2.3 Lage des Konzerns

Ertragslage im Konzern

Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge im United Internet Konzern konnte im Geschäftsjahr 2019 um insgesamt 890.000 auf 24,74 Mio. Verträge gesteigert werden. Werbefinanzierte Free-Accounts stiegen um 590.000 auf 37,59 Mio.

Der Umsatz auf Konzernebene stieg im Geschäftsjahr 2019 von 5.102,9 Mio. € im Vorjahr um 1,8 % auf 5.194,1 Mio. €. Im Zuge der fortschreitenden Integrationsmaßnahmen im Segment „Consumer Access“ hat United Internet den Umsatzausweis einer in 2017 übernommenen Konzerntochter von 1&1 Drillisch, bei der bislang umsatzmindernde Effekte als Umsatzkosten erfasst wurden, im 4. Quartal 2019 auf einen konzerneinheitlichen Ausweis hin angepasst. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden auch die Umsatzerlöse und Umsatzkosten des Geschäftsjahres 2018 angepasst. Dadurch reduzierten sich die ausgewiesenen Umsatzerlöse sowie die Umsatzkosten des Vorjahres im Segment „Consumer Access“ sowie auf Konzernebene um jeweils 27,9 Mio. €. Hierbei handelt es sich um eine reine Umgliederung zwischen diesen beiden Posten der Gesamtergebnisrechnung. Die Anpassung hat keine Auswirkungen auf die Ergebniskennzahlen (EBITDA und EBIT) des Segments und des Konzerns.

Ursächlich für das auf den ersten Blick nur moderate Wachstum sind insbesondere unterjährig schwankende (margenschwache) Hardware-Umsätze (-41,9 Mio. € gegenüber Vorjahr) im Segment „Consumer Access“. Hinzu kommt die im April 2018 begonnene Werbeflächen-Reduktion im Rahmen der Neupositionierung im Segment „Consumer Applications“ (-25,4 Mio. €; Vorjahr: -17,0 Mio. €). Die Umsätze im Ausland verbesserten sich von 401,0 Mio. € um 8,0 % auf 433,0 Mio. €.

Die Umsatzkosten stiegen durch die Mehrkosten im Vorleistungseinkauf von 3.350,1 Mio. € (65,7 % vom Umsatz) im Vorjahr auf 3.427,0 Mio. € (66,0 % vom Umsatz). Die Bruttomarge sank entsprechend von 34,3 % auf 34,0 %. Das Bruttoergebnis legte damit von 1.752,8 Mio. € um 0,8 % auf 1.767,1 Mio. € zu.

Die Vertriebskosten stiegen insbesondere infolge der erhöhten Marketing-Ausgaben im Rahmen des Rebrandings im Segment „Business Applications“ von 678,2 Mio. € (13,3 % vom Umsatz) im Vorjahr überproportional auf 741,8 Mio. € (14,3 % vom Umsatz) an. Die Verwaltungskosten sanken dagegen von 218,9 Mio. € im Vorjahr (4,3 % vom Umsatz) auf 205,9 Mio. € (4,0 % vom Umsatz).

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Kostenpositionen

in Mio. €

2015
(IAS 18)

2016
(IAS 18)

2017
(IAS 18)

2018
(IFRS 15)

2019
(IFRS 16)

Umsatzkosten

2.437,2

2.461,8

2.691,1

3.350,1

3.427,0

Umsatzkostenquote

65,6 %

64,6 %

64,0 %

65,7 %

66,0 %

Bruttomarge

34,4 %

35,4 %

36,0 %

34,3 %

34,0 %

Vertriebskosten

557,2

521,2

638,3

678,2

741,8

Vertriebskostenquote

15,0 %

13,7 %

15,2 %

13,3 %

14,3 %

Verwaltungskosten

182,2

182,9

185,1

218,9

205,9

Verwaltungskostenquote

4,9 %

4,8 %

4,4 %

4,3 %

4,0 %

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen von 24,0 Mio. € auf 17,0 Mio. € zurück, während die sonstigen betriebliche Erträge von 77,9 Mio. € auf 102,9 Mio. € stiegen.Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte beliefen sich auf 94,2 Mio. € (Vorjahr: 98,5 €).

Das EBITDA im Konzern wurde durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 (+87,0 Mio. €) im Geschäftsjahr 2019 positiv beeinflusst. Gegenläufig wirkten sich im Segment „Consumer Access“ – neben den angekündigten One-Offs (-3,2 Mio. €; Vorjahr: -25,1 Mio. €), den Regulierungsentscheidungen zur seit dem 15. Mai 2019 gültigen Senkung der Endkundentarife für Gespräche und SMS in andere EU-Staaten (-5,6 Mio. €) und zur seit dem 1. Juli 2019 gültigen TAL-Preiserhöhung (-8,8 Mio. €) sowie den initialen Kosten für das 5G-Mobilfunknetz (-5,7 Mio. €) – insbesondere Mehrkosten (-83,1 Mio. €) für den Vorleistungsbezug aus, nachdem der zeitlich befristete Anpassungsmechanismus eines Vorleistungsvertrages zum Jahresende 2018 ausgelaufen ist. Entgegen den ursprünglichen Erwartungen konnte die ausgelaufene Regelung im Berichtszeitraum nicht durch eine Preisanpassung kompensiert werden. Jedoch sind die entsprechenden Vorleistungspreise Gegenstand mehrerer von 1&1 Drillisch eingeleiteter schiedsgutachterlicher Verfahren, in deren Rahmen 1&1 Drillisch verbindliche Entscheidungen über die geforderten dauerhaften Preisanpassungen erwartet. 1&1 Drillisch hat am 24. Oktober 2019 den Entwurf des Schiedsgutachtens im ersten, mit Wirkung zum September 2017 eingeleiteten Preisanpassungsverfahren (Price Review 1) erhalten. Dem Antrag von 1&1 Drillisch auf rückwirkende Senkung der Vorleistungspreise ab diesem Zeitpunkt wurde dabei nicht stattgegeben. Aus dem Entwurf des Schiedsgutachtens ergab sich, dass sich die Geschäftszahlen 2017 und – zumindest vorerst – die Ergebnisse 2018 und 2019 von 1&1 Drillisch nicht durch Preissenkungen verbessern werden. Außerdem blieb die vorgenannte Preiserhöhung aufgrund des Wegfalls des zum Jahresende 2018 befristeten vertraglichen Anpassungsmechanismus zumindest vorerst weiterhin gültig. In dem am 19. Dezember 2019 erhaltenen finalen Schiedsgutachten bestätigte der Gutachter seine im Entwurf des Schiedsgutachtens angekündigte Entscheidung.

Neben diesen Mehrkosten wirkten sich plangemäß umgesetzte Zukunftsinvestitionen, wie die Neupositionierung des Segments „Consumer Applications“ (-24,3 Mio. €; Vorjahr: -15,9 Mio. €) sowie erhöhte Marketing-Ausgaben im Segment „Business Applications“ (-26,7 Mio. €), zunächst negativ aus. Ein Anteil von -19,2 Mio. € der erhöhten Marketing-Ausgaben entfiel dabei auf One-Offs für Rebranding-Maßnahmen (Vorjahr: -16,6 Mio. € One-Offs für Integrationsprojekte). Insgesamt stieg das EBITDA im Geschäftsjahr 2019 von 1.201,3 Mio. € um 5,4 % auf 1.265,7 Mio. € (gemäß IFRS 16). Das vergleichbare Wachstum nach IFRS 15 betrug -1,9 %.

Die Ergebniskennzahlen „unterhalb des EBITDA“ wurden in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 von unterschiedlichen Sondereffekten geprägt.

  • Der Sondereffekt „Wertminderungen Tele Columbus 2018“ resultiert aus den im Ergebnis aus at-equity enthaltenen Wertminderungen auf die von United Internet gehaltenen Aktien der Tele Columbus AG und wirkte sich im Geschäftsjahr 2018 negativ auf EBT, Konzernergebnis und EPS aus.
  • Der Sondereffekt „Wertaufholungen Tele Columbus 2019“ resultiert aus den im Ergebnis aus at-equity enthaltenen Wertaufholungen auf die von United Internet gehaltenen Aktien der Tele Columbus AG und wirkte sich im Geschäftsjahr 2019 positiv auf EBT, Konzernergebnis und EPS aus.
  • Der Sondereffekt „Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019 resultiert aus Markenwert-Zuschreibungen auf die Marke „Strato“ und wirkte sich im Geschäftsjahr 2019 positiv auf EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus.

Herleitung von EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS (laut Gesamtergebnisrechnung) auf die um Sondereffekte bereinigten Werte

in Mio. €; EPS in €

Geschäftsjahr 2019

Geschäftsjahr 2018

EBIT

811,1

811,0

Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019

- 19,4

 

EBIT vor Sondereffekten (operativ)

791,7

811,0

EBT

779,7

561,9

Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019

- 19,4

 

Wertaufholungen Tele Columbus 2019

- 18,5

 

Wertminderungen Tele Columbus 2018

 

+ 203,8

EBT vor Sondereffekten (operativ)

741,8

765,7

Konzernergebnis

539,0

312,1

Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019

- 13,5

 

Wertaufholungen Tele Columbus 2019

- 18,5

 

Wertminderungen Tele Columbus 2018

 

+ 203,8

Konzernergebnis vor Sondereffekten (operativ)

507,0

515,9

Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet"

423,9

188,8

Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019

-9,0

 

Wertaufholungen Tele Columbus 2019

-18,5

 

Wertminderungen Tele Columbus 2018

 

+ 203,8

Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" vor Sondereffekten (operativ)

396,4

392,6

EPS

2,13

0,94

Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019

- 0,05

 

Wertaufholungen Tele Columbus 2019

- 0,09

 

Wertminderungen Tele Columbus 2018

 

+ 1,02

EPS vor Sondereffekten (operativ)

1,99

1,96

Ohne Berücksichtigung der vorgenannten gegenläufigen Sondereffekte haben sich die Ergebniskennzahlen EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS im Geschäftsjahr 2019 wie folgt entwickelt:

Das von der IFRS-16-Bilanzierung nahezu unbeeinflusste operative EBIT im Konzern lag infolge der vorgenannten Ergebnisbelastungen und One-Offs mit 791,7 Mio. € unter dem Vorjahreswert (811,0 Mio. €).

Gleiches gilt für das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) sowie das operative Konzernergebnis, die mit 741,8 Mio. € (Vorjahr: 765,7 Mio. €) bzw. 507,0 Mio. € (Vorjahr: 515,9 Mio. €) ebenfalls hinter den vergleichbaren Vorjahreswerten zurückblieben.

Das auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallene operative Konzernergebnis verbessert sich hingegen von 392,6 Mio. € auf 396,4 Mio. €.

Entsprechend stieg auch das operative EPS von 1,96 € auf 1,99 €.

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Konzern (in Mio. €)

(1) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -22,4 Mio. €); exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)

(2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -41,7 Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal

in Mio. €

Q1 2019
(IFRS 16)

Q2 2019
(IFRS 16)

Q3 2019
(IFRS 16)

Q4 2019
(IFRS 16)

Q4 2018
(IFRS 15)

Veränderung

Umsatz

1.276,5

1.280,0

1.298,5

1.339,1

1.302,5

+ 2,8 %

EBITDA

299,7(1)

330,3(2)

314,0(3)

321,7(4)

326,7(5)

- 1,5 %

EBIT

181,1(1)

209,7(2)

196,8(3)

204,1(4)

228,2(5)

- 10,6 %

(1) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -9,1 Mio. €)

(2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -6,9 Mio. €)

(3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -2,9 Mio. €)

(4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,5 Mio. €); exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)

(5) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -20,5 Mio. €)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

in Mio. €

2015
(IAS 18)

2016
(IAS 18)

2017
(IAS 18)

2018
(IFRS 15)

2019
(IFRS 16)

Umsatz

3.715,7

3.808,1

4.206,3

5.102,9

5.194,1

EBITDA

757,2(1)

835,4

979,6(2)

1.201,3(3)

1.265,7(4)

EBITDA-Marge

20,4 %

21,9 %

23,3 %

23,5 %

24,4 %

EBIT

541,7(1)

642,7

704,0(2)

811,0(3)

791,7(4)

EBIT-Marge

14,6 %

16,9 %

16,7 %

15,9 %

15,2 %

(1) Ohne Einmalerträge aus dem Verkauf der Goldbach-Aktien sowie dem Teilverkauf von virtual-minds-Anteilen (EBITDA- und EBIT-Effekt: +14,0 Mio. €)

(2) Ohne außerordentlichen Ertrag aus der Neubewertung der Drillisch-Aktien (EBITDA- und EBIT-Effekt: +303,0 Mio. €) und der Neubewertung der ProfitBricks-Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +16,1 Mio. €) sowie ohne M&A-Transaktionskosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -17,1 Mio. €), ohne Restrukturierungskosten im Offline-Vertrieb (EBITDA- und EBIT-Effekt: -28,3 Mio. €) und ohne Markenwert-Abschreibungen Strato (EBIT-Effekt: -20,7 Mio. €)

(3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -41,7 Mio. €)

(4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -22,4 Mio. €); exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)

Finanzlage im Konzern

Dank der positiven Ergebnisentwicklung stieg der Cashflow der betrieblichen Tätigkeit von 889,5 Mio. € im Vorjahr auf 935,0 Mio. € im Geschäftsjahr 2019.

Die Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit des Geschäftsjahres 2019 legten deutlich von 482,3 Mio. € im Vorjahr auf 828,9 Mio. € zu. Ursächlich für diesen Anstieg waren im Wesentlichen die hohen Vorauszahlungen an Vorleister und der gleichzeitige starke Aufbau von Vorräten im Vorjahr.

Der Cashflow aus dem Investitionsbereich weist im Berichtszeitraum Nettoeinzahlungen in Höhe von 87,2 Mio. € (Vorjahr: Nettoauszahlungen von 350,9 Mio. €) aus. Diese resultieren im Wesentlichen aus Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 252,8 Mio. € (Vorjahr: 271,8 Mio. €). Gegenläufig wirkten sich insbesondere Einzahlungen aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen (im Wesentlichen aus dem Abschluss des bereits 2018 vorbereiteten Verkaufs der virtual minds Anteile) mit 35,6 Mio. € (davon Verkaufsertrag: 21,5 Mio. €) sowie Einzahlungen aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten (im Wesentlichen aus dem Verkauf der Rocket Internet Aktien) mit 303,7 Mio. € aus. Der Cashflow aus dem Investitionsbereich des Vorjahres war – neben den vorgenannten Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen – zusätzlich durch die Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an verbundenen Unternehmen (World4You) sowie einen nachträglichen Mittelabfluss aus dem Verkauf der yourfone Shop GmbH geprägt.

Der Free Cashflow ist bei United Internet definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Der Free Cashflow stieg infolge der stark angestiegenen Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit sowie der geringeren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von 254,6 Mio. € (ohne Berücksichtigung einer Steuerzahlung in Höhe von 34,7 Mio. € aus dem Geschäftsjahr 2016) auf 607,0 Mio. € (ohne Berücksichtigung von Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren in Höhe von 22,1 Mio. €). Mit der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 wird der Tilgungsanteil von Leasingverbindlichkeiten seit dem Geschäftsjahr 2019 im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen. Abzüglich der Cashflow-Position „Tilgung von Finanzierungsleasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechten“ (-111,0 Mio. €) belief sich der Free Cashflow auf 496,0 Mio. €.

Bestimmend im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich waren im Geschäftsjahr 2019 der Erwerb eigener Aktien in Höhe von 373,6 Mio. € (Vorjahr: 0 €), Kreditrückzahlungen von im Saldo 200,8 Mio. € (Vorjahr: 22,9 Mio. €), die Tilgung von Frequenzverbindlichkeiten in Höhe von 61,3 Mio. € (Vorjahr: 0 €), die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 111,0 Mio. € (Vorjahr: 25,9 Mio. €), die sich durch die IFRS-16-Bilanzierung deutlich erhöht haben, die Dividendenzahlung der United Internet AG in Höhe von 10,0 Mio. € (Vorjahr: 170,0 Mio. €), Ausschüttungen an Minderheitsaktionäre (insbesondere Dividende der 1&1 Drillisch AG) in Höhe von 2,6 Mio. € (Vorjahr: 75,4 Mio. €) sowie Auszahlungen an Minderheitsaktionäre (insbesondere im Rahmen der Anteilserhöhung an 1&1 Drillisch) in Höhe von 98,4 Mio. € (Vorjahr: 15,4 Mio. €).

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 31. Dezember 2019 auf 117,6 Mio. €, nach 58,1 Mio. € zum Vorjahresstichtag.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Cashflow-Kennzahlen

in Mio. €

2015
(IAS 18)

2016
(IAS 18)

2017
(IAS 18)

2018
(IFRS 15)

2019
(IFRS 16)

Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit

554,5

644,2

656,4

889,5

935,0

Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit

533,2(2)

587,0(3)

655,7(4)

482,3

828,9

Cashflow aus dem Investitionsbereich

-766,0

-422,7

-897,7

-350,9

87,2

Free Cashflow(1)

300,5(2)

423,0(3)

424,4(4)

254,6(5)

496,0(6)

Cashflow aus dem Finanzierungsbereich

23,1

-43,2

312,2

-312,6

-857,6

Zahlungsmittel zum 31. Dezember

84,3

101,7

238,5

58,1

117,6

(1) Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

(2) 2015 ohne Berücksichtigung einer Kapitalertragsteuerrückerstattung (netto 242,7 Mio. €) sowie inklusive einer ursprünglich für das 4. Quartal 2015 geplanten Ertragsteuerzahlung (rund 100,0 Mio. €)

(3) 2016 ohne Berücksichtigung vorgenannter Ertragsteuerzahlung (100,0 Mio. €)

(4) 2017 ohne Berücksichtigung einer ursprünglich für das 4. Quartal 2016 geplanten Kapitalertragssteuerrückerstattung (70,3 Mio. €)

(5) 2018 ohne Berücksichtigung einer Steuerzahlung aus dem Geschäftsjahr 2016 (34,7 Mio. €)

(6) 2019 ohne Berücksichtigung von Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren (22,1 Mio. €); inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (111,0 Mio. €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

Vermögenslage im Konzern

Im Geschäftsjahr 2018 hat United Internet eine detaillierte Folgenabschätzung zur Bilanzierung gemäß IFRS 16 vorgenommen. Zusammenfassend stellen sich die Auswirkungen aus der Erstanwendung von IFRS 16 in Bezug auf bisher als Operating Leases bilanzierte Leasingnehmerverträge zum 1. Januar 2019 wie folgt dar: Die Bilanzsumme im Konzern erhöhte sich zum 1. Januar 2019 um ca. 275 Mio. €. Der Aktivierung von Nutzungsrechten in Höhe von ca. 275 Mio. € steht dabei die Passivierung von Leasingverbindlichkeiten in nahezu gleicher Höhe gegenüber, die mit abgegrenzten Vorauszahlungen für Leasingverhältnisse verrechnet wurde.

Insgesamt erhöhte sich die Bilanzsumme von 8,174 Mrd. € per 31. Dezember 2018 auf 9,086 Mrd. € zum 31. Dezember 2019. Ursächlich für diesen Anstieg ist insbesondere die erstmalige Bilanzierung der erworbenen 5G-Frequenzen. Daraus resultieren zum 31. Dezember 2019 immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.070,2 Mio. € sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 1.008,9 Mio. €. Gemäß den IFRS Regelungen sind die aus dem Erwerb resultierenden immateriellen Vermögenswerte zu Anschaffungskosten und die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten zum Fair Value zu erfassen.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen leicht von 1.364,7 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 1.371,2 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Dabei erhöhte sich der in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesene Bestand an liquiden Mitteln stichtagsbedingt von 58,1 Mio. € auf 117,6 Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen von 351,4 Mio. € auf 346,0 Mio. € zurück. Die Position Vertragsvermögenswerte stieg von 427,0 Mio. € auf 507,8 Mio. € und beinhaltet kurzfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Vorräte reduzierten sich von 89,6 Mio. € auf 79,3 Mio. €. Die abgegrenzten Aufwendungen erhöhten sich von 224,8 Mio. € auf 237,0 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen den kurzfristigen Anteil der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung (Vertragserlangung) und der Vertragserfüllung gemäß IFRS 15. Sonstige finanzielle Vermögenswerte reduzierten sich von 72,8 Mio. € auf 48,1 Mio. € und Ertragsteueransprüche von 129,6 Mio. € auf 21,5 Mio. €.

Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich deutlich von 6.809,2 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 7.715,2 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Dabei sanken die Anteile an assoziierten Unternehmen durch den Ergebnisbeitrag der Beteiligungen in Summe von 206,9 Mio. € auf 196,0 Mio. €. Sonstige finanzielle Vermögenswerte gingen infolge des Verkaufs der zuvor gehaltenen Aktien der Rocket Internet SE von 348,0 Mio. € auf 90,4 Mio. € zurück.Sachanlagen stiegen im Wesentlichen durch die erstmalige Bilanzierung nach IFRS 16 von 818,0 Mio. € auf 1.118,2 Mio. €. Immaterielle Vermögenswerte stiegen deutlich von 1.244,6 Mio. € auf 2.167,4 Mio. € an. Ursächlich hierfür ist die vorgenannte erstmalige Bilanzierung der erworbenen 5G-Frequenzen. Firmenwerte blieben mit 3.616,5 Mio. € nahezu unverändert.Die Position Vertragsvermögenswerte blieb mit 174,3 Mio. € ebenfalls nahezu unverändert und beinhaltet langfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Die abgegrenzten Aufwendungen reduzierten sich von 341,2 Mio. € auf 284,3 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen den langfristigen Anteil der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung (Vertragserlangung) und der Vertragserfüllung sowie geleistete Vorauszahlungen im Rahmen langfristiger Einkaufsverträge. Latente Steueransprüche blieben mit 10,4 Mio. € weitgehend unverändert.

Die kurzfristigen Schulden gingen von 1.299,7 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 1.269,0 Mio. € zum 31. Dezember 2019 zurück. Dabei reduzierten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt von 557,7 Mio. € auf 475,5 Mio. €. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen durch Umbuchungen von langfristig in kurzfristig entsprechend der Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten von 206,2 Mio. € auf 243,7 Mio. €. Die Ertragsteuerschulden gingen von 187,9 Mio. € auf 91,7 Mio. € zurück. Die Position kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten blieb mit 149,9 Mio. € weitgehend unverändert und beinhaltet vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist. Der Anstieg der kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von 124,1 Mio. € auf 239,4 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus der erstmaligen Bilanzierung gemäß IFRS 16.

Die langfristigen Schulden stiegen deutlich von 2.352,6 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 3.202,6 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Dabei sanken die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten deutlich von 1.733,0 Mio. € auf 1.494,6 Mio. €. Latente Steuerschulden reduzierten sich von 389,8 Mio. € auf 351,8 Mio. €. Die Position langfristige Vertragsverbindlichkeiten blieb mit 34,9 Mio. € nahezu unverändert und beinhaltet vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist. Der Anstieg der langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von 87,0 Mio. € auf 1.247,5 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus dem vorgenannten Erwerb der 5G-Frequenzen sowie deren erstmaliger Bilanzierung gemäß IFRS 16.

Das Eigenkapital im Konzern stieg von 4.521,5 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 4.614,7 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Gleichwohl sank die Eigenkapitalquote infolge des gleichzeitig noch stärkeren Anstiegs der Bilanzsumme von 55,3 % auf 50,8%.

Der Vorstand der United Internet AG hat am 14. August 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein neues Aktienrückkaufprogramm aufzulegen. Damit machte die United Internet AG von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 18. Mai 2017 erteilten Ermächtigung Gebrauch, nach der bis zum 18. September 2020 Aktien im Umfang von bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bzw., falls dieser Wert geringer ist, des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zurückgekauft werden dürfen. Von dieser Ermächtigung wurde zuvor noch kein Gebrauch gemacht. Im Rahmen des neuen Aktienrückkaufprogramms sollten bis zu 6 Mio. Aktien der Gesellschaft (dies entsprach ca. 2,93 % des damaligen Grundkapitals) zurückgekauft werden. Das Volumen des Aktienrückkaufprogramms betrug insgesamt bis zu 192,0 Mio. €. Das Programm ist am 16. August 2019 gestartet und sollte längstens bis zum 31. März 2020 durch den Rückkauf von Aktien über die Börse durchgeführt werden. Im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms, das mit Wirkung zum Ablauf des 9. Dezember 2019 vorzeitig beendet wurde, wurden insgesamt 3.919.999 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 29,38 € und einem Gesamtvolumen von 115,2 Mio. € zurückgekauft.

Zeitgleich mit der Beendigung des vorgenannten Aktienrückkaufprogramms hat der Vorstand der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG über insgesamt bis zu 9.000.000 Aktien zu einem Preis von 29,65 € je Aktie zu machen. Gleichzeitig hat sich die Rocket Internet SE gegenüber United Internet unwiderruflich verpflichtet, das öffentliche Aktienrückkaufangebot der United Internet AG für 8.135.804 von Rocket Internet gehaltene United Internet Aktien anzunehmen. Im Falle der Überzeichnung des öffentlichen Aktienrückkaufangebots der Gesellschaft sollte eine verhältnismäßige Zuteilung an Rocket Internet erfolgen. Mit dem öffentlichen Aktienrückkaufangebot machte United Internet erneut von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 18. Mai 2017 erteilten Ermächtigung Gebrauch. Im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebots der United Internet AG sind der Gesellschaft bis zum Ablauf der Annahmefrist insgesamt 8.715.524 Aktien zu einem Preis von 29,65 € und einem Gesamtvolumen von 258,4 Mio. € angedient worden.

Damit hält United Internet zum 31. Dezember 2019 insgesamt 17.338.513 eigene Aktien (31. Dezember 2018: 4.702.990). Dies entsprach ca. 8,46 % des damaligen Grundkapitals in Höhe von 205.000.000 € (31. Dezember 2018: 2,29 %).

Die United Internet Tochter 1&1 Drillisch hat am 5. September 2019 eine Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten „weißen Flecken“ geschlossen. Damit hilft 1&1 Drillisch, bestehende Versorgungslücken zu schließen, und leistet mit dem Bau hunderter Antennenstandorte einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen. Im Gegenzug darf 1&1 Drillisch die ursprünglich in 2019 und 2024 zu zahlenden Lizenzkosten für die 5G-Frequenzen in Raten bis 2030 verteilt an den Bund überweisen. Die unter anderem zur Finanzierung der Höchstgebote aus der Frequenzauktion arrangierte Kreditlinie über ursprünglich 2,8 Mrd. € wurde damit nicht mehr benötigt und wurde „zurückgegeben“. Die Vereinbarung mit den Ministerien passt zur langfristigen Finanzierungsstrategie von 1&1 Drillisch, die vorsieht, den Großteil der Aufwendungen für den Bau des eigenen Mobilfunknetzes aus laufenden Einnahmen zu leisten.

Die Netto-Bankverbindlichkeiten im Konzern (d. h. der Saldo aus Bankverbindlichkeiten und liquiden Mitteln) sanken deutlich von 1.881,1 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 1.620,8 Mio. € zum 31. Dezember 2019.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der relativen Verschuldung

 

2015
(IAS 18)

2016
(IAS 18)

2017
(IAS 18)

2018
(IFRS 15)

2019
(IFRS 16)

Netto-Bankverbindlichkeiten(1) /
EBITDA

1,88

1,98

1,37

1,57

1,28

Netto-Bankverbindlichkeiten(1) /
Free Cashflow(2)

3,63

3,88

4,04

7,39

3,27

(1) Netto-Bankverbindlichkeiten = Saldo aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und liquiden Mittel

(2) Free Cashflow ohne Berücksichtigung einer Kapitalertragsteuerrückerstattung von (netto) 242,7 Mio. € (2015) ), einer ursprünglich für das 4. Quartal 2015 geplanten Ertragssteuerzahlung von rund 100,0 Mio. € (2016), einer ursprünglich für das 4. Quartal 2016 geplanten Kapitalertragsteuererstattung von 70,3 Mio. € (2017), einer Steuerzahlung aus dem Geschäftsjahr 2016 von 34,7 Mio. € (2018) sowie Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren von 22,1 Mio. € (2019); Free Cashflow 2019 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 111,0 Mio. €, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

Weitere Angaben zu Zielsetzung und Methoden des Finanzrisiko-Managements im Konzern finden sich auch im Konzernanhang unter Punkt 43.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Bilanzpositionen

in Mio. €

2015
(IAS 18)

2016
(IAS 18)

2017
(IAS 18)

2018
(IFRS 15)

2019
(IFRS 16)

Bilanzsumme

3.885,4

4.073,7

7.605,2

8.173,8

9.086,4

Liquide Mittel

84,3

101,7

238,5

58,1

117,6

Anteile an assoziierten Unternehmen

468,4

755,5(1)

418,0(1)

206,9(1)

196,0

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

449,0

287,7(2)

333,7(2)

348,1(2)

90,4(2)

Sachanlagen

665,2

655,0

747,4(3)

818,0

1.118,2(3)

Immaterielle Vermögenswerte

389,5

369,5

1.408,4(3)

1.244,6

2.167,4(4)

Firmenwerte

1.100,1

1.087,7

3.564,1(5)

3.612,6(5)

3.616,5

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

1.536,5

1.760,7(6)

1.955,8(6)

1.939,1

1.738,4

Grundkapital

205,0

205,0

205,0

205,0

205,0

Eigenkapital

1.149,8

1.197,8

4.048,7(7)

4.521,5(7)

4.614,7

Eigenkapitalquote

29,6 %

29,4 %

53,2 %

55,3 %

50,8 %

(1) Anstieg durch Beteiligung an Tele Columbus (2016); Rückgang durch Übernahme und Konsolidierung von ProfitBricks und Drillisch (2017); Rückgang durch Tele Columbus Wertminderungen (2018)

(2) Rückgang durch Folgebewertung von Anteilen an börsennotierten Unternehmen (2016); Anstieg durch Folgebewertung von Anteilen an börsennotierten Unternehmen (2017); Anstieg durch Folgebewertung von Anteilen an börsennotierten Unternehmen (2018); Rückgang durch den Verkauf der Rocket Internet Aktien (2019)

(3) Anstieg durch Übernahmen von Strato, ProfitBricks und Drillisch (2017); Anstieg durch erstmalige IFRS-16-Bilanzierung (2019)

(4) Anstieg durch erstmalige Bilanzierung der erworbenen 5G-Frequenzen (2019)

(5) Anstieg durch Übernahme von Strato, ProfitBricks und Drillisch (2017); Anstieg durch Übernahme von World4You (2018)

(6) Anstieg durch Tele Columbus Beteiligung (2016); Anstieg durch Strato Übernahme und Aufstockung der Anteile an Drillisch und Tele Columbus (2017)

(7) Anstieg durch Konsolidierungseffekte im Zusammenhang mit der Beteiligung von Warburg Pincus am Segment Business Applications sowie Übernahme von Strato (2017); Übergangseffekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 (2018)

Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns

Das Wachstum der Volkswirtschaften in allen wichtigen Zielländern der United Internet Gruppe hat sich im Berichtszeitraum schlechter als im Vorjahr entwickelt und gleichzeitig auch schlechter als erwartet. Der aus Sicht von United Internet wichtigste Markt, Deutschland, konnte sein Bruttoinlandsprodukt ebenfalls um lediglich 0,6 % steigern – nach 1,5 % im Vorjahr. Und auch der deutsche ITK-Markt blieb mit einem Umsatz-Plus von 2,0 % hinter dem Wachstum des Vorjahres von 2,2 % zurück.

Mit einem organischen Zuwachs um 890.000 Kundenverträge auf 24,74 Mio., einem Umsatzwachstum um 1,8 % auf 5,194 Mrd. € sowie einer EBITDA-Steigerung um 5,4 % auf 1,266 Mrd. € hat sich United Internet auch im Geschäftsjahr 2019 – trotz zum Teil unerwarteter Umsatz- und Ergebnisbelastungen – positiv weiterentwickelt und letztendlich auch die selbst gesteckten Ziele erreicht.

Diese positive Unternehmensentwicklung zeigt – gerade auch im Vergleich zu den schwächelnden konjunkturellen Rahmenbedingungen und Branchen-Trends – die Vorteile des Geschäftsmodells von United Internet, das überwiegend auf elektronischen Abonnements basiert – mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten. Dies sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um neue Kunden zu gewinnen, Kundenbeziehungen auszubauen und Chancen in neuen Geschäftsfeldern bzw. neuen Märkten zu nutzen. Organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen.

Entsprechend stark hat die Gesellschaft auch im Geschäftsjahr 2019 wieder in die Gewinnung und den Ausbau von Kundenverhältnissen sowie in neue Produkte investiert und hat damit die Basis für künftiges Wachstum geschaffen. Neben diesen operativen Weichenstellungen hat United Internet über 1&1 Drillisch auch erfolgreich an der am 12. Juni 2019 beendeten 5G-Frequenzauktion teilgenommen und zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz ersteigert. Mit dem Frequenzerwerb wurde der Grundstein für eine erfolgreiche und dauerhafte Positionierung der 1&1 Drillisch Gruppe als vierter Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland gelegt. Die Gesellschaft beabsichtigt, auf dieser Basis ein leistungsfähiges Mobilfunknetz aufzubauen.

Die Finanzlage der United Internet AG hat sich auch im Geschäftsjahr 2019 stark dargestellt. Der um Steuereffekte bereinigte Free Cashflow lag mit 607,0 Mio. € bzw. 496,0 Mio. € nach Leasing einmal mehr auf einem hohen Niveau (vergleichbarer Vorjahreswert: 254,6 Mio. €). Darin zeigt sich erneut die sehr gute Cash-Generierung der Unternehmensgruppe bei einem gleichzeitig stabilen und qualitativen Wachstum. Vor diesem Hintergrund plant die Gesellschaft auch, den Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes größtenteils aus laufenden Einnahmen zu leisten.

Insgesamt sieht der Vorstand die United Internet Gruppe – zum Abschlussstichtag des Geschäftsjahres 2019 wie auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts – für die weitere Unternehmensentwicklung sehr gut aufgestellt. Er schätzt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – vorbehaltlich eventueller Sondereffekte – positiv ein und blickt optimistisch in die Zukunft.