ausland | 1.981 | 1.924 |
davon Philippinen | 464 | 468 |
davon Spanien | 446 | 422 |
davon Polen | 339 | 352 |
davon Großbritannien | 273 | 246 |
davon Rumänien | 261 | 242 |
davon USA | 118 | 120 |
davon Österreich | 72 | 67 |
davon Frankreich | 8 | 7 |
Gesamt | 10.962 | 10.474 |
davon Männlich | 67 % | 68 % |
davon Weiblich | 33 % | 32 % |
2023 | 2022 |
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2023 belief sich auf 10.717 (Vorjahr: 10.231), davon im Inland 8.755 (Vorjahr: 8.356) und im Ausland 1.962 (Vorjahr: 1.875).
Für die betriebliche Altersversorgung bestehen im Konzern beitragsorientierte Zusagen. Bei den beitragsorientierten Zusagen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Beiträge an staatliche Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen. Sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf insgesamt 45.150 T€ (Vorjahr: 41.623 T€) und betrafen überwiegend in Deutschland für die gesetzliche Rentenversicherung geleistete Beiträge.
Hiervon entfielen aufgrund von Beitragsbefreiungen 0 T€ (Vorjahr: 0 T€) auf Beitragszahlungen für nahestehende Personen .
13. Finanzierungsaufwendungen
Darlehen und Kontokorrentkredite | 65.600 | 18.659 |
Folgebewertung eingebetteter Derivate | 47.918 | 30.096 |
Finanzierungskosten aus Leasingverhältnissen | 21.347 | 11.907 |
Zinsaufwand aus Stundung der Frequenzverbindlichkeiten | 6.050 | 6.473 |
Zinsaufwand aus steuerlicher Betriebsprüfung | 1.090 | 1.399 |
Sonstige | 1.085 | 728 |
Summe Finanzierungsaufwendungen | 143.091 | 69.262 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die Folgebewertung eingebetteter Derivate betrifft die ergebniswirksame Bewertung der im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus im Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten Derivate, deren Bewertung insbesondere vom Unternehmenswert der IONOS Group SE abhängt. Die Aufwendungen aus der Folgebewertung betreffen im Wesentlichen den Rückgang des beizulegenden Zeitwerts dieser Derivate zum Bilanzstichtag. Der starke Rückgang der Derivate resultiert aus dem Rückgang der Bewertung der IONOS Gruppe, die auf Basis des Börsenkurses erfolgte. Diese Bewertung liegt unter dem bisher angesetzten Unternehmenswert, der auf Grundlage von Wertgutachten festgelegt wurde.
Der Zinsaufwand aus Stundung der Frequenzverbindlichkeiten resultiert aus der Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Netzinfrastruktur, nach der die Zahlungsverpflichtung für die Mobilfunkfrequenzen bis zum Jahr 2030 gestreckt wurde. Für weitere Details wird auf die Anhangangabe 34.3 verwiesen.
Bezüglich der Finanzierungskosten aus Leasingverhältnissen wird auf Anhangangabe 45 verwiesen.
14. Finanzerträge
Folgebewertung eingebetteter Derivate | 42.860 | 22.732 |
Zinserträge aus Leasingverhältnissen | 627 | 632 |
Erträge aus Ausleihungen an assoziierte Unternehmen | 467 | 328 |
Zinserträge aus steuerlicher Betriebsprüfung | 417 | 5.452 |
Sonstige Finanzerträge | 529 | 1.931 |
Summe Finanzerträge | 44.899 | 31.074 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die Folgebewertung von eingebetteten Derivaten betrifft die ergebniswirksame Bewertung der im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus im Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten Derivate. Die Erträge aus der Folgebewertung betreffen im Wesentlichen den Rückgang der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten aus Strato. Für weitere Informationen wird auf die Anhangangabe 34.1 verwiesen.
Die sonstigen Finanzerträge umfassen im Wesentlichen Zinserträge aus Guthaben bei Kreditinstituten. Hinsichtlich der Erträge aus Ausleihungen an assoziierte Unternehmen wird auf die Anhangangabe 42 verwiesen.
