2.3 Lage des Konzerns

Im Geschäftsjahr 2023 ergaben sich keine wesentlichen Akquisitions- und Desinvestitionseffekte auf Umsatz und EBITDA von Konzern und Segmenten. Ebenso ergaben sich nur geringfügige negative Währungseffekte auf Konzern- und Segmentebene (überwiegend Segment „Business Applications“) in Höhe von 9,6 Mio. € beim Umsatz und 2,5 Mio. € beim EBITDA. Gleiches gilt für die Vermögenslage im Konzern, für die sich keine wesentlichen Effekte aus Währungsschwankungen ergaben.

Ertragslage im Konzern

Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge im United   Internet Konzern konnte im Geschäftsjahr 2023 um insgesamt 1,03 Mio. Verträge von 27,46 Mio. auf 28,49   Mio. Verträge gesteigert werden.

Der Umsatz auf Konzernebene legte im Geschäftsjahr 2023 von 5.915,1   Mio.   im Vorjahr um 5,0   % auf 6.213,2   Mio.   € zu. Dabei verbesserten sich die Umsätze im Ausland (trotz negativer Währungseffekte in Höhe von 9,6 Mio. €) von 625,5   Mio.   € um 5,0   % auf 656,9   Mio.   €.

Die Umsatzkosten stiegen im Berichtszeitraum von 3.906,3 Mio. € auf 4.145,1 Mio. €. Die Umsatzkostenquote stieg entsprechend von 66,0   % (vom Umsatz) im Vorjahr auf 66,7 % (vom Umsatz) in 2023. Ursächlich hierfür war u. a. der im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere margenschwache Hardware- Umsatz im Segment „Consumer Access“. Die Bruttomarge sank dadurch von 34,0   % auf 33,3 %, so dass das Bruttoergebnis nur unterproportional zum Umsatzwachstum (5,0 %) von 2.008,7 Mio.   € um 3,0   % auf 2.068,1 Mio.   € zulegen konnte.

Die Vertriebskosten stiegen leicht unterproportional zum Umsatz von 907,2   Mio.   € (15,3   % vom Umsatz) im Vorjahr auf 943,2   Mio.   € (15,2   % vom Umsatz), während die Verwaltungskosten leicht überproportional zum Umsatz von 248,5 Mio. € (4,2 % vom Umsatz) auf 275,9 Mio. € (4,4 % vom Umsatz) zulegten.

Der zum Teil überproportionale Anstieg der vorgenannten Kostenpositionen resultiert auch aus den gestiegenen Aufwendungen für den Aufbau des 1&1 Mobilfunknetzes, den höheren Abschreibungen infolge der Investitionen in den Ausbau des Glasfasernetzes und des Mobilfunknetzes sowie den stark gestiegenen Personalkosten infolge des Personalaufbaus sowie deutlicher Gehaltsanpassungen, die der hohen Inflation Rechnung trugen.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Kostenpositionen

Umsatzkosten

3.427,0

3.769,3

3.684,9 (1)

3.906,3

4.145,1

Umsatzkostenquote

66,0   %

70,2   %

65,3   %

66,0   %

66,7   %

Bruttomarge

34,0   %

29,8   %

34,7   %

34,0   %

33,3   %

Vertriebskosten

741,8

767,9

835,7

907,2

943,2

Vertriebskostenquote

14,3   %

14,3   %

14,8   %

15,3   %

15,2   %

Verwaltungskosten

205,9

206,0

243,0

248,5

275,9

Verwaltungskostenquote

4,0   %

3,8   %

4,3   %

4,2   %

4,4   %

in Mio.  

2019

2020

2021

2022

2023

(1)    Inklusive eines periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (Effekt: +39,4   Mio.   €)

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen von 46,5   Mio.   € im Vorjahr auf 33,3   Mio.   € in 2023 und die sonstigen betrieblichen Erträge von 92,3 Mio. € auf 60,6 Mio. € zurück. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte stiegen infolge erhöhter Zahlungsausfälle von 117,4   Mio. € im Vorjahr auf 122,3   Mio.   € in 2023.

Die Ergebniskennzahlen wurden in den Geschäftsjahren 2023 und 2022 von zwei Sondereffekten geprägt:

  • Der Sondereffekt „IPO-Kosten IONOS“ resultiert aus einmaligen Kosten im Zusammenhang mit dem Börsengang (IPO) der IONOS Group SE sowie – in 2023 gegenläufig – der anteiligen Kostenübernahme durch den IONOS Mitgesellschafter Warburg Pincus und wirkte sich in den Geschäftsjahren 2023 wie auch 2022 insgesamt negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus.
  • Der Sondereffekt „Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten“ resultiert aus quartalsweise durchgeführten Neubewertungen von Derivaten und wirkte sich in den Geschäftsjahren 2023 wie auch 2022 negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus.

Herleitung von EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS (laut Gesamtergebnisrechnung) auf die um Sondereffekte bereinigten Werte (operativ)

EBITDA

1.292,1

1.262,5

IPO-Kosten IONOS

1,7

8,8

Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten

6,3

0,5

EBITDA bereinigt um Sondereffekte (operativ)

1.300,1

1.271,8

EBIT

754,0

781,4

IPO-Kosten IONOS

1,7

8,8

Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten

6,3

0,5

EBIT bereinigt um Sondereffekte (operativ)

762,0

790,7

EBT

597,6

711,5

IPO-Kosten IONOS

1,7

8,8

Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten

6,3

0,5

EBT bereinigt um Sondereffekte (operativ)

605,6

720,8

Konzernergebnis

362,2

464,7

IPO-Kosten IONOS

1,7

8,7

Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten

4,4

0,4

Konzernergebnis bereinigt um Sondereffekte (operativ)

368,3

473,8

Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet"

232,7

367,2

IPO-Kosten IONOS

5,9

6,5

Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten

4,4

0,4

Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" bereinigt um Sondereffekte (operativ)

243,0

374,1

EPS

1,35

1,97

IPO-Kosten IONOS

0,03

0,03

Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten

0,03

0,00

EPS bereinigt um Sondereffekte (operativ)

1,41

2,00

in Mio.   €; EPS in  

Geschäftsjahr 2023

Geschäftsjahr 2022

Bereinigt um die vorgenannten Sondereffekte haben sich die Ergebniskennzahlen EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS im Geschäftsjahr 2023 wie folgt entwickelt:

Das operative EBITDA im Konzern stieg von 1.271,8   Mio. € im Vorjahr um 28,2 Mio. € (2,2 %) auf 1.300,1   Mio.   €. Ursächlich für den auf den ersten Blick nur moderaten EBITDA-Anstieg waren insbesondere die plangemäß erhöhten Aufwendungen für den Aufbau des 1&1 Mobilfunknetzes. Diese stiegen 2023 auf -132,4 Mio. €, nach -52,4 Mio. € im Vorjahr.

Das operative EBIT im Konzern wurde zusätzlich durch gestiegene Abschreibungen insbesondere für Investitionen in das Glasfasernetz und das Mobilfunknetz (-71,3 Mio. €) beeinträchtigt. Es sank demzufolge um -28,7 Mio. € (-3,6 %) von 790,7 Mio. € auf 762,0 Mio. €. Diesen – vor allem durch die Inbetriebnahme des 1&1 Mobilfunknetzes – gestiegenen Abschreibungen auf Investitionen stehen seit Anfang 2024 sukzessiv steigende Kosteneinsparungen bei Mobilfunk-Vorleistungen gegenüber.

Die operative EBITDA-Marge sowie die operative EBIT-Marge gingen entsprechend von 21,5 % auf 20,9 % bzw. von 13,4 % auf 12,3 % zurück.

Die Zahl der Mitarbeitenden im Konzern stieg in 2023 um 4,7   % auf 10.962 (Vorjahr: 10.474).

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Konzern (in Mio.   €)

Grafik 6

(1)  Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -6,3 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -1,7 Mio. € netto (IPO-Kosten und gegenläufig anteilige Kostenübernahme durch den IONOS Mitgesellschafter))

(2)  Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8 Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal (1)

Umsatz

1.538,3

1.489,8

1.560,8

1.624,3

1.530,8

+   6,1   %

EBITDA (2)

319,0

351,1

325,8

304,2

285,3

+   6,6   %

EBIT (2)

188,9

219,6

191,0

162,5

165,5

- 1,8   %

in Mio.  

Q1 2023

Q2 2023

Q3 2023

Q4 2023

Q4 2022

Veränderung

(1)    Ungeprüft; siehe Hinweis „ungeprüfte Abschnitte“ auf Seite   3

(2)    Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -12,7   Mio.   € in Q4 2022; -4,5   Mio.   € in Q1 2023; +0,1   Mio.   € in Q2 2023; -0,9   Mio.   € in Q3 2023; -1,0   Mio.   € in Q4 2023) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -5,6   Mio.   € in Q4 2022; +0,5   Mio.   € netto (IPO-Kosten und gegenläufig anteilige Kostenübernahme durch den IONOS Mitgesellschafter) in Q1 2023; -2,1   Mio.   € netto in Q2 2023; -0,1   Mio.   € netto in Q4 2023)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

Umsatz

5.194,1

5.367,2

5.646,2

5.915,1

6.213,2

EBITDA

1.244,2 (1)

1.218,2 (2)

1.262,4 (3)

1.271,8 (4)

1.300,1 (5)

EBITDA-Marge

24,0   %

22,7   %

22,4   %

21,5   %

20,9   %

EBIT

770,2 (1)

744,2 (2)

788,6 (3)

790,7 (4)

762,0 (5)

EBIT-Marge

14,8   %

13,9   %

14,0   %

13,4   %

12,3   %

in Mio.  

2019

2020

2021

2022

2023

(1)    Exklusive eines außerordentlichen Ertrags aus dem Verkauf der virtual minds Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +21,5   Mio.   €) und exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4   Mio.   €)

(2)    Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4   Mio.   €) und exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9   Mio.   €)

(3)    Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4   Mio.   €), exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9   Mio.   €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0   Mio.   €)

(4)    Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5   Mio.   €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8   Mio.   €)

(5)   Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -6,3   Mio.   €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -1,7   Mio.   € netto (IPO-Kosten und gegenläufig anteilige Kostenübernahme durch den IONOS Mitgesellschafter))

Ausgehend von dem aus vorgenannten Gründen zurückgegangenen operativen EBIT blieb auch das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) mit 605,6 Mio. € hinter dem Vorjahr (720,8 Mio. €) zurück. Ähnliches gilt für das operative Konzernergebnis sowie für das auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallende operative Konzernergebnis , die von 473,8 Mio. € auf 368,3 Mio. € bzw. von 374,1 Mio. € auf 243,0 Mio. € zurückgingen. Ursächlich für den Rückgang dieser operativen Kennzahlen waren – neben dem geringeren EBIT (-28,7 Mio. €) – vor allem das im Vergleich zum Vorjahr geringere Ergebnis at-equity bilanzierter Beteiligungen (-26,4 Mio. €) sowie das vom gestiegenen Zinsniveau beeinflusste Finanzergebnis (-60,0 Mio. €).

Ohne Berücksichtigung der Bewertungseffekte aus Derivaten sowie der IONOS IPO-Kosten (EPS-Effekt insgesamt: -0,06 €; Vorjahr: -0,03 €) ging das operative EPS im Geschäftsjahr 2023 von 2,00 € im Vorjahreszeitraum auf 1,41 € zurück. Ursächlich hierfür waren auch hier – ausgehend vom geringeren EBIT (EPS-Effekt: -0,13 €) – das geringere at-equity Ergebnis (EPS-Effekt: -0,16 €) und Finanzergebnis (EPS-Effekt: -0,30 €).

Finanzlage im Konzern

Trotz des geringeren Konzernergebnisses stieg der Cashflow der betrieblichen Tätigkeit leicht von 1.010,7 Mio.   (1) im Vorjahr auf 1.018,0 Mio.   € im Geschäftsjahr 2023.

Die Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit stiegen auf 828,5 Mio. € (Vorjahr: 616,4   Mio.   (1) - inkl. Phasing-Effekte in Höhe von -97,2 Mio. € aus Q4 2021). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Der Cashflow aus dem Investitionsbereich weist im Berichtszeitraum Nettoauszahlungen in Höhe von -798,2   Mio.   € (Vorjahr: -701,6   Mio.   (1) ) aus. Diese resultieren im Wesentlichen aus Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von -797,9   Mio.   € (Vorjahr: -681,4   Mio.   €).

Der Free Cashflow ist bei United   Internet definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Der Free Cashflow des Geschäftsjahres 2023 belief sich auf 36,4 Mio. € (Vorjahr: -60,5 Mio. € (1) - inkl. Phasing-Effekte). Abzüglich der Cashflow-Position „Tilgung von Leasingverbindlichkeiten“, die seit der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden, belief sich der Free Cashflow (nach Leasing) auf -85,0 Mio. € (Vorjahr: -173,2 Mio. € (1) ).

Bestimmend im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich waren im Geschäftsjahr 2023 der Erwerb eigener Aktien (-291,9 Mio. €; Vorjahr: 0 €), die Netto-Aufnahme von Krediten (+305,2 Mio. €; Vorjahr: +328,6 Mio. € (1) ), die Auszahlungen für Zinsen (-91,0 Mio. €; Vorjahr: -30,2 Mio. € (1) ), die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten (-121,3 Mio. €; Vorjahr: -112,6 Mio. €), Dividendenzahlungen (-86,4 Mio. €; Vorjahr: -93,4 Mio. €) sowie Einzahlungen von Minderheitsaktionären (305,0 Mio. €; Vorjahr: -15,2 Mio. € Auszahlung) im Rahmen des Börsengangs der IONOS Group SE und infolge von Kaufpreiszahlungen durch Warburg Pincus.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 31.   Dezember 2023 auf 27,7   Mio.   € –   nach 40,5   Mio.   € zum Vorjahresstichtag.

Entwicklung der wesentlichen Cashflow-Kennzahlen

Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit

1.018,0

1.010,7

+   7,3

Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit

828,5

616,4

+   212,1

Cashflow aus dem Investitionsbereich

-   798,2

-   701,6

- 96,6

Free Cashflow (2)

-   85,0 (3)

-   173,2 (4)

+   88,2

Cashflow aus dem Finanzierungsbereich

-   43,6

14,2

- 57,8

Zahlungsmittel zum 31.   Dezember

27,7

40,5

- 12,8

in Mio.  

2023

2022 (1)

Veränderung

(1)    Hinsichtlich der Änderungen in der Darstellung der Kapitalflussrechnung wird auf die Erläuterungen im Konzernanhang unter Anhangangabe 46 verwiesen

(2)    Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

(3)    2023 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (121,3   Mio.   €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS   16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

(4)    2022 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (112,6   Mio.   €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS   16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

Für weitere Angaben zu Garantien, Leasing- und anderen Finanzierungsverpflichtungen wird auf das Kapitel 2.2 „Geschäftsverlauf“, „Liquidität und Finanzierung“ sowie den Konzernanhang unter Anhangangabe 45 verwiesen.

Vermögenslage im Konzern

Die Bilanzsumme stieg von 10,358   Mrd.   € per 31.   Dezember 2022 auf 11,246   Mrd.   € zum 31.   Dezember 2023.

Entwicklung der kurzfristigen Vermögenswerte

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

27,7

40,5

- 12,8

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

508,9

418,8

+   90,1

Vertragsvermögenswerte

676,1

648,4

+   27,7

Vorräte

178,1

120,6

+   57,5

Abgegrenzte Aufwendungen

303,8

282,1

+   21,7

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

96,9

106,6

- 9,7

Ertragsteueransprüche

34,8

34,7

+   0,0

Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte

13,8

19,7

- 5,9

Summe kurzfristige Vermögenswerte

1.840,1

1.671,4

+   168,7

in Mio.  

31.12.2023

31.12.2022

Veränderung

Kurzfristige Vermögenswerte stiegen von 1.671,4 Mio.   € per 31.   Dezember 2022 auf 1.840,1 Mio.   € zum 31.   Dezember 2023. Dabei ging der in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesene Bestand an liquiden Mitteln stichtagsbedingt von 40,5   Mio.   € auf 27,7   Mio.   € zurück. Die kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen ebenfalls stichtagsbedingt von 418,8 Mio. € auf 508,9 Mio. €. Die Position kurzfristige Vertragsvermögenswerte erhöhte sich im Zuge des Kundenwachstums von 648,4 Mio. € auf 676,1 Mio. € und beinhaltet kurzfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Vorräte wurden vorsorglich zur Vermeidung von Lieferengpässen 120,6 Mio. € auf 178,1 Mio. € aufgestockt. Kurzfristig abgegrenzte Aufwendungen stiegen stichtagsbedingt infolge von geleisteten Zahlungen an Vorleister von 282,1 Mio.   € auf 303,8 Mio.   € und beinhalten im Wesentlichen den kurzfristigen Anteil der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung (Vertragserlangung) und der Vertragserfüllung gemäß IFRS   15. Die Positionen kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte , Ertragsteueransprüche sowie sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte blieben weitgehend unverändert.

Entwicklung der langfristigen Vermögenswerte

Anteile an assoziierten Unternehmen

373,2

429,3

- 56,1

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

8,3

10,7

- 2,4

Sachanlagen

2.405,3

1.851,0

+   554,3

Immaterielle Vermögenswerte

2.001,6

2.029,3

- 27,7

Firmenwerte

3.628,8

3.623,4

+   5,4

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

34,8

41,4

- 6,6

Vertragsvermögenswerte

206,6

216,7

- 10,1

Abgegrenzte Aufwendungen

679,8

429,0

+   250,8

Latente Steueransprüche

67,1

56,3

+   10,8

Summe langfristige Vermögenswerte

9.405,6

8.687,1

+   718,5

in Mio.  

31.12.2023

31.12.2022

Veränderung

Langfristige Vermögenswerte stiegen von 8.687,1   Mio.   € per 31.   Dezember 2022 deutlich auf 9.405,6   Mio.   € zum 31.   Dezember 2023. Dabei gingen die Anteile an assoziierten Unternehmen insbesondere durch das verschlechterte anteilige Ergebnis von Beteiligungen (hauptsächlich Kublai / Tele Columbus) von 429,3 Mio. € auf 373,2 Mio. € zurück. Sachanlagen legten infolge der im Berichtszeitraum getätigten Investitionen (insbesondere 5G-Netzaufbau und Glasfaser-Netzausbau in den Segmenten „Consumer Access“ und „Business Access“) deutlich von 1.851,0 Mio. € auf 2.405,3 Mio. € zu, während immaterielle Vermögenswerte im Wesentlichen infolge von Abschreibungen von 2.029,3 Mio.   € auf 2.001,6 Mio.   € zurückgingen. Langfristig abgegrenzte Aufwendungen erhöhten sich stichtagsbedingt infolge von geleisteten Zahlungen an Vorleister deutlich von 429,0 Mio. € auf 679,8 Mio. €. Die Positionen langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte , Firmenwerte , langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen , langfristige Vertragsvermögenswerte sowie latente Steueransprüche blieben weitgehend unverändert.

Entwicklung der kurzfristigen Schulden

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

699,2

561,5

+   137,7

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

582,4

656,7

- 74,3

Ertragsteuerschulden

88,0

52,7

+   35,3

Vertragsverbindlichkeiten

175,0

157,1

+   17,9

Sonstige Rückstellungen

26,4

5,1

+   21,3

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

322,0

333,6

- 11,6

Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten

129,6

69,0

+   60,7

Summe kurzfristige Schulden

2.022,7

1.835,6

+   187,1

in Mio.  

31.12.2023

31.12.2022

Veränderung

Kurzfristige Schulden stiegen von 1.835,6 Mio.   € per 31.   Dezember 2022 auf 2.022,7 Mio.   € zum 31.   Dezember 2023. Dabei stiegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt von 561,5 Mio.   € auf 699,2 Mio.   €. Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gingen infolge der Rückführung von kurzfristigen Verbindlichkeiten von 656,7 Mio. € auf 582,4 Mio. €. Kurzfristige sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten erhöhten sich von 69,0 Mio. € auf 129,6 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Finanzbehörden zum jeweiligen Bilanzstichtag. Die Positionen Ertragssteuerschulden und kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten , die vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen beinhaltet, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist, sowie kurzfristige sonstige Rückstellungen und kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten blieben nahezu unverändert.

Entwicklung der langfristigen Schulden

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

1.881,9

1.498,8

+   383,0

Latente Steuerschulden

293,0

309,7

- 16,7

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

3,4

4,3

- 0,9

Vertragsverbindlichkeiten

32,7

31,3

+   1,4

Sonstige Rückstellungen

68,7

67,1

+   1,6

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

1.388,3

1.313,3

+   75,0

Summe langfristige Schulden

3.667,9

3.224,5

+   443,4

in Mio.  

31.12.2023

31.12.2022

Veränderung

Langfristige Schulden stiegen von 3.224,5 Mio.   € per 31.   Dezember 2022 auf 3.667,9 Mio.   € zum 31.   Dezember 2023. Ursächlich hierfür waren insbesondere die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten , die insbesondere durch die Aufnahme eines Schuldscheindarlehens über 300 Mio. € von 1.498,8 Mio. € auf 1.881,9 Mio. € anstiegen. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten stiegen aufgrund höherer Leasing-Zugänge (IFRS 16) von 1.313,3 Mio. € auf 1.388,3 Mio. €. Die Positionen latenten Steuerschulden , langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen , langfristige Vertragsverbindlichkeiten sowie langfristige sonstige Rückstellungen blieben weitgehend unverändert.

Entwicklung des Eigenkapitals

Grundkapital

192,0

194,0

- 2,0

Kapitalrücklage

2.197,7

1.966,2

+   231,6

Kumuliertes Konzernergebnis

2.980,5

2.835,8

+   144,7

Eigene Anteile

-   459,8

-   231,5

- 228,3

Neubewertungsrücklage

0,1

1,3

- 1,2

Währungsumrechnungsdifferenz

-   12,5

-   15,7

+   3,2

Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital

4.898,0

4.750,1

+   147,9

Nicht beherrschende Anteile

657,0

548,3

+   108,7

Summe Eigenkapital

5.555,1

5.298,4

+   256,7

in Mio.  

31.12.2023

31.12.2022

Veränderung

Das Eigenkapital im Konzern stieg von 5.298,4 Mio.   € per 31.   Dezember 2022 auf 5.555,1 Mio.   € zum 31.   Dezember 2023. Dabei legte das kumulierte Konzernergebnis , das die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen (soweit sie nicht ausgeschüttet wurden) enthält, im Geschäftsjahr 2023 von 2.835,8 Mio. € auf 2.980,5 Mio. € zu. Gleichzeitig stieg die Kapitalrücklage durch den Anteilsverkauf im Rahmen des IONOS IPOs sowie – gegenläufig – durch den Einzug eigener Aktien von 1.966,2 Mio. € auf 2.197,7 Mio. €. Der Wert der vom Eigenkapital offen abzusetzenden eigenen Aktien stieg infolge des nachstehend erläuterten Aktienrückkaufs von -231,5 Mio. € auf -459,8 Mio. €. Die Eigenkapitalquote im Konzern ging leicht von 51,2   % auf 49,4   % zurück.

Die United Internet AG hielt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 insgesamt 7.284.109 eigene Aktien. Dies entsprach ca. 3,75 % des damaligen Grundkapitals von 194.000.000 Aktien. Am 14. Februar 2023 hat der Vorstand der United Internet AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien zunächst beschlossen, 2 Mio. eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 194 Mio. € auf 192 Mio. € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduzierte sich entsprechend von 194 Mio. Aktien auf 192 Mio. Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals je ausgegebener Aktie blieb unverändert bei 1 €. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet Aktionäre. Nach der Einziehung der vorgenannten 2 Mio. Aktien hielt die United Internet AG zunächst 5.284.109 eigene Aktien. Dies entsprach ca. 2,75 % des aktuellen Grundkapitals der Gesellschaft.

Darüber hinaus hat der Vorstand der United Internet AG am 14. Februar 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG für insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien zu einem Preis von 21,00 € je Aktie abzugeben. Das Volumen des Aktienrückkaufangebots betrug somit insgesamt bis zu 291,9 Mio. €. Mit dem öffentlichen Aktienrückkaufangebot machte die United Internet AG von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 20. Mai 2020 erteilten Ermächtigung Gebrauch, nach der bis zum 31. August 2023 Aktien im Umfang von bis zu 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zurückgekauft werden dürfen. Für die Verwendung zurückgekaufter Aktien kommen alle nach der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 zulässigen Zwecke in Betracht. Die Aktien können auch eingezogen werden.

Im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufsangebots wurden der Gesellschaft bis zum Ablauf der Annahmefrist insgesamt 27.553.147 Aktien angedient. Das Angebot bezog sich auf einen Rückerwerb von insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien. Da die Gesamtzahl der Aktien, für die das Angebot angenommen wurde, diese Maximalzahl überschritt, wurden die Annahmeerklärungen verhältnismäßig, d. h. im Verhältnis der Anzahl der maximal nach diesem Angebot zu erwerbenden United Internet Aktien, also 13,9 Mio. United Internet Aktien, zur Anzahl der insgesamt zum Rückkauf von den United Internet Aktionären eingereichten United Internet Aktien, berücksichtigt.

Nach Abschluss der vorgenannten Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2 Mio. eigener Aktien sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien (ohne Spitzenbeträge) im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG hält United Internet 19.183.705 eigene Aktien zum 31. Dezember 2023, die 9,99 % des aktuellen Grundkapitals von 192 Mio. Aktien entsprechen. Der Kaufpreis für den Rückkauf der insgesamt 13.899.596 Aktien belief sich (angesichts des Angebotspreises von 21,00 € je United Internet Aktie) auf 291,9 Mio. € und entsprach damit ungefähr dem im Rahmen des IONOS IPOs von United Internet erzielten Verkaufserlöses.

Die Netto-Bankverbindlichkeiten (d.   h. der Saldo aus Bankverbindlichkeiten und liquiden Mitteln) erhöhten sich insbesondere in Folge der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (-797,9   Mio.   €, davon -41,9 Mio. € für den Erwerb der BT-Stadtnetze), der Kontingentzahlung für Vorleistungen an die Deutsche Telekom (-276,5 Mio. €) sowie der Dividendenzahlung (-86,4 Mio. €) von 2.115,0   Mio.   € per 31.   Dezember 2022 auf 2.436,6   Mio.   € zum 31.   Dezember 2023.

Im 2. Quartal 2023 hat die United Internet AG erfolgreich ein Schuldscheindarlehen über 300 Mio. € platziert. Die Mittel aus dieser Transaktion dienen der allgemeinen Unternehmensfinanzierung. Zudem hat die Konzerntochter IONOS Group SE im Dezember 2023 mit einem Bankenkonsortium einen Kredit über 800 Mio. € zur teilweisen Refinanzierung ihres mit der United Internet AG bestehenden Shareholder Loans abgeschlossen. Nach der Teilrückführung beträgt der Shareholder Loan mit United Internet 350 Mio. €.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der relativen Verschuldung

Netto-Bankverbindlichkeiten (1) / EBITDA

1,28

1,27

1,31

1,68

1,89

31.12.2019

31.12.2020

31.12.2021

31.12.2022

31.12.2023

(1)    Netto-Bankverbindlichkeiten = Saldo aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und liquiden Mittel

Weitere Angaben zu Zielsetzung und Methoden des Finanzrisiko-Managements im Konzern finden sich auch im Konzernanhang unter Anhangangabe 43.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Bilanzpositionen

Bilanzsumme

9.128,8

9.230,8

9.669,1

10.358,5

11.245,6

Liquide Mittel

117,6

131,3

110,1

40,5

27,7

Anteile an assoziierten Unternehmen

196,0

89,6 (1)

431,6 (1)

429,3

373,2

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

90,4

9,9 (2)

11,6

10,7

8,3

Sachanlagen

1.160,6

1.271,6

1.379,6

1.851,0

2.405,3

Immaterielle Vermögenswerte

2.167,4

2.197,8

2.059,4

2.029,3

2.001,6

Firmenwerte

3.616,5

3.609,4

3.627,8

3.623,4

3.628,8

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

1.738,4

1.466,1

1.822,7

2.155,5

2.464,3

Grundkapital

205,0

194,0 (3)

194,0

194,0

192,0 (3)

Eigenkapital

4.614,7

4.911,2

4.923,2

5.298,4

5.555,1

Eigenkapitalquote

50,6   %

53,2   %

50,9   %

51,2   %

49,4   %

in Mio.  

31.12.2019

31.12.2020

31.12.2021

31.12.2022

31.12.2023

(1)    Rückgang durch Umwidmung Tele Columbus (2020); Anstieg durch Beteiligung an Kublai (2021)

(2)    Rückgang durch Verkauf der Afilias-Anteile (2020)

(3)    Rückgang durch Einzug eigener Aktien (2020 und 2023)

Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für 2023 unterjährig leicht nach oben korrigiert. Im Rahmen seines letzten Konjunkturausblicks hat der IWF nach vorläufigen Berechnungen für 2023 ein Plus von 3,1 % für die Weltwirtschaft ausgewiesen. Das Wachstum lag damit unter dem Vorjahresniveau (3,5 %) und gleichzeitig 0,2 Prozentpunkte über der ursprünglichen IWF-Prognose von Januar 2023 (2,9 %).

Für Deutschland decken sich die Berechnungen des Fonds für Deutschland mit den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), das für 2023 – im Rahmen der Pressekonferenz „Bruttoinlandsprodukt 2023“ am 15. Januar 2024 – einen Rückgang des (preisbereinigten) Bruttoinlandsprodukts (BIP) um -0,3   % festgestellt hat. Dies sind 2,1 Prozentpunkte weniger als in 2022 (1,8   %). Verantwortlich dafür waren nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes die inflationsbedingt nach wie vor hohen Preise auf allen Wirtschaftsstufen, ungünstige Finanzierungsbedingungen durch steigende Zinsen und eine insgesamt geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland.

Dank seines stabilen und weitgehend konjunkturunabhängigen Geschäftsmodells hat sich United Internet auch im Geschäftsjahr 2023 – trotz der vorgenannten schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen – positiv entwickelt. Die Gesellschaft konnte die selbst gesteckten Umsatz und Ergebnisziele erreichen und hat sich mit einem Zuwachs um über 1 Mio. kostenpflichtige Kundenverträge auf 28,49   Mio. und einem Umsatzwachstum um 5,0   % auf 6,213   Mrd.   € erfolgreich weiterentwickelt. Gleich-zeitig konnte auch das operative EBITDA – trotz hoher Investitionen in Zukunftsthemen – weiter zulegen und um 2,2 % auf rund 1,300 Mrd. € steigen. Ursächlich für den auf den ersten Blick nur moderaten EBITDA-Anstieg waren insbesondere die plangemäß höheren Aufwendungen für den Aufbau des 1&1 Mobilfunknetzes. Diese stiegen auf -132,4 Mio. €, nach -52,4 Mio. € im Vorjahr. Ein Anstieg um -80,0 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr.

Die positive Unternehmensentwicklung zeigt erneut die Vorteile des Geschäftsmodells von United Internet, das überwiegend auf elektronischen Abonnements mit festen monatlichen Beträgen basiert. Dies sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um neue Kunden zu gewinnen, Kundenbeziehungen auszubauen und Chancen in neuen Geschäftsfeldern bzw. neuen Märkten zu nutzen. Organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen.

Entsprechend stark hat die Gesellschaft auch im Geschäftsjahr 2023 wieder in die Gewinnung und den Ausbau von Kundenverhältnissen sowie in neue Produkte investiert und damit die Basis für künftiges Wachstum geschaffen.

Insgesamt sieht der Vorstand die United Internet Gruppe – zum Abschlussstichtag des Geschäftsjahres 2023 wie auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts – für die weitere Unternehmensentwicklung gut aufgestellt. Er schätzt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – vorbehaltlich eventueller Sondereffekte – positiv ein und blickt optimistisch in die Zukunft.