Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

5. Umsatzerlöse / Segmentberichterstattung

Nach IFRS 8 basiert die Identifikation von berichtspflichtigen operativen Segmenten auf dem sogenannten Managementansatz. Danach erfolgt die externe Berichterstattung auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Finanzberichterstattung an das oberste Führungsgremium (Chief Operating Decision Maker). In der United Internet Gruppe ist der Vorstand der United Internet AG verantwortlich für die Bewertung und Steuerung des Geschäftserfolgs der Segmente.

Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche „Access“ und „Applications“, die sich wiederum in die Segmente „Consumer Access“ und „Business Access“ sowie „Consumer Applications“ und „Business Applications“ unterteilen.

Eine Beschreibung der Produkte und Dienstleistungen findet sich in Abschnitt 2.1 unter den Ausführungen zur Umsatzrealisierung. Unter dem Segment „Corporate“ werden im Wesentlichen Holdingfunktionen subsumiert.

Die Steuerung durch den Vorstand der United Internet AG erfolgt überwiegend auf Basis von Ergebniskennzahlen. Dabei misst der Vorstand der United Internet AG den Erfolg der Segmente primär anhand der Umsatzerlöse und des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu Marktpreisen berechnet. Die Informationen zu den Umsatzerlösen sind dem Land, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, zugeordnet. Bei der Überleitung werden die Ergebnisse der Segmente auf die Gesamtsumme der United Internet Gruppe übergeleitet.

Im Rahmen des Zwischenabschlusses zum 31. März 2023 hat der Vorstand beschlossen, eine wesentliche Anpassung in der internen Berichterstattung vorzunehmen. Diese Veränderung führte konsequenterweise auch zu einer Neugestaltung der Segmentberichterstattung, wobei der Fokus von der bisherigen „Controlling View“ auf die „Accounting View“ verschoben wurde. Diese Entscheidung zielte darauf ab, eine stärkere Harmonisierung zwischen der internen Steuerung und der externen Berichterstattung der Gesellschaft zu erreichen. Aus dieser Umstellung ergeben sich Überleitungseffekte / Verschiebungen bei den Umsatz- und Ergebniskennzahlen zwischen den Segmenten.

  • Überleitungseffekte beim Umsatz: Die Konsolidierung bestimmter Intercompany-Umsätze erfolgt nicht mehr auf Segment-Ebene (wie bisher in der Controlling View), sondern erst auf Konzern-Ebene (Accounting View).
  • Überleitungseffekte bei EBITDA und EBIT: Afa-Zuordnungen und Gewinnmargen bei Intercompany-Leistungen werden nicht mehr zwischen den Segmenten „verrechnet“ (wie bisher im Rahmen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung in der Controlling View), sondern werden – wie auf Ebene der Segmente „gebucht“ – ausgewiesen (Accounting View).

Auf die Umsatz- und Ergebniskennzahlen des Konzerns ergeben sich insgesamt aus der Umstellung keine Effekte.

Mit dieser Umstellung auf Segment-Ebene trägt United Internet auch der zunehmenden Eigenständigkeit der Segmente (Teil-Konzerne) Rechnung und gleicht seine Segmentberichterstattung an die Berichterstattung der börsennotierten und damit ebenfalls berichtspflichtigen Teil-Konzerne 1&1 AG (Segment „Consumer Access“) und IONOS Group SE (Segment „Business Applications“) an.

Die Segmentberichterstattung der United Internet AG stellt sich für das Geschäftsjahr 2023 wie folgt dar:

Segmentumsatz

4.096,7

564,0

304,3

1.423,7

156,5

-331,9

6.213,2

- davon Inland

4.096,7

564,0

302,0

759,5

156,5

-322,4

5.556,3

- davon Ausland

0,0

0,0

2,2

664,3

0,0

-9,6

656,9

Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten

15,0

92,7

28,4

45,5

150,3

0,0

331,9

Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden

4.081,7

471,3

275,8

1.378,2

6,2

0,0

6.213,2

- davon Inland

4.081,7

471,3

273,6

723,5

6,2

5.556,3

- davon Ausland

0,0

0,0

2,2

654,7

0,0

656,9

EBITDA

653,8

162,9

103,5

385,4

206,7

-220,3

1.292,1

Finanzergebnis

-98,2

Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen

-58,1

EBT

597,6

Steueraufwendungen

-235,4

Konzernergebnis

362,2

Vermögenswerte (langfristig)

2.935,5

398,4

227,7

1.205,5

1.071,9

-1.828,6

4.010,4

- davon Inland

2.935,5

398,4

227,4

869,1

1.071,9

-1.828,6

3.673,7

- davon Anteile an assoziierten Unternehmen

0,0

0,0

0,0

3,0

368,9

---

371,9

- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte

2,6

0,1

1,9

374,9

703,0

-1.074,1

8,4

- davon Firmenwerte

2.932,9

398,3

225,5

491,2

0,0

-754,5

3.293,4

- davon Ausland

0,0

0,0

0,3

336,4

0,0

0,0

336,7

- davon Anteile an assoziierten Unternehmen

0,0

0,0

0,0

1,3

0,0

---

1,3

- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

- davon Firmenwerte

0,0

0,0

0,3

335,1

0,0

0,0

335,4

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte)

411,0

555,8

15,7

95,8

16,1

-5,3

1.089,1

Abschreibungen

198,0

214,4

9,8

107,9

13,2

-5,2

538,1

- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

113,3

205,5

9,8

87,5

13,2

-5,2

424,1

- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte

84,7

8,9

0,0

20,4

0,0

0,0

114,0

Anzahl der Mitarbeiter

3.320

1.522

1.072

4.364

684

---

10.962

- davon Inland

3.320

1.522

1.069

2.386

684

---

8.981

- davon Ausland

0

0

3

1.978

0

---

1.981

Januar - Dezember 2023 (m€)

Segment Consumer Access

Segment Business Access

Segment Consumer Applications

Segment Business Applications

Corporate

Überleitung/ Konsolidierung

United Internet-Gruppe

Im Rahmen dieses Konzernabschlusses wird die Segmentberichterstattung der United Internet AG für das Geschäftsjahr 2022 in der folgenden Tabelle zwecks Vergleichbarkeit mit dem Geschäftsjahr 2023 in Accounting View dargestellt:

Segmentumsatz

3.963,7

543,4

288,6

1.293,0

164,3

-337,9

5.915,1

- davon Inland

3.963,7

543,4

286,3

669,7

164,3

-337,9

5.289,6

- davon Ausland

0,0

0,0

2,3

623,2

0,0

0,0

625,5

Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten

22,6

81,4

28,2

48,5

157,3

0,0

337,9

Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden

3.941,1

462,0

260,4

1.244,5

7,0

0,0

5.915,1

- davon Inland

3.941,1

462,0

258,1

621,2

7,0

0,0

5.289,6

- davon Ausland

0,0

0,0

2,3

623,2

0,0

0,0

625,5

EBITDA

693,3

154,0

103,9

320,4

-4,8

-4,2

1.262,5

Finanzergebnis

-38,2

Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen

-30,7

EBT

711,5

Steueraufwendungen

-246,8

Konzernergebnis

464,7

Vermögenswerte (langfristig)

2.935,2

398,4

228,0

1.198,2

2.068,9

-2.764,3

4.064,4

- davon Inland

2.935,2

398,4

227,6

867,2

2.068,9

-2.764,3

3.733,0

- davon Anteile an assoziierten Unternehmen

0,0

0,0

0,0

1,1

427,9

---

429,0

- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte

2,3

0,1

2,1

374,9

1.641,0

-2.009,8

10,6

- davon Firmenwerte

2.932,9

398,3

225,5

491,2

0,0

-754,5

3.293,4

- davon Ausland

0,0

0,0

0,4

331,0

0,0

0,0

331,4

- davon Anteile an assoziierten Unternehmen

0,0

0,0

0,0

1,3

0,0

---

1,3

- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte

0,0

0,0

0,0

0,1

0,0

---

0,1

- davon Firmenwerte

0,0

0,0

0,4

329,6

0,0

---

330,0

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte)

281,2

479,1

32,4

149,9

11,8

-3,3

951,1

Abschreibungen

158,4

193,5

9,8

112,3

11,2

-4,4

480,9

- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

67,2

181,3

9,8

87,4

11,2

-4,4

352,6

- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte

91,2

12,2

0,0

24,9

0,0

0,0

128,3

Anzahl der Mitarbeiter

3.163

1.336

1.036

4.247

692

---

10.474

- davon Inland

3.163

1.336

1.033

2.326

692

---

8.550

- davon Ausland

0

0

3

1.921

0

---

1.924

Januar - Dezember 2022 (m€)

Segment Consumer Access

Segment Business Access

Segment Consumer Applications

Segment Business Applications

Corporate

Überleitung/ Konsolidierung

United Internet-Gruppe

Die langfristigen Vermögenswerte der Segmente umfassen die Anteile an assoziierten Unternehmen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte und die Firmenwerte.

Der Umsatz des Geschäftssegments „Consumer Access“ aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Geschäftsjahr 2023 838.444 T€ Umsatz mit Hardware (Vorjahr: 767.600 T€). Der Umsatz des Geschäftssegments „Business Access“ aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Geschäftsjahr 2023 16.364 T€ Umsatz mit Hardware (Vorjahr: 7.625 T€). Die restlichen Umsätze der beiden Geschäftssegmente entfallen jeweils auf Umsätze mit Dienstleistungen. Die übrigen Geschäftssegmente beinhalten ausschließlich Umsätze mit Dienstleistungen.

Aus der Kundenstruktur hat sich in den Berichtsjahren keine wesentliche Konzentration auf einzelne Kunden ergeben. In der United Internet Gruppe wurden, wie im Vorjahr, mit keinem Kunden mehr als 10 % der gesamten externen Umsatzerlöse generiert. Die Auslandsumsätze betrugen 10,6 % (Vorjahr: 10,6 %) des Konzernumsatzes.

Das oberste Führungsgremium überwacht neben Investitionen lediglich die Anteile an assoziierten Unternehmen, die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte sowie die Firmenwerte. Die in den Segmenten dargestellten Abschreibungen beziehen sich auf übrige, nicht überwachte immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, da diese nach Festlegung der entsprechenden Nutzungsdauer weitgehend einem gewissen Automatismus unterliegen.

Die Vertragssalden haben sich im Geschäftsjahr 2023 wie nachfolgend dargestellt entwickelt:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Anhangangabe 19)

543.696

460.228

Vertragsvermögenswerte (Anhangangabe 20)

882.733

865.085

Vertragsverbindlichkeiten (Anhangangabe 32)

207.691

188.383

in T€

31.12.2023

31.12.2022

Der Anstieg der Vertragsvermögenswerte gegenüber dem Vorjahr resultiert neben dem Kundenwachstum vor allem aus der verstärkten Hardware-Subventionierung im Geschäftsjahr 2023.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden 157.093 T€ (Vorjahr: 157.886 T€) als Umsatzerlöse realisiert, die in den Vertragsverbindlichkeiten zu Beginn des Geschäftsjahres enthalten waren.

Der Gesamtbetrag des Transaktionspreises der zum Ende der Berichtsperiode nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen beträgt zum 31. Dezember 2023 1.915.122 T€ (Vorjahr: 1.670.738 T€). Die folgende Tabelle zeigt die Zeitbänder, in denen mit einer Realisierung der zum Stichtag bestehenden Transaktionspreise aus noch nicht erfüllten oder teilweise unerfüllten Leistungsverpflichtungen zu rechnen ist:

Consumer Access

1.553.503

1.140.640

412.862

0

Business Access

344.767

155.048

84.816

104.902

Consumer Applications

9.651

8.406

1.246

0

Business Applications

7.201

2.742

1.858

2.602

Summe

1.915.122

1.306.836

500.783

107.504

in T€

Gesamt

2024

2025

>2025

Die dargestellten Transaktionspreise beziehen sich auf unerfüllte Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden mit einer ursprünglichen Vertragslaufzeit von mehr als 12 Monaten. Sie beziehen sich auf Dienstleistungskomponenten mit zeitraumbezogener Umsatzrealisierung und auf Verträge, für die ein Einmalentgelt fakturiert wurde und welches nun über die einschlägige ursprüngliche Mindestvertragslaufzeit als Umsatzerlös erfasst wird.

6. Umsatzkosten

Aufwand für bezogene Leistungen

2.329.908

2.312.861

Aufwand für bezogene Waren

930.318

829.496

Abschreibungen

383.181

316.780

Personalaufwendungen

305.100

282.128

Sonstiges

196.629

165.063

Gesamt

4.145.136

3.906.328

T€

2023

2022

Die Umsatzkosten sind im Verhältnis zu den Umsatzerlösen gegenüber dem Vorjahr auf 66,7 % (Vorjahr: 66,0 %) gestiegen, was zu einem Rückgang der Bruttomarge auf 33,3 % (Vorjahr: 34,0 %) führte.

Der Anstieg der Umsatzkosten spiegelt höheren Hardwareeinsatz sowie höhere Abschreibungen aus dem 5G Bereich wider. Für weitere Details wird auf die Anhangangabe 11 verwiesen.

Die Sonstigen Umsatzkosten beinhalten im Wesentlichen Betriebskosten der Rechenzentren sowie Logistikaufwendungen.

7. Vertriebskosten

Personalaufwendungen

336.488

295.587

Abschreibungen

120.379

129.449

Vertriebsprovisionen

124.753

121.572

Marketingaufwendungen

294.616

290.021

Sonstiges

66.924

70.612

Gesamt

943.160

907.241

T€

2023

2022

Die Vertriebskosten sind im Verhältnis zu den Umsatzerlösen mit 15,2 % (Vorjahr: 15,3 %) leicht zurück gegangen. Die sonstigen Vertriebskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Kundenpflege und Produktmanagement.

8. Verwaltungskosten

Personalaufwendungen

118.391

97.833

Abschreibungen

34.533

34.884

Rechts- und Beratungskosten

22.729

34.306

Rücklastschriftgebühren und sonstige Kosten des Geldverkehrs

27.049

24.650

Instandhaltungskosten

12.206

10.066

Sonstiges

61.015

46.785

Gesamt

275.924

248.524

T€

2023

2022

Die sonstigen Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit Debitorenmanagement, Fremdleistungen, Versicherungsbeiträge sowie Abschluss und Prüfungskosten.

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen / Erträge

9.1 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnung

10.438

14.425

Derivate

6.654

22.705

Periodenfremde Aufwendungen

5.622

2.592

Sonstige Steuern

2.858

2.100

Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen

478

692

Sonstiges

7.284

4.010

Gesamt

33.334

46.524

T€

2023

2022

Die Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursgewinne aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Eine saldierte Betrachtung führt zu einem Nettoaufwand von 707 T€ (Vorjahr: Nettoaufwand von 242 T€ ). Der Anstieg im Bereich Sonstiges betrifft im Wesentlichen Aufwendungen für den im Geschäftsjahr erfolgten Börsengang der IONOS Group SE.

9.2 Sonstige betriebliche Erträge

Erträge aus Mahngebühren und Rücklastschriften

34.015

32.091

Erträge aus Fremdwährungsumrechnung

9.731

14.183

Periodenfremde Erträge

7.215

3.017

Erträge Abgang Sachanlagen

1.274

831

Derivate

316

21.750

Erträge aus Entkonsolidierung

0

1.910

Erträge Auflösung Rückstellungen

1

9.104

Sonstiges

8.013

9.441

Gesamt

60.565

92.327

T€

2023

2022

Die Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursverluste aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die Erträge aus Derivaten im Vorjahr betrafen im Vorjahr ein Absicherungsgeschäft.

10. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte

Die Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

69.215

69.078

Vertragsvermögenswerte

53.048

48.281

Gesamt

122.264

117.359

T€

2023

2022

Die wesentlichen Treiber für den Anstieg der Wertberichtigungen sind vor allem höhere Zahlungsausfallquoten sowie die nach dem erneuerten Telekommunikationsgesetz angehobenen Sperrgrenzen für säumige Kunden

11. Abschreibungen und Wertminderungen

Die Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

Umsatzkosten

383.181

316.780

Vertriebskosten

120.379

129.449

Verwaltungskosten

34.533

34.885

Gesamt

538.093

481.114

T€

2023

2022

Die Abschreibungen beinhalten auch die Abschreibungen auf die im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierten Vermögenswerte. Diese verteilen sich auf die aktivierten Vermögenswerte wie folgt:

Immaterielle Vermögenswerte

Kundenstamm / Auftragsbestand

108.495

117.476

Software

2.264

4.324

110.759

121.799

Materielle Vermögenswerte

Netzinfrastruktur

3.281

6.532

Gesamt

114.040

128.331

T€

2023

2022

Die Werthaltigkeitsüberprüfung der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen, wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vorgenommen.

Die Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte verteilen sich auf die Unternehmenszusammenschlüsse wie folgt:

1&1

84.705

91.239

STRATO

13.297

13.681

1&1 Versatel

8.907

12.158

home.pl

2.862

2.801

we22

2.409

2.409

World4You

1.847

1.880

Arsys

0

2.458

IONOS SE

0

1.694

Cronon

12

12

Gesamt

114.040

128.331

T€

2023

2022

12. Personalaufwendungen

Die Personalaufwendungen verteilen sich auf die Funktionsbereiche wie folgt:

Umsatzkosten

305.100

282.128

Vertriebskosten

336.488

295.587

Verwaltungskosten

118.391

97.833

Gesamt

759.979

675.548

T€

2023

2022

Die Personalaufwendungen beinhalten Aufwendungen für Löhne und Gehälter in Höhe von 647.320 T€ (Vorjahr: 576.253 T€) und Aufwendungen im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 112.658 T€ (Vorjahr: 99.295 T€). Der Anstieg der Personalaufwendungen ist bedingt durch den Anstieg der Mitarbeiterzahlen sowie durch höhere Gehaltanpassungen. Personalaufwendungen im Zusammenhang mit Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen belaufen sich auf insgesamt 8.176 T€ (Vorjahr: 11.276 T€).

Die Anzahl der Mitarbeiter stieg gegenüber dem Vorjahr von 10.474 Mitarbeitern um 4,7 % auf 10.962 Mitarbeiter zum Jahresende:

Inland

8.981

8.550

Ausland

1.981

1.924

davon Philippinen

464

468

davon Spanien

446

422

davon Polen

339

352

davon Großbritannien

273

246

davon Rumänien

261

242

davon USA

118

120

davon Österreich

72

67

davon Frankreich

8

7

Gesamt

10.962

10.474

davon Männlich

67 %

68 %

davon Weiblich

33 %

32 %

2023

2022

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2023 belief sich auf 10.717 (Vorjahr: 10.231), davon im Inland 8.755 (Vorjahr: 8.356) und im Ausland 1.962 (Vorjahr: 1.875).

Für die betriebliche Altersversorgung bestehen im Konzern beitragsorientierte Zusagen. Bei den beitragsorientierten Zusagen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Beiträge an staatliche Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen. Sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf insgesamt 45.150 T€ (Vorjahr: 41.623 T€) und betrafen überwiegend in Deutschland für die gesetzliche Rentenversicherung geleistete Beiträge.

Hiervon entfielen aufgrund von Beitragsbefreiungen 0 T€ (Vorjahr: 0 T€) auf Beitragszahlungen für nahestehende Personen .

13. Finanzierungsaufwendungen

Darlehen und Kontokorrentkredite

65.600

18.659

Folgebewertung eingebetteter Derivate

47.918

30.096

Finanzierungskosten aus Leasingverhältnissen

21.347

11.907

Zinsaufwand aus Stundung der Frequenzverbindlichkeiten

6.050

6.473

Zinsaufwand aus steuerlicher Betriebsprüfung

1.090

1.399

Sonstige

1.085

728

Summe Finanzierungsaufwendungen

143.091

69.262

T€

2023

2022

Die Folgebewertung eingebetteter Derivate betrifft die ergebniswirksame Bewertung der im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus im Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten Derivate, deren Bewertung insbesondere vom Unternehmenswert der IONOS Group SE abhängt. Die Aufwendungen aus der Folgebewertung betreffen im Wesentlichen den Rückgang des beizulegenden Zeitwerts dieser Derivate zum Bilanzstichtag. Der starke Rückgang der Derivate resultiert aus dem Rückgang der Bewertung der IONOS Gruppe, die auf Basis des Börsenkurses erfolgte. Diese Bewertung liegt unter dem bisher angesetzten Unternehmenswert, der auf Grundlage von Wertgutachten festgelegt wurde.

Der Zinsaufwand aus Stundung der Frequenzverbindlichkeiten resultiert aus der Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Netzinfrastruktur, nach der die Zahlungsverpflichtung für die Mobilfunkfrequenzen bis zum Jahr 2030 gestreckt wurde. Für weitere Details wird auf die Anhangangabe 34.3 verwiesen.

Bezüglich der Finanzierungskosten aus Leasingverhältnissen wird auf Anhangangabe 45 verwiesen.

14. Finanzerträge

Folgebewertung eingebetteter Derivate

42.860

22.732

Zinserträge aus Leasingverhältnissen

627

632

Erträge aus Ausleihungen an assoziierte Unternehmen

467

328

Zinserträge aus steuerlicher Betriebsprüfung

417

5.452

Sonstige Finanzerträge

529

1.931

Summe Finanzerträge

44.899

31.074

T€

2023

2022

Die Folgebewertung von eingebetteten Derivaten betrifft die ergebniswirksame Bewertung der im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus im Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten Derivate. Die Erträge aus der Folgebewertung betreffen im Wesentlichen den Rückgang der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten aus Strato. Für weitere Informationen wird auf die Anhangangabe 34.1 verwiesen.

Die sonstigen Finanzerträge umfassen im Wesentlichen Zinserträge aus Guthaben bei Kreditinstituten. Hinsichtlich der Erträge aus Ausleihungen an assoziierte Unternehmen wird auf die Anhangangabe 42 verwiesen.

15. Ertragsteuern

Die Steueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Tatsächliche Ertragsteuern

- Deutschland

-259.213

-249.553

- Ausland

-16.717

-13.597

Gesamt (laufende Periode)

-275.930

-263.150

Latente Steuern

- aufgrund steuerlicher Verlustvorträge

-577

3.088

- aufgrund steuerlicher Zinsvorträge

30.697

16.150

- steuerliche Wirkung auf temporäre Unterschiede

9.119

576

- aufgrund von Steuersatzänderungen

1.297

-3.422

Gesamte latente Steuern

40.536

16.392

Gesamter Steueraufwand

-235.394

-246.758

T€

2023

2022

Nach dem deutschen Steuerrecht setzen sich die Ertragsteuern aus Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer sowie Solidaritätszuschlag zusammen.

Der effektive Gewerbesteuersatz hängt davon ab, in welchen Gemeinden der Konzern tätig ist. Der durchschnittliche Gewerbesteuersatz im Geschäftsjahr 2023 beträgt ca. 15,60 % (Vorjahr: 15,64 %).

Unabhängig davon, ob das Ergebnis thesauriert oder ausgeschüttet wird, betrug der Körperschaftsteuersatz in Deutschland unverändert zum Vorjahr 15 %. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 % auf die festgesetzte Körperschaftsteuer erhoben.

Die tatsächlichen Ertragsteueraufwendungen enthalten neben den Steuern auf das laufende Ergebnis periodenfremde Steueraufwendungen in Höhe von 4.579 T€ (Vorjahr: Steuererträge 4.824 T€).

Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge, Zinsvorträge sowie temporäre Differenzen werden angesetzt, sofern es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähige temporäre Differenz verwendet werden kann.

Die aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge verteilen sich auf die Länder wie folgt:

Deutschland

86.035

87.076

Großbritannien

464

0

86.499

87.076

T€

2023

2022

Latente Steuern auf Verlustvorträge betreffen insbesondere die 1&1 Versatel Gruppe. Unter Berücksichtigung erheblicher zu versteuernder temporärer Differenzen begründet sich die Realisierung der Verlustvorträge insbesondere durch die strategische Bedeutung der Versatel als Intercompany Dienstleister bei den bestehenden Layer II Produkten der 1&1 Telecom GmbH und durch wesentliche positive Ergebnisprognosen sowie die geplante Bereitstellung des Backbone-Netzes für den Aufbau des 5G Mobilfunknetzes der 1&1 AG.

Für die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge bestehen in den einzelnen Ländern folgende Fristen:

  • USA: 20 Jahre für die vor 2018 entstandenen Verlustvorträge, zeitlich unbeschränkt für ab 2018 entstandene Verlustvorträge
  • Deutschland: Zeitlich unbeschränkt, jedoch Mindestbesteuerung

Die steuerlichen Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betreffen folgende Länder (ohne Deutschland):

USA Federal *

27.474

27.307

USA State **

620

349

28.094

27.656

T€

2023

2022

*   Steuersatz 21,0 %

**   Steuersatz 0,2 %

Aufgeteilt nach den Ertragsteuerarten ergeben sich für Deutschland folgende Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden:

Deutschland

215.941

89.014

106.250

25.093

2023

2022

T€

Körperschaftsteuer

Gewerbesteuer

Körperschaftsteuer

Gewerbesteuer

Die Verlustvorträge in Deutschland, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betreffen vor allem Verlustvorträge der 1&1 Versatel GmbH, der 1&1 Energy GmbH und der IONOS Group SE (vormals IONOS TopCo SE).

Die im deutschen Steuerrecht verankerte Zinsschranke begrenzt die Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen für die Ermittlung der Ertragssteuern von Körperschaften. Zinsaufwendungen, die demnach nicht abgezogen werden können, werden zeitlich unbefristet in die folgenden Wirtschaftsjahre vorgetragen (Zinsvortrag).

Der Zinsvortrag des Konzerns, auf den keine latenten Steuern gebildet wurden, beträgt 0 T€ (Vorjahr: 89.648 T€).

Im Geschäftsjahr wurden aufgrund positiver Planung der steuerlichen Ergebnisse zusätzliche aktive latente Steuern auf Zinsvorträge erfasst. Die sich hieraus ergebende Steuerentlastung hat im Geschäftsjahr 30.697 T€ (Vorjahr: 16.150 T€) betragen. Davon entfallen latente Steuerforderungen in Höhe von 24.320 T€ auf Zinsvorträge aus den Vorjahren.

Im Geschäftsjahr 2023 konnten keine Zins- und Verlustvorträge (Vorjahr: 0 T€) genutzt werden, für die im Vorjahr eine latente Steuer angesetzt worden war.

Die latenten Steuern haben sich aus den folgenden Positionen abgeleitet:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

1.317

10.530

1.031

7.927

Vorräte

151

40

155

122

Vertragsvermögenswerte - kurzfristig*

0

181.583

0

174.418

Vertragsvermögenswerte - langfristig*

0

60.640

0

62.169

Sonstige finanzielle Vermögenswerte – kurzfristig

570

21

828

1.242

Sonstige finanzielle Vermögenswerte – langfristig

42

526

858

668

Sonstige Vermögenswerte

0

6.693

47

9.243

Abgegrenzte Aufwendungen

217.979

97.421

193.991

73.606

Sachanlagen

1.968

20.489

2.268

19.823

Nutzungsrecht Leasing

79

248.183

131

199.587

Immaterielle Vermögenswerte

31.154

263.058

42.339

287.731

Sonstige Rückstellungen

43.174

7.197

51.135

8.959

Vertragsverbindlichkeiten

28.330

52.748

23.529

49.141

Sonstige Verbindlichkeiten

2.924

3.869

2.586

692

Leasingverbindlichkeit - kurzfristig

32.749

36

31.609

11

Leasingverbindlichkeit - langfristige

222.573

9.168

168.308

2

Bruttowert

583.010

962.202

518.815

895.342

Steuerliche Verlustvorträge

86.499

n.a

87.076

n.a

Steuerliche Zinsvorträge

66.766

n.a.

36.069

n.a.

Konsolidierungsanpassungen

0

0

0

0

Saldierung

-669.183

-669.183

-585.671

-585.671

Konzernbilanz

67.092

293.020

56.289

309.671

2023

2022

T€

Aktive latente Steuern

Passive latente Steuern

Aktive latente Steuern

Passive latente Steuern

*Im Berichtsjahr 2022 wurden die Konsolidierungsanpassungen auf die einzelnen Bilanzpositionen, aus denen sich die betreffenden latenten Steuern ableiten, allokiert

Der Passivüberhang der latenten Steuern aus dem Vorjahr hat sich von 253.383 T€ auf einen Passivüberhang in Höhe von 225.928 T€ reduziert. Somit belief sich der Gesamtbetrag der Veränderung des Saldos latenter Steuern auf 27.455 T€ (Vorjahr: 13.288 T€). Ursächlich für diese Veränderung sind im Wesentlichen folgende Faktoren:

  • Verminderung der aktiven latenten Steuer aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen in Höhe von 14,9 Mio.
  • Verminderung der passiven latenten Steuern aus immateriellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit den Abschreibungen aus Unternehmenserwerben um 13,5 Mio. €.
  • Erhöhung der aktiven latenten Steuern auf Zinsvorträge in Höhe von 30,7 Mio.

Die Veränderung des Saldos latenter Steuern im Vorjahresvergleich lässt sich wie folgt überleiten:

Latenter Steuerertrag + / Latenter Steueraufwand -

40.536

16.392

Erfolgsneutral erfasste latente Steuereffekte

-13.081

-4.096

Veränderung des Saldos latenter Steuern

27.455

12.296

T€

2023

2022

Die erfolgsneutral erfassten Steuereffekte resultieren zum größten Teil aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen, welche direkt im Eigenkapital erfasst wurden.

Die Überleitung vom Gesamtsteuersatz auf den effektiven Steuersatz der fortgeführten Aktivitäten stellt sich wie folgt dar:

Erwarteter Steuersatz

31,4

31,5

Tatsächliche und latente Steuern Vorjahre

0,5

0,7

Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf finanzielle Vermögenswerte

0,3

0,3

Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte

0,2

0,3

Steuervergünstigte Veräußerungsgewinne sowie Beteiligungserträge

1,2

0,0

Steuereffekte im Zusammenhang mit konzerninternen Ausschüttungen und Veräußerungen

0,2

0,1

Veränderung aufgrund von Steuersatzänderungen

-1,7

-1,2

Mitarbeiterbeteiligungsprogramme

0,3

0,1

Erstmalige Aktivierung von zukünftig nutzbaren Zinsvorträgen

-3,9

-0,7

Steuereffekte im Zusammenhang mit Begleichung konzerninterner wertberichtigter Ausleihungen

3,9

0,0

Steuerliche Verluste und nicht abziehbare Zinsen des Geschäftsjahres, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden

2,2

1,3

Nicht steuerbare At-equity-Ergebnisse

3,1

1,4

Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen

1,5

0,6

Saldo von sonstigen steuerfreien Erträgen und nicht abzugsfähigen Aufwendungen

0,2

0,3

Effektiver Steuersatz

39,4

34,7

%

2023

2022

Die Position „Tatsächliche und latente Steuern Vorjahre“ betrifft im Wesentlichen tatsächliche Steueraufwendungen aus der Betriebsprüfung.

Die Position „Steuervergünstigte Veräußerungsgewinne sowie Beteiligungserträge“ steht im Zusammenhang mit Erträgen infolge des Börsengangs der IONOS Group SE.

Die Position „Steuereffekte im Zusammenhang mit Begleichung konzerninterner wertberichtigter Ausleihungen“ betrifft eine in Vorjahren wertberichtigte Forderung gegenüber verbundenen Unternehmen im Bereich Business Access, die im Geschäftsjahr 2023 wertaufgeholt worden ist.

Die Position „Nicht steuerbare At-Equity-Ergebnisse“ betrifft im Wesentlichen anteilige Ergebnisse an den assoziierten Unternehmen Kublai GmbH und AWIN AG.

Der erwartete Steuersatz entspricht dem Steuersatz des Mutterunternehmens, United Internet AG.

Gemäß der Änderung des IAS 12 International Tax Reform – Pillar Two Model Rules wendet die United Internet Gruppe die vorübergehende, verpflichtende Ausnahme von der Bilanzierung latenter Steuern, die sich aus der Einführung der globalen Mindestbesteuerung ergeben, an.

Von den für Pillar Two-Zwecke einzubeziehenden Jurisdiktionen haben die Nachfolgenden bereits finale Umsetzungsgesetze erlassen: Deutschland, Frankreich, Österreich, Rumänien und UK. Folgende Jurisdiktionen haben bereits Gesetzesentwürfe für eine entsprechende Umsetzung veröffentlicht: Kanada und Spanien.

Aus der umfassenden Analyse auf Basis der Qualified CbCR-Daten des aktuellen und der drei vorangegangenen Geschäftsjahre sowie der Prognosen für künftige Geschäftsjahre ergibt sich, dass ab Inkrafttreten der Rechtsvorschriften Rumänien als Niedrigsteuerland für Pillar Two-Zwecke innerhalb der United Internet Gruppe qualifizieren könnte. Hieraus könnte sich ab dem Geschäftsjahr 2024 eine jährliche Mehrsteuerbelastung im unteren fünfstelligen Euro-Bereich aus Gesamtgruppensicht ergeben.

Die Ertragsteueransprüche betreffen wie im Vorjahr vor allem Forderungen gegenüber Finanzbehörden in Deutschland und beliefen sich zum Stichtag auf 34.754 T€ (Vorjahr: 34.741 T€).

Die Ertragsteuerschulden betreffen wie im Vorjahr vor allem Verbindlichkeiten gegenüber Finanzbehörden in Deutschland und beliefen sich zum Stichtag auf 87.996 T€ (Vorjahr: 52.723 T€).

16. Ergebnis je Aktie

Zum 31. Dezember 2023 ist das Grundkapital eingeteilt in 192.000.000 Stück (Vorjahr: 194.000.000 Stück) auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 €. United Internet hielt zum 31. Dezember 2023 19.183.705 Stück eigene Aktien (Vorjahr: 7.284.109 Stück eigene Aktien). Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu, so dass die zurückgekauften Aktien eigenkapitalmindernd erfasst werden. Der gewogene Durchschnitt der für die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie zugrunde gelegten Anzahl an Aktien beläuft sich für das Geschäftsjahr 2023 auf 172.816.295 Stück (Vorjahr: 186.715.891 Stück).

Aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen der Tochtergesellschaften ergibt sich zum Stichtag ein Verwässerungseffekt von rd. 0,02 € (Vorjahr 0,01 €) je Aktie.

Die Berechnung des Verwässerungseffekts aus dem Umtausch erfolgt, indem zunächst die Anzahl der potenziellen Aktien festgestellt wird. Anschließend wird auf der Basis des durchschnittlich beizulegenden Zeitwerts der Aktien die Aktienanzahl ermittelt, die aus der Gesamthöhe der Zahlungen (Nennwert der Rechte zuzüglich Zuzahlung) erworben werden könnte. Ist die aus beiden Werten ermittelte Differenz null, entspricht die gesamte Zahlung genau dem beizulegenden Zeitwert der potenziellen Aktien, so dass keine verwässernde Wirkung zu berücksichtigen ist. Ist der Differenzbetrag positiv, wird davon ausgegangen, dass diese Aktien im Wert des Differenzbetrags unentgeltlich ausgegeben werden.

Basierend auf einem durchschnittlichen Marktpreis von 17,77 € (Vorjahr: 26,44 €) würden 2.585.413 Stück Aktien (Vorjahr: 461 .921) unentgeltlich ausgegeben. Demnach beläuft sich der für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie zugrunde gelegte Anzahl an Aktien für das Geschäftsjahr 2023 auf 175.401.708 Stück (Vorjahr: 187.177.812 Stück).

Nachfolgende Tabelle enthält die der Berechnung des unverwässerten und des verwässerten Ergebnisses zugrunde gelegten Beträge:

Ergebnisse, die den Anteilseignern der United Internet AG zuzurechnen sind

232.716

367.196

Ergebnis je Aktie (in €)

- unverwässert

1,35

1,97

- verwässert

1,33

1,96

Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Mio. Stück)

- unverwässert

172,82

186,72

- verwässert

175,40

187,18

T€

2023

2022

17. Dividende je Aktie

Die ordentliche Hauptversammlung der United Internet AG hat am 17. Mai 2023 dem Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat über die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie zugestimmt. Die Dividendenzahlung in einer Gesamthöhe von 86,4 Mio. € erfolgte am 22. Mai 2023.

Über die Verwendung eines Bilanzgewinns beschließt nach § 21 der Satzung der United Internet AG die Hauptversammlung. Für das Geschäftsjahr 2023 schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von 0,50 € je für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 dividendenberechtigte Aktie vor.

Über diesen Dividendenvorschlag werden Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 20. März 2024 beraten.

Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft gemäß § 71b AktG keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu. Zum Datum der Unterzeichnung des Konzernabschlusses hält die United Internet Gruppe 19.183.705 Stück (Vorjahr: 19.183.705 Stück) eigene Aktien. Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird der Hauptversammlung bei unveränderter Ausschüttung von 0,50 € je dividendenberechtigter Stückaktie ein entsprechend angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet werden.