15. Ertragsteuern
Die Steueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
Tatsächliche Ertragsteuern | ||
- Deutschland | -259.213 | -249.553 |
- Ausland | -16.717 | -13.597 |
Gesamt (laufende Periode) | -275.930 | -263.150 |
Latente Steuern | ||
- aufgrund steuerlicher Verlustvorträge | -577 | 3.088 |
- aufgrund steuerlicher Zinsvorträge | 30.697 | 16.150 |
- steuerliche Wirkung auf temporäre Unterschiede | 9.119 | 576 |
- aufgrund von Steuersatzänderungen | 1.297 | -3.422 |
Gesamte latente Steuern | 40.536 | 16.392 |
Gesamter Steueraufwand | -235.394 | -246.758 |
T€ | 2023 | 2022 |
Nach dem deutschen Steuerrecht setzen sich die Ertragsteuern aus Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer sowie Solidaritätszuschlag zusammen.
Der effektive Gewerbesteuersatz hängt davon ab, in welchen Gemeinden der Konzern tätig ist. Der durchschnittliche Gewerbesteuersatz im Geschäftsjahr 2023 beträgt ca. 15,60 % (Vorjahr: 15,64 %).
Unabhängig davon, ob das Ergebnis thesauriert oder ausgeschüttet wird, betrug der Körperschaftsteuersatz in Deutschland unverändert zum Vorjahr 15 %. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 % auf die festgesetzte Körperschaftsteuer erhoben.
Die tatsächlichen Ertragsteueraufwendungen enthalten neben den Steuern auf das laufende Ergebnis periodenfremde Steueraufwendungen in Höhe von 4.579 T€ (Vorjahr: Steuererträge 4.824 T€).
Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge, Zinsvorträge sowie temporäre Differenzen werden angesetzt, sofern es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähige temporäre Differenz verwendet werden kann.
Die aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge verteilen sich auf die Länder wie folgt:
Deutschland | 86.035 | 87.076 |
Großbritannien | 464 | 0 |
86.499 | 87.076 | |
T€ | 2023 | 2022 |
Latente Steuern auf Verlustvorträge betreffen insbesondere die 1&1 Versatel Gruppe. Unter Berücksichtigung erheblicher zu versteuernder temporärer Differenzen begründet sich die Realisierung der Verlustvorträge insbesondere durch die strategische Bedeutung der Versatel als Intercompany Dienstleister bei den bestehenden Layer II Produkten der 1&1 Telecom GmbH und durch wesentliche positive Ergebnisprognosen sowie die geplante Bereitstellung des Backbone-Netzes für den Aufbau des 5G Mobilfunknetzes der 1&1 AG.
Für die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge bestehen in den einzelnen Ländern folgende Fristen:
- USA: 20 Jahre für die vor 2018 entstandenen Verlustvorträge, zeitlich unbeschränkt für ab 2018 entstandene Verlustvorträge
- Deutschland: Zeitlich unbeschränkt, jedoch Mindestbesteuerung
Die steuerlichen Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betreffen folgende Länder (ohne Deutschland):
USA Federal * | 27.474 | 27.307 |
USA State ** | 620 | 349 |
28.094 | 27.656 | |
T€ | 2023 | 2022 |
* Steuersatz 21,0 %
** Steuersatz 0,2 %
Aufgeteilt nach den Ertragsteuerarten ergeben sich für Deutschland folgende Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden:
Deutschland | 215.941 | 89.014 | 106.250 | 25.093 |
2023 | 2022 | |||
T€ | Körperschaftsteuer | Gewerbesteuer | Körperschaftsteuer | Gewerbesteuer |
Die Verlustvorträge in Deutschland, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betreffen vor allem Verlustvorträge der 1&1 Versatel GmbH, der 1&1 Energy GmbH und der IONOS Group SE (vormals IONOS TopCo SE).
Die im deutschen Steuerrecht verankerte Zinsschranke begrenzt die Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen für die Ermittlung der Ertragssteuern von Körperschaften. Zinsaufwendungen, die demnach nicht abgezogen werden können, werden zeitlich unbefristet in die folgenden Wirtschaftsjahre vorgetragen (Zinsvortrag).
Der Zinsvortrag des Konzerns, auf den keine latenten Steuern gebildet wurden, beträgt 0 T€ (Vorjahr: 89.648 T€).
Im Geschäftsjahr wurden aufgrund positiver Planung der steuerlichen Ergebnisse zusätzliche aktive latente Steuern auf Zinsvorträge erfasst. Die sich hieraus ergebende Steuerentlastung hat im Geschäftsjahr 30.697 T€ (Vorjahr: 16.150 T€) betragen. Davon entfallen latente Steuerforderungen in Höhe von 24.320 T€ auf Zinsvorträge aus den Vorjahren.
Im Geschäftsjahr 2023 konnten keine Zins- und Verlustvorträge (Vorjahr: 0 T€) genutzt werden, für die im Vorjahr eine latente Steuer angesetzt worden war.
Die latenten Steuern haben sich aus den folgenden Positionen abgeleitet:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.317 | 10.530 | 1.031 | 7.927 |
Vorräte | 151 | 40 | 155 | 122 |
Vertragsvermögenswerte - kurzfristig* | 0 | 181.583 | 0 | 174.418 |
Vertragsvermögenswerte - langfristig* | 0 | 60.640 | 0 | 62.169 |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – kurzfristig | 570 | 21 | 828 | 1.242 |
Sonstige finanzielle Vermögenswerte – langfristig | 42 | 526 | 858 | 668 |
Sonstige Vermögenswerte | 0 | 6.693 | 47 | 9.243 |
Abgegrenzte Aufwendungen | 217.979 | 97.421 | 193.991 | 73.606 |
Sachanlagen | 1.968 | 20.489 | 2.268 | 19.823 |
Nutzungsrecht Leasing | 79 | 248.183 | 131 | 199.587 |
Immaterielle Vermögenswerte | 31.154 | 263.058 | 42.339 | 287.731 |
Sonstige Rückstellungen | 43.174 | 7.197 | 51.135 | 8.959 |
Vertragsverbindlichkeiten | 28.330 | 52.748 | 23.529 | 49.141 |
Sonstige Verbindlichkeiten | 2.924 | 3.869 | 2.586 | 692 |
Leasingverbindlichkeit - kurzfristig | 32.749 | 36 | 31.609 | 11 |
Leasingverbindlichkeit - langfristige | 222.573 | 9.168 | 168.308 | 2 |
Bruttowert | 583.010 | 962.202 | 518.815 | 895.342 |
Steuerliche Verlustvorträge | 86.499 | n.a | 87.076 | n.a |
Steuerliche Zinsvorträge | 66.766 | n.a. | 36.069 | n.a. |
Konsolidierungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 |
Saldierung | -669.183 | -669.183 | -585.671 | -585.671 |
Konzernbilanz | 67.092 | 293.020 | 56.289 | 309.671 |
2023 | 2022 | |||
T€ | Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern | Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern |
*Im Berichtsjahr 2022 wurden die Konsolidierungsanpassungen auf die einzelnen Bilanzpositionen, aus denen sich die betreffenden latenten Steuern ableiten, allokiert
Der Passivüberhang der latenten Steuern aus dem Vorjahr hat sich von 253.383 T€ auf einen Passivüberhang in Höhe von 225.928 T€ reduziert. Somit belief sich der Gesamtbetrag der Veränderung des Saldos latenter Steuern auf 27.455 T€ (Vorjahr: 13.288 T€). Ursächlich für diese Veränderung sind im Wesentlichen folgende Faktoren:
- Verminderung der aktiven latenten Steuer aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen in Höhe von 14,9 Mio. €
- Verminderung der passiven latenten Steuern aus immateriellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit den Abschreibungen aus Unternehmenserwerben um 13,5 Mio. €.
- Erhöhung der aktiven latenten Steuern auf Zinsvorträge in Höhe von 30,7 Mio. €
Die Veränderung des Saldos latenter Steuern im Vorjahresvergleich lässt sich wie folgt überleiten:
Latenter Steuerertrag + / Latenter Steueraufwand - | 40.536 | 16.392 |
Erfolgsneutral erfasste latente Steuereffekte | -13.081 | -4.096 |
Veränderung des Saldos latenter Steuern | 27.455 | 12.296 |
T€ | 2023 | 2022 |
Die erfolgsneutral erfassten Steuereffekte resultieren zum größten Teil aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen, welche direkt im Eigenkapital erfasst wurden.
Die Überleitung vom Gesamtsteuersatz auf den effektiven Steuersatz der fortgeführten Aktivitäten stellt sich wie folgt dar:
Erwarteter Steuersatz | 31,4 | 31,5 |
Tatsächliche und latente Steuern Vorjahre | 0,5 | 0,7 |
Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf finanzielle Vermögenswerte | 0,3 | 0,3 |
Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte | 0,2 | 0,3 |
Steuervergünstigte Veräußerungsgewinne sowie Beteiligungserträge | 1,2 | 0,0 |
Steuereffekte im Zusammenhang mit konzerninternen Ausschüttungen und Veräußerungen | 0,2 | 0,1 |
Veränderung aufgrund von Steuersatzänderungen | -1,7 | -1,2 |
Mitarbeiterbeteiligungsprogramme | 0,3 | 0,1 |
Erstmalige Aktivierung von zukünftig nutzbaren Zinsvorträgen | -3,9 | -0,7 |
Steuereffekte im Zusammenhang mit Begleichung konzerninterner wertberichtigter Ausleihungen | 3,9 | 0,0 |
Steuerliche Verluste und nicht abziehbare Zinsen des Geschäftsjahres, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden | 2,2 | 1,3 |
Nicht steuerbare At-equity-Ergebnisse | 3,1 | 1,4 |
Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen | 1,5 | 0,6 |
Saldo von sonstigen steuerfreien Erträgen und nicht abzugsfähigen Aufwendungen | 0,2 | 0,3 |
Effektiver Steuersatz | 39,4 | 34,7 |
% | 2023 | 2022 |
Die Position „Tatsächliche und latente Steuern Vorjahre“ betrifft im Wesentlichen tatsächliche Steueraufwendungen aus der Betriebsprüfung.
Die Position „Steuervergünstigte Veräußerungsgewinne sowie Beteiligungserträge“ steht im Zusammenhang mit Erträgen infolge des Börsengangs der IONOS Group SE.
Die Position „Steuereffekte im Zusammenhang mit Begleichung konzerninterner wertberichtigter Ausleihungen“ betrifft eine in Vorjahren wertberichtigte Forderung gegenüber verbundenen Unternehmen im Bereich Business Access, die im Geschäftsjahr 2023 wertaufgeholt worden ist.
Die Position „Nicht steuerbare At-Equity-Ergebnisse“ betrifft im Wesentlichen anteilige Ergebnisse an den assoziierten Unternehmen Kublai GmbH und AWIN AG.
Der erwartete Steuersatz entspricht dem Steuersatz des Mutterunternehmens, United Internet AG.
Gemäß der Änderung des IAS 12 International Tax Reform – Pillar Two Model Rules wendet die United Internet Gruppe die vorübergehende, verpflichtende Ausnahme von der Bilanzierung latenter Steuern, die sich aus der Einführung der globalen Mindestbesteuerung ergeben, an.
Von den für Pillar Two-Zwecke einzubeziehenden Jurisdiktionen haben die Nachfolgenden bereits finale Umsetzungsgesetze erlassen: Deutschland, Frankreich, Österreich, Rumänien und UK. Folgende Jurisdiktionen haben bereits Gesetzesentwürfe für eine entsprechende Umsetzung veröffentlicht: Kanada und Spanien.
Aus der umfassenden Analyse auf Basis der Qualified CbCR-Daten des aktuellen und der drei vorangegangenen Geschäftsjahre sowie der Prognosen für künftige Geschäftsjahre ergibt sich, dass ab Inkrafttreten der Rechtsvorschriften Rumänien als Niedrigsteuerland für Pillar Two-Zwecke innerhalb der United Internet Gruppe qualifizieren könnte. Hieraus könnte sich ab dem Geschäftsjahr 2024 eine jährliche Mehrsteuerbelastung im unteren fünfstelligen Euro-Bereich aus Gesamtgruppensicht ergeben.
Die Ertragsteueransprüche betreffen wie im Vorjahr vor allem Forderungen gegenüber Finanzbehörden in Deutschland und beliefen sich zum Stichtag auf 34.754 T€ (Vorjahr: 34.741 T€).
Die Ertragsteuerschulden betreffen wie im Vorjahr vor allem Verbindlichkeiten gegenüber Finanzbehörden in Deutschland und beliefen sich zum Stichtag auf 87.996 T€ (Vorjahr: 52.723 T€).
16. Ergebnis je Aktie
Zum 31. Dezember 2023 ist das Grundkapital eingeteilt in 192.000.000 Stück (Vorjahr: 194.000.000 Stück) auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 €. United Internet hielt zum 31. Dezember 2023 19.183.705 Stück eigene Aktien (Vorjahr: 7.284.109 Stück eigene Aktien). Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu, so dass die zurückgekauften Aktien eigenkapitalmindernd erfasst werden. Der gewogene Durchschnitt der für die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie zugrunde gelegten Anzahl an Aktien beläuft sich für das Geschäftsjahr 2023 auf 172.816.295 Stück (Vorjahr: 186.715.891 Stück).
Aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen der Tochtergesellschaften ergibt sich zum Stichtag ein Verwässerungseffekt von rd. 0,02 € (Vorjahr 0,01 €) je Aktie.
Die Berechnung des Verwässerungseffekts aus dem Umtausch erfolgt, indem zunächst die Anzahl der potenziellen Aktien festgestellt wird. Anschließend wird auf der Basis des durchschnittlich beizulegenden Zeitwerts der Aktien die Aktienanzahl ermittelt, die aus der Gesamthöhe der Zahlungen (Nennwert der Rechte zuzüglich Zuzahlung) erworben werden könnte. Ist die aus beiden Werten ermittelte Differenz null, entspricht die gesamte Zahlung genau dem beizulegenden Zeitwert der potenziellen Aktien, so dass keine verwässernde Wirkung zu berücksichtigen ist. Ist der Differenzbetrag positiv, wird davon ausgegangen, dass diese Aktien im Wert des Differenzbetrags unentgeltlich ausgegeben werden.
Basierend auf einem durchschnittlichen Marktpreis von 17,77 € (Vorjahr: 26,44 €) würden 2.585.413 Stück Aktien (Vorjahr: 461 .921) unentgeltlich ausgegeben. Demnach beläuft sich der für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie zugrunde gelegte Anzahl an Aktien für das Geschäftsjahr 2023 auf 175.401.708 Stück (Vorjahr: 187.177.812 Stück).
Nachfolgende Tabelle enthält die der Berechnung des unverwässerten und des verwässerten Ergebnisses zugrunde gelegten Beträge:
Ergebnisse, die den Anteilseignern der United Internet AG zuzurechnen sind | 232.716 | 367.196 |
Ergebnis je Aktie (in €) | ||
- unverwässert | 1,35 | 1,97 |
- verwässert | 1,33 | 1,96 |
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Mio. Stück) | ||
- unverwässert | 172,82 | 186,72 |
- verwässert | 175,40 | 187,18 |
T€ | 2023 | 2022 |
17. Dividende je Aktie
Die ordentliche Hauptversammlung der United Internet AG hat am 17. Mai 2023 dem Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat über die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie zugestimmt. Die Dividendenzahlung in einer Gesamthöhe von 86,4 Mio. € erfolgte am 22. Mai 2023.
Über die Verwendung eines Bilanzgewinns beschließt nach § 21 der Satzung der United Internet AG die Hauptversammlung. Für das Geschäftsjahr 2023 schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von 0,50 € je für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 dividendenberechtigte Aktie vor.
Über diesen Dividendenvorschlag werden Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 20. März 2024 beraten.
Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft gemäß § 71b AktG keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu. Zum Datum der Unterzeichnung des Konzernabschlusses hält die United Internet Gruppe 19.183.705 Stück (Vorjahr: 19.183.705 Stück) eigene Aktien. Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird der Hauptversammlung bei unveränderter Ausschüttung von 0,50 € je dividendenberechtigter Stückaktie ein entsprechend angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet werden.