2.3  Lage des Konzerns

Im Geschäftsjahr 2024 ergaben sich keine wesentlichen Akquisitions- und Desinvestitionseffekte auf Umsatz und EBITDA von Konzern und Segmenten. Ebenso ergaben sich nur geringfügig positive Währungseffekte auf Konzern- und Segmentebene (überwiegend Segment „Business Applications“) in Höhe von 6,0 Mio. € beim Umsatz und 2,7 Mio. € beim EBITDA. Gleiches gilt für die Vermögenslage im Konzern, für die sich keine wesentlichen Effekte aus Währungsschwankungen ergaben.

Ertragslage im Konzern

Im Geschäftsjahr 2024 wurden Kundenverträge, Umsatz und Ergebnis auf Konzernebene durch die Auswirkungen eines vorübergehenden Ausfalls des neuen 1&1 Mobilfunknetzes im Mai 2024 sowie damit einhergehenden erhöhten Kündigungsaussprachen im Segment „Consumer Access“ außerplanmäßig belastet. Außerdem war die geplante Migration von Bestandskunden auf das 1&1 Mobilfunknetz aufgrund einer unerwarteten Unterdimensionierung einzelner Netzbestandteile vorübergehend stark eingeschränkt und konnte erst im vierten Quartal 2024 wieder umfangreich aufgenommen werden. Damit konnten die im Geschäftsjahr 2024 erwarteten Einsparungen aus der Migration bestehender Kundenverträge (auf Wholesale-Basis) auf das 1&1 Mobilfunknetz nur teilweise realisiert werden. Darüber hinaus entstanden temporär höhere Aufwendungen für die Beseitigung von in der Folge des Netzausfalls festgestellten Kapazitätsengpässen.

Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge im United Internet Konzern legten im Geschäftsjahr 2024 um insgesamt 590.000 Verträge auf 29,02 Mio. zu. W erbefinanzierten Free-Accounts blieben mit 38,93 Mio. insbesondere aufgrund höherer Security-Anforderungen hinter dem 31. Dezember 2023 (39,93 Mio.) zurück.

Der Umsatz im Konzern belief sich auf 6.329,2 Mio. €, nach 6.213,2 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um die Umsatzbeiträge aus „Energy“ und „De-Mail“ (27,3 Mio. € im Vorjahr bzw. 26,2 Mio. € in 2024) stieg der Umsatz auf Konzernebene von 6.185,9 Mio. im Vorjahr um 1,9 % auf 6.303,0 Mio. € im Geschäftsjahr 2024. Ursächlich für den nur moderaten Umsatzanstieg waren vor allem im Vergleich zum Vorjahr geringere margenschwache Hardware-Umsätze (insbesondere Smartphones) im Segment „Consumer Access“ (-92,3 Mio. € im Vergleich zu 2023). Die Umsätze im Ausland beliefen sich auf 665,0 Mio. € (Vorjahr: 656,9 Mio. €).

Die Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungskosten stiegen im Geschäftsjahr 2024 überproportional an. Ursächlich hierfür waren insbesondere die gestiegenen Aufwendungen beim 1&1 Mobilfunknetz, die höheren Abschreibungen infolge der Investitionen in den Ausbau des Glasfasernetzes und des Mobilfunknetzes sowie die gestiegenen Personalkosten infolge von Gehaltsanpassungen in 2024, die der hohen Preissteigerung Rechnung trugen.

So stiegen die Umsatzkosten von 4.145,1 Mio. € im Vorjahr auf 4.325,7 Mio. €. Darin enthalten sind -14,3 Mio. € periodenfremde Aufwendungen aus nachträglichen Rechnungen für Zusatzleistungen beim Netzaufbau in 2022 und 2023. Die Umsatzkostenquote erhöhte sich damit überproportional von 66,7 % (vom Umsatz) im Vorjahr auf 68,3 % (vom Umsatz) im Geschäftsjahr 2024. Die Bruttomarge sank entsprechend von 33,3 % auf 31,7 % und das Bruttoergebnis ging von 2.068,1 Mio. € um -3,1 % auf 2.003,5 Mio. € zurück.

Auch die Vertriebskosten stiegen überproportional von 943,2 Mio. € (15,2 % vom Umsatz) im Vorjahr auf 981,9 Mio. € (15,5 % vom Umsatz) und die Verwaltungskosten von 275,9 Mio. € (4,4 % vom Umsatz) auf 287,8 Mio. € (4,5 % vom Umsatz).

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Kostenpositionen

Umsatzkosten

3.769,3

3.684,9 (1)

3.906,3

4.145,1

4.325,7

Umsatzkostenquote

70,2 %

65,3 %

66,0 %

66,7 %

68,3 %

Bruttomarge

29,8 %

34,7 %

34,0 %

33,3 %

31,7 %

Vertriebskosten

767,9

835,7

907,2

943,2

981,9

Vertriebskostenquote

14,3 %

14,8 %

15,3 %

15,2 %

15,5 %

Verwaltungskosten

206,0

243,0

248,5

275,9

287,8

Verwaltungskostenquote

3,8 %

4,3 %

4,2 %

4,4 %

4,5 %

in Mio.

2020

2021

2022

2023

2024

(1) Inklusive eines periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (Effekt: +39,4 Mio. €)

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen von 33,3 Mio. € im Vorjahr auf 26,2 Mio. € in 2024 zurück. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen von 60,6 Mio. € auf 72,0 Mio. €. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte stiegen infolge erhöhter Zahlungsausfälle von 122,3 Mio. € im Vorjahr auf 140,9 Mio. € in 2024.

Die Ergebniskennzahlen waren in den Geschäftsjahren 2024 und 2023 von folgenden Sondereffekten geprägt:

  • Der Sondereffekt „Ergebnisbeitrag aus Energy und De-Mail“ resultiert aus der Entscheidung von Vorstand und Aufsichtsrat, die Geschäftsfelder „Energy“ und „De-Mail“ nicht fortzuführen und die Finanzkennzahlen im Rahmen des Lageberichts entsprechend zu bereinigen. Die vorgenannten Geschäftsfelder wirkten sich in den Geschäftsjahren 2024 und 2023 negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus.
  • Der Sondereffekt „Nicht-cashwirksame Wertminderung auf die Beteiligung an Kublai“ resultiert aus einer außerplanmäßigen, nicht-cashwirksamen Wertminderung auf die Kublai-/Tele Columbus-Beteiligung und wirkte sich im Geschäftsjahr 2024 negativ auf EBT, Konzernergebnis und EPS aus.
  • Der Sondereffekt „Einmalige Steuereffekte 2024“ resultiert aus einer einmaligen Wertberichtigung von in Vorjahren aktivierten latenten Steuern auf Verlustvorträge auf Ebene der 1&1 Versatel GmbH. Gegenläufig erfolgte eine direkte Verrechnung der laufenden Verluste von 1&1 Versatel auf Ebene der United Internet AG infolge eines im November 2024 mit 1&1 Versatel geschlossenen Ergebnisabführungsvertrages. Der Sondereffekt wirkte sich im Geschäftsjahr 2024 negativ auf Konzernergebnis und EPS aus.

Weitere Einzelheiten zu den vorgenannten Sondereffekten 2024 finden sich im Kapitel 2.2 „Geschäftsverlauf“ unter „Sondereffekte im Geschäftsjahr 2024“.

  • Der Sondereffekt „IPO-Kosten IONOS“ resultiert aus einmaligen Kosten im Zusammenhang mit dem Börsengang (IPO) der IONOS Group SE sowie gegenläufig der anteiligen Kostenübernahme durch den IONOS Mitgesellschafter Warburg Pincus und wirkte sich im Geschäftsjahr 2023 insgesamt negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus.

Herleitung von EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS (laut Gesamtergebnisrechnung) auf die um Sondereffekte bereinigten Werte (operativ)

EBITDA

1.294,0

1.292,1

Ergebnisbeitrag Energy und De-Mail

0,7

2,7

IPO-Kosten IONOS

1,7

EBITDA bereinigt (operativ)

1.294,7

1.296,5

EBIT

638,7

754,0

Ergebnisbeitrag Energy und De-Mail

0,9

2,8

IPO-Kosten IONOS

1,7

EBIT bereinigt (operativ)

639,6

758,5

EBT

302,6

597,6

Ergebnisbeitrag Energy und De-Mail

0,9

2,8

Nicht-cashwirksame Wertminderung auf die Beteiligung an Kublai

170,5

IPO-Kosten IONOS

1,7

EBT bereinigt (operativ)

474,0

602,1

Konzernergebnis

58,3

362,2

Ergebnisbeitrag Energy und De-Mail

0,6

2,0

Nicht-cashwirksame Wertminderung auf die Beteiligung an Kublai

170,5

Einmalige Steuereffekte 2024

52,0

IPO-Kosten IONOS

1,7

Konzernergebnis bereinigt (operativ)

281,4

365,9

Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet"

–47,6

232,7

Ergebnisbeitrag Energy und De-Mail

0,6

2,0

Nicht-cashwirksame Wertminderung auf die Beteiligung an Kublai

170,5

Einmalige Steuereffekte 2024

52,0

IPO-Kosten IONOS

5,9

Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" bereinigt (operativ)

175,5

240,6

EPS

–0,28

1,35

Ergebnisbeitrag Energy und De-Mail

0,00

0,01

Nicht-cashwirksame Wertminderung auf die Beteiligung an Kublai

0,99

Einmalige Steuereffekte 2024

0,30

IPO-Kosten IONOS

0,03

EPS bereinigt (operativ)

1,01

1,39

in Mio. €; EPS in

Geschäftsjahr
2024

Geschäftsjahr
2023
(1)

(1) Die im Lagebericht 2023 bereinigten Bewertungseffekte aus Derivaten sind im Ergebnisbeitrag von Energy enthalten.

Bereinigt um die vorgenannten Sondereffekte aus dem IPO von IONOS im Vorjahr sowie um die Ergebnisbeiträge aus „Energy“ und „De-Mail“ im Vorjahr und im Geschäftsjahr 2024 entwickelten sich die operativen Ergebniskennzahlen des Konzerns wie folgt:

Das operative EBITDA im Konzern belief sich im Geschäftsjahr 2024 auf 1.294,7 Mio. € und lag damit nur leicht unter dem Vorjahr (1.296,5 Mio. €). Im EBITDA enthalten sind neben den Ergebnisbelastungen aus dem vorübergehenden Ausfall des 1&1 Mobilfunknetzes stärker als erwartet gestiegene Aufwendungen für den Ausbau des 1&1 Mobilfunknetzes. Insgesamt beliefen sich diese auf -265,3 Mio. € (Vorjahr: -132,4 Mio. €). In dieser Position sind zudem 14,3 Mio. € periodenfremde Aufwendungen für Nachberechnungen beim Netzausbau für 2022 und 2023 enthalten.

Das operative EBIT wurde – neben den Kosten des Netzausbaus sowie den periodenfremden Aufwendungen – zusätzlich durch gestiegene Abschreibungen insbesondere auf Investitionen in den Ausbau des Glasfasernetzes bei 1&1 Versatel sowie des 1&1 Mobilfunknetzes in Höhe von -541,2 Mio. € (Vorjahr: -424,1 Mio. €) beeinträchtigt. Es belief sich demzufolge auf 639,6 Mio. € (Vorjahr: 758,5 Mio. €) .

Entsprechend sank auch die operative EBITDA-Marge von 21,0 % im Vorjahr auf 20,5 % und die operative EBIT-Marge von 12,3 % auf 10,1 %.

Die Zahl der Mitarbeitenden im Konzern blieb in 2024 mit 10.972 (Vorjahr: 10.962) nahezu unverändert.

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Konzern (in Mio. €)

Grafik 3

(1) Exklusive der Umsatz- und Ergebnisbeiträge von Energy und De-Mail (Umsatz-Beitrag: 26,2 Mio. €; EBITDA-Beitrag: -0,7 Mio. €; EBIT-Beitrag: -0,9 Mio. €); inklusive periodenfremde Aufwendungen für den Netzaufbau aus 2022 und 2023 (EBITDA- und EBIT-Effekt: -14,3 Mio. €)

(2) Exklusive der Umsatz- und Ergebnisbeiträge von Energy und De-Mail (Umsatz-Beitrag: 27,3 Mio. €; EBITDA-Beitrag: -2,7 Mio. €; EBIT-Beitrag: -2,8 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -1,7 Mio. € netto (IPO-Kosten und gegenläufig anteilige Kostenübernahme durch den IONOS Mitgesellschafter))

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal (1)

Umsatz

1.565,0

1.534,9

1.560,8

1.642,3

1.617,5

+ 1,5 %

EBITDA

342,1

320,2

316,1 (3)

316,3

303,7

+ 4,1 %

EBIT

187,0

160,4

182,1 (3)

110,1

162,1

- 32,1 %

in Mio.

Q1 2024(2)

Q2 2024(2)

Q3 2024(2)

Q4 2024(2)

Q4 2023(2)

Veränderung

(1) Ungeprüft; siehe Hinweis „ungeprüfte Abschnitte“ auf Seite 3

(2) Exklusive der Umsatz- und Ergebnisbeiträge von Energy und De-Mail
(Umsatz-Beitrag: 6,6 Mio. €, EBITDA-Beitrag: -1,3 Mio. €, EBIT-Beitrag: -1,3 Mio. € in Q1 2024;
Umsatz-Beitrag: 6,8 Mio. €, EBITDA-Beitrag: +0,6 Mio. €, EBIT-Beitrag: +0,6 Mio. € in Q2 2024;
Umsatz-Beitrag: 6,5 Mio. €, EBITDA-Beitrag: +0,5 Mio. €, EBIT-Beitrag: +0,4 Mio. € in Q3 2024;
Umsatz-Beitrag: 6,3 Mio. €, EBITDA-Beitrag: -0,5 Mio. €, EBIT-Beitrag: -0,6 Mio. € in Q4 2024;
Umsatz-Beitrag: 6,8 Mio. €, EBITDA-Beitrag: -0,5 Mio. €, EBIT-Beitrag: -0,6 Mio. € in Q4 2023) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,1 Mio. € netto in Q4 2023)

(3) Inklusive periodenfremde Aufwendungen für den Netzaufbau aus 2022 und 2023 (EBITDA- und EBIT-Effekt: -14,3 Mio. €)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

Umsatz

5.367,2

5.646,2

5.915,1

6.185,9 (4)

6.303,0 (4)

EBITDA

1.218,2 (1)

1.262,4 (2)

1.271,8 (3)

1.296,5 (4)

1.294,7 (5)

EBITDA-Marge

22,7 %

22,4 %

21,5 %

21,0 %

20,5 %

EBIT

744,2 (1)

788,6 (2)

790,7 (3)

758,5 (4)

639,6 (5)

EBIT-Marge

13,9 %

14,0 %

13,4 %

12,3 %

10,1 %

in Mio.

2020

2021

2022

2023

2024

(1) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €); exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)

(2) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €) und exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +3,0 Mio. €)

(3) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8 Mio. €)

(4) Exklusive der Umsatz- und Ergebnisbeiträge von Energy und De-Mail (Umsatz-Beitrag: 27,3 Mio. €; EBITDA-Beitrag: -2,7 Mio. €; EBIT-Beitrag: -2,8 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -1,7 Mio. € netto (IPO-Kosten und gegenläufig anteilige Kostenübernahme durch den IONOS Mitgesellschafter))

(5) Exklusive der Umsatz- und Ergebnisbeiträge von Energy und De-Mail (Umsatz-Beitrag: 26,2 Mio. €; EBITDA-Beitrag: -0,7 Mio. €; EBIT-Beitrag: -0,9 Mio. €); inklusive periodenfremde Aufwendungen für den Netzaufbau aus 2022 und 2023 (EBITDA- und EBIT-Effekt: -14,3 Mio. €)

Zusätzlich bereinigt um die nicht-cashwirksamen Wertminderung auf die Beteiligung an Kublai / Tele Columbus (ausgewiesen im Ergebnis aus dem Verlust des maßgeblichen Einflusses) blieb auch das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) – ausgehend von dem aus vorgenannten Gründen zurückgegangenen operativen EBIT (-118,9 Mio. €) – mit 474,0 Mio. € hinter dem Vorjahr (602,1 Mio. €) zurück.

Nochmals bereinigt um einmalige Steuereffekte 2024 entwickelten sich die weiteren operativen Ergebniskennzahlen des Konzerns wie folgt:

Das operative Konzernergebnis sowie für das auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallende operative Konzernergebnis gingen von 365,9 Mio. € auf 281,4 Mio. € bzw. von 240,6 Mio. € auf 175,5 Mio. € zurück.

Das operative EPS ging von 1,39 € auf 1,01 € zurück. Ursächlich hierfür war ebenfalls im Wesentlichen die EBIT-Entwicklung (EPS-Effekt: -0,40 €).

Finanzlage im Konzern

Trotz des geringeren Konzernergebnisses stieg der Cashflow vor Veränderung der Bilanzposten (Zwischensumme) von 1.060,9 Mio. € im Vorjahr auf 1.128,9 Mio. € im Geschäftsjahr 2024.

Die Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit stiegen ebenfalls von 828,5 Mio. € auf 954,1 Mio. €.

Die Nettozahlungen im Investitionsbereