2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Entwicklung der Gesamtwirtschaft

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Jahr 2019 seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft unterjährig mehrfach nach unten korrigiert. Im Rahmen des letzten Updates seines „World Economic Outlook“ vom 20. Januar 2020 hat der IWF für das Jahr 2019 ein vorläufiges Wachstum der Weltwirtschaft von 2,9 % ausgewiesen. Das Wachstum lag damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (3,6 %) und gleichzeitig 0,6 Prozentpunkte unter der IWF-Prognose vom Januar 2019 (3,5 %).

Die Ursachen für die schwächer als erwartet ausgefallene globale Wirtschaftsentwicklung sieht der Fonds unter anderem in zunehmenden Handelsbarrieren und wachsenden Unsicherheiten in Folge geopolitischer Risiken.

Aus Sicht von United Internet haben sich die Volkswirtschaften der heutigen Zielländer der Gesellschaft allesamt schlechter als ursprünglich prognostiziert entwickelt. Gleichzeitig gab auch das Wachstumstempo der Volkswirtschaften der Zielländer im Vergleich zum Vorjahr nach.

Die US-Wirtschaft blieb im Jahr 2019 mit einem Wachstum von 2,3 % deutlich gegenüber dem Vorjahr (2,9 %) zurück und verfehlte auch die Erwartungen des IWF zu Jahresbeginn (Prognose von Januar 2019: 2,5 %). Auch das Wirtschaftswachstum in Kanada blieb mit 1,5 % deutlich gegenüber dem Vorjahr (1,9 %) zurück und konnte ebenfalls die ursprünglichen IWF-Erwartungen (1,9 %) nicht erfüllen. In Mexiko stagnierte die Wirtschaft und lag mit 0,0 % deutlich unter dem Vorjahreswert (2,1 %) sowie der IWF-Prognose (2,1 %).

Auch die Wirtschaft der Euro-Zone verfehlte mit einem Plus von 1,2 % deutlich das Wachstum des Vorjahres (1,9 %) und gleichzeitig auch die ursprüngliche IWF-Erwartung (1,6 %).

Dabei lag die Wirtschaftsleistung in Frankreich mit einem Wachstum von 1,3 % sowohl unter dem Vorjahresniveau (1,7 %) als auch unter der ursprünglichen Erwartung (1,5 %). Auch Spanien konnte mit einem Wirtschaftswachstum von 2,0 % weder das Vorjahr (2,4 %) noch die ursprünglichen IWF-Erwartung (2,2 %) erreichen. Gleiches gilt für Italien, das mit einem Plus von nur 0,2 % das Vorjahresniveau (0,8 %) als auch die ursprüngliche IWF-Prognose (0,6 %) deutlich verfehlte.

Die wirtschaftliche Entwicklung im Nicht-Euro-Land Großbritannien war mit einem Plus von 1,3 % stabil im Vergleich zum Vorjahr, blieb allerdings ebenfalls hinter der ursprünglichen Erwartung des IWF (1,5 %) zurück.

Für Deutschland, dem aus Sicht von United Internet wichtigsten Markt (Umsatzanteil 2019 fast 92 %), hat der IWF in 2019 ein Wirtschaftswachstum von lediglich 0,5 % errechnet. Dies sind 1,0 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr (1,5 %) und auch 0,8 Prozentpunkte weniger als ursprünglich erwartet (1,3 %). Die Berechnungen des Fonds für Deutschland decken sich dabei weitgehend mit den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), das ein Wachstum des (preis- und kalenderbereinigten) Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,6 % (Vorjahr: 1,5 %) festgestellt hat.

Unterjährige Veränderungen der Wachstumsprognosen 2019 für wesentliche Zielländer und -regionen von United Internet

 

Januar-
Prognose

April-
Prognose

Juli-
Prognose

Oktober-
Prognose

Ist 2019

Abweichung zur
Januar-Prognose

Welt

3,5 %

3,3 %

3,2 %

3,0 %

2,9 %

-0,6 Prozentpunkte

USA

2,5 %

2,3 %

2,6 %

2,4 %

2,3 %

-0,2 Prozentpunkte

Kanada

1,9 %

1,5 %

1,5 %

1,5 %

1,5 %

-0,4 Prozentpunkte

Mexiko

2,1 %

1,6 %

0,9 %

0,4 %

0,0 %

-2,1 Prozentpunkte

Euro-Zone

1,6 %

1,3 %

1,3 %

1,2 %

1,2 %

-0,4 Prozentpunkte

Frankreich

1,5 %

1,3 %

1,3 %

1,2 %

1,3 %

-0,2 Prozentpunkte

Spanien

2,2 %

2,1 %

2,3 %

2,2 %

2,0 %

-0,2 Prozentpunkte

Italien

0,6 %

0,1 %

0,1 %

0,0 %

0,2 %

-0,4 Prozentpunkte

Großbritannien

1,5 %

1,2 %

1,3 %

1,2 %

1,3 %

-0,2 Prozentpunkte

Deutschland

1,3 %

0,8 %

0,7 %

0,5 %

0,5 %

-0,8 Prozentpunkte

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2020

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung des BIP in wesentlichen Zielländern und -regionen von United Internet

 

2015

2016

2017

2018

2019

Veränderung zum Vorjahr

Welt

3,2 %

3,2 %

3,7 %

3,6 %

2,9 %

-0,7 Prozentpunkte

USA

2,6 %

1,5 %

2,3 %

2,9 %

2,3 %

-0,6 Prozentpunkte

Kanada

0,9 %

1,4 %

3,0 %

1,9 %

1,5 %

-0,4 Prozentpunkte

Mexiko

2,6 %

2,9 %

2,0 %

2,1 %

0,0 %

-2,1 Prozentpunkte

Euro-Zone

2,0 %

1,8 %

2,4 %

1,9 %

1,2 %

-0,7 Prozentpunkte

Frankreich

1,3 %

1,2 %

1,8 %

1,7 %

1,3 %

-0,4 Prozentpunkte

Spanien

3,2 %

3,3 %

3,1 %

2,4 %

2,0 %

-0,4 Prozentpunkte

Italien

0,7 %

0,9 %

1,6 %

0,8 %

0,2 %

-0,6 Prozentpunkte

Großbritannien

2,2 %

1,9 %

1,7 %

1,3 %

1,3 %

0,0 Prozentpunkte

Deutschland

1,5 %

1,9 %

2,5 %

1,5 %

0,5 %

-1,0 Prozentpunkte

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2020

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung des preis- und kalenderbereinigten BIP in Deutschland

 

2015

2016

2017

2018

2019

Veränderung zum Vorjahr

BIP

1,5 %

2,1 %

2,8 %

1,5 %

0,6 %

-0,9 Prozentpunkte

Quelle: Statistisches Bundesamt, Januar 2020


Entwicklung der Branche / Kernmärkte

Für den deutschen ITK-Markt hat der Branchenverband Bitkom im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz vom 14. Januar 2020 ein deutliches Plus von 2,0 % (Vorjahr: + 2,2 %) auf 169,6 Mrd. € in 2019 prognostiziert. Zu Jahresanfang 2019 war der Verband noch von einem um 0,5 Prozentpunkte geringeren Wachstum von 1,5 % ausgegangen.

Mit einem Umsatz von 92,9 Mrd. € und einem Wachstum von 2,9 % (Vorjahr: + 3,5 %) verzeichnete dabei der Markt der Informationstechnik weiterhin das stärkste Wachstum und zugleich das größte Marktvolumen. Besonders nachgefragt wurden dabei auch in 2019 die Anbieter von Software (+ 6,3 %) und IT-Services (+ 2,4 %).

Der Telekommunikationsmarkt legte auch in 2019 wieder zu und erreichte ein Plus von 2,0 % (Vorjahr: + 1,9 %) auf 68,1 Mrd. €. Dabei legten Endgeräte (+ 11,1 %) und Telekommunikationsinfrastruktur (+ 1,5 %) zu, während die Telekommunikationsdienste auf Vorjahresniveau stagnierten.

Der Markt der Unterhaltungselektronik befindet sich weiter auf Talfahrt und verlor mit - 7,7 % (Vorjahr: - 6,6 %) erneut deutlich auf 8,6 Mrd. €.

Die aus Sicht des Geschäftsmodells von United Internet wichtigsten ITK-Märkte sind insbesondere der deutsche Telekommunikationsmarkt (Breitband-Anschlüsse und Mobile-Internet) im überwiegend abonnementfinanzierten Geschäftsbereich „Access“ sowie der weltweite Cloud-Computing-Markt und der deutsche Online-Werbemarkt im abonnement- und werbefinanzierten Geschäftsbereich „Applications“.

(Stationärer) Breitband-Markt in Deutschland

Die Nachfrage nach neuen festnetzbasierten Breitband-Anschlüssen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren infolge der bereits breiten Haushaltsabdeckung sowie des starken Trends zur mobilen Internetnutzung verlangsamt. Mit einem erwarteten Plus von 1,0 Mio. bzw. 2,9 % neuen Anschlüssen in 2019 auf 35,2 Mio. blieb die Anzahl der Neuschaltungen deutlich hinter früheren Rekordjahren zurück. Zu diesem Ergebnis kamen der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) und Dialog Consult in ihrer gemeinsamen „21. TK-Marktanalyse Deutschland 2019“ (Oktober 2019). Bei vorgenanntem Zuwachs legten die für United Internet relevanten Anschlüsse in den beiden Technologiebereichen DSL und FTTB / FTTH um 0,3 Mio. auf 25,3 Mio. bzw. um 0,4 Mio. auf 1,5 Mio. zu. Die Anzahl der Kabelanschlüsse stieg um 0,3 Mio. auf 8,4 Mio. Weitere 0,1 Mio. Anschlüsse werden in Deutschland unverändert über Satellit / Powerline betrieben.

Die im Festnetzgeschäft erzielten Umsätze blieben mit 32,8 Mrd. € in 2019 unverändert auf Vorjahresniveau. In diesen Umsatzzahlen enthalten sind – neben den Endkundenumsätzen – u. a. auch Vorleistungs-, Interconnection- und Endgeräteumsätze.

Weitaus stärker als die Anzahl der neu geschalteten Anschlüsse und die im Festnetz realisierten Umsätze hat sich gemäß einer Hochrechnung von Dialog Consult / VATM das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen – als Indikator für die weiter steigende Nutzung von z. B. IPTV oder Cloud-Anwendungen – mit einem Anstieg um 26,0 % auf 137,1 GB (pro Anschluss und Monat) entwickelt. Entsprechend stark entwickelte sich auch die Nachfrage nach leistungsstärkeren Breitband-Anschlüssen. So stieg etwa der Anteil von geschalteten Breitband-Anschlüssen mit Geschwindigkeiten von mindestens 50 MBit / s von 33,3 % im Vorjahr um 7,0 Prozentpunkte auf 40,3 % in 2019.

Markt-Kennzahlen: Festnetz in Deutschland

 

2019

2018

Veränderung

Festnetz-Umsätze (in Mrd. €)

32,8

32,8

0,0 %

Quelle: Dialog Consult / VATM, TK-Marktanalyse Deutschland 2019, Oktober 2019

Mobile-Internet-Markt in Deutschland

Im deutschen Mobilfunk-Markt hat sich die Anzahl der aktiven SIM-Karten nach Schätzungen von Dialog Consult / VATM im Rahmen ihrer gemeinsamen „21. TK-Marktanalyse Deutschland 2019“ in 2019 um 3,8 Mio. bzw. 2,8 % auf 140,8 Mio. erhöht.

Die Mobilfunkumsätze stiegen gleichzeitig um 2,0 % auf 25,6 Mrd. €. Auch in diesen Umsatzzahlen sind – neben den Endkundenumsätzen – auch Interconnection-, Wholesale- und Endgeräteumsätze enthalten.

Weitaus stärker als die SIM-Karten-Anzahl und die Mobilfunkumsätze nahm dabei nach Prognosen von Dialog Consult / VATM das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen (pro Anschluss und Monat) – als Zeichen für die zunehmende Nutzung mobiler Datendienste – um 58,6 % auf 2,5 GB zu. Gleichzeitig legte auch die Anzahl der für 4G / 5G Netze geeigneten SIM Karten um 7,3 Mio. auf 57,5 Mio. zu, während 2G / 3G SIM-Karten um 3,5 Mio. auf 83,3 Mio. zurückgingen.

Markt-Kennzahlen: Mobilfunk in Deutschland

 

2019

2018

Veränderung

Mobilfunk-Umsätze (in Mrd. €)

25,6

25,1

+ 2,0 %

Quelle: Dialog Consult / VATM, TK-Marktanalyse Deutschland 2019, Oktober 2019

Cloud-Computing-Markt weltweit

Auch der Cloud-Computing-Markt hat sich in 2019 dynamisch weiterentwickelt. In einem Update der Studie „Forecast Analysis: Public Cloud Services, Worldwide“ (November 2019) erwartet Gartner, Inc. für 2019 ein weltweites Wachstum für Public Cloud Services von 196,71 Mrd. $ um 15,8 % auf 227,80 Mrd. $.

Cloud Computing ist kein kurzfristiger Trend, sondern bedeutet einen tief greifenden Wandel bei der Bereitstellung und Nutzung von IT-Leistungen. Die genannten Zahlen zeigen, welche Dynamik in diesem Markt steckt. Die Anwender von IT erhalten mit Cloud Computing bessere Leistungen für weniger Geld. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen bekommen dadurch Zugang zu IT-Anwendungen, die sich in der Vergangenheit nur große Unternehmen leisten konnten.

Markt-Kennzahlen: Cloud Computing weltweit

in Mrd. $

2019

2018

Veränderung

Umsatz Public Cloud Services weltweit

227,80

196,71

+ 15,8 %

davon Application Infrastructure Services (PaaS)

32,23

26,35

+ 22,3 %

davon Application Services (SaaS)

99,53

85,72

+ 16,1 %

davon System Infrastructure Services (laaS)

40,32

32,44

+ 24,3 %

davon Management and Security Services

12,03

10,49

+ 14,7 %

davon Business Process Services (BPaaS)

43,69

41,71

+ 4,7 %

Quelle: Gartner, November 2019

Online-Werbemarkt in Deutschland

Bei den im deutschen Online-Werbemarkt erzielten Umsätzen (netto) erwartet die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers – laut der Studie „German Entertainment and Media Outlook 2019 - 2023“ (Oktober 2019) – einen Anstieg um 6,9 % auf insgesamt 8,51 Mrd. € in 2019.

Mit einem Wachstum um 23,1 % konnte dabei die mobile Online-Werbung – insbesondere infolge der nochmals stark gestiegenen Nutzung mobiler Endgeräte – den stärksten Zuwachs verzeichnen. Aber auch die Video-Werbung sowie die Suchwortvermarktung konnten mit einem Plus von 9,5 % bzw. 5,5 % erneut stark zulegen.

Markt-Kennzahlen: Online-Werbung in Deutschland

in Mrd. €

2019

2018

Veränderung

Online-Werbeumsätze

8,51

7,96

+ 6,9 %

davon Suchwortvermarktung

3,86

3,66

+ 5,5 %

davon Display-Werbung

1,66

1,62

+ 2,5 %

davon mobile Online-Werbung

1,28

1,04

+ 23,1 %

davon Affiliate / Classifieds

1,02

1,01

+ 1,0 %

davon Video-Werbung

0,69

0,63

+ 9,5 %

Quelle: PricewaterhouseCoopers, German Entertainment and Media Outlook 2019 – 2023, Oktober 2019


Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit von United Internet blieben im Geschäftsjahr 2019 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018 im Wesentlichen konstant und hatten daher keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung im United Internet Konzern.

Wesentliche Ereignisse

  • Die für Regulierungsthemen zuständige Bundesnetzagentur hat zum 1. Juni 2019 die Preise für die Bereitstellung der Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) zum 1. Juli 2019 angehoben. Aus dieser Preiserhöhung resultierte im Geschäftsjahr 2019 eine EBITDA-Belastung in Höhe von 8,8 Mio. €.
  • Die United Internet Tochter 1&1 Drillisch AG hat im Rahmen ihrer Finanzberichterstattungen darüber informiert, dass gewisse Vorleistungspreise Gegenstand mehrerer von 1&1 Drillisch eingeleiteter schiedsgutachterlicher Verfahren sind, in deren Rahmen 1&1 Drillisch verbindliche Entscheidungen über die Art und Höhe dauerhafter Preisanpassungen in Form rückwirkend niedrigerer Vorleistungspreise erwartet. 1&1 Drillisch hat am 24. Oktober 2019 den Entwurf des Schiedsgutachtens im ersten, mit Wirkung zum September 2017 eingeleiteten Preisanpassungsverfahren (Price Review 1) erhalten. Dem Antrag von 1&1 Drillisch auf rückwirkende Senkung der Vorleistungspreise ab dem vorgenannten Zeitpunkt wurde dabei nicht stattgegeben. Aus dem Entwurf des Schiedsgutachtens ergab sich, dass sich die Geschäftszahlen 2017 und – zumindest vorerst – die Ergebnisse 2018 und 2019 von 1&1 Drillisch nicht durch Preissenkungen verbessern werden. Außerdem blieb eine Preiserhöhung aufgrund des Wegfalls eines zum Jahresende 2018 befristeten vertraglichen Anpassungsmechanismus zumindest vorerst weiterhin gültig. Mit dem am 19. Dezember 2019 erhaltenen finalen Schiedsgutachten bestätigte der Gutachter seine im Entwurf des Schiedsgutachtens angekündigte Entscheidung. 1&1 Drillisch hatte in seiner Jahresprognose 2019 keine Vorleistungs-Preissenkungen eingeplant, ist aber davon ausgegangen, im Umfeld beständig sinkender Marktpreise für die mobile Datennutzung, die ab Januar 2019 einsetzende Preiserhöhung abwenden zu können. Vor diesem Hintergrund hat United Internet nach Erhalt des Entwurfs des Schiedsgutachtens am 24. Oktober 2019 ihre EBITDA-Prognose für das Geschäftsjahr 2019 um ca. 85 Mio. € auf ein EBITDA von rund 1.250 Mio. € nach unten korrigiert. 1&1 Drillisch hält das Schiedsgutachten aus verschiedenen Gründen für unrichtig und sieht methodische Fehler sowie inhaltliche Diskrepanzen. 1&1 Drillisch sieht zudem wesentliche Merkmale des im Rahmen der Fusionsfreigabe der E-Plus-Übernahme eingeführten MBA-Modells im Schiedsgutachten nicht angemessen berücksichtigt. Dazu zählt vor allem die besondere Privilegierung des MBA MVNOs. Im Interesse ihrer Aktionäre prüft 1&1 Drillisch rechtliche Schritte gegen das Schiedsgutachten. Aus der vorgenannten Preiserhöhung resultierte im Geschäftsjahr 2019 letztendlich eine EBITDA-Belastung in Höhe von 83,1 Mio. €.

Darüber hinaus fanden im Geschäftsjahr 2019 keine wesentlichen Ereignisse statt, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf hatten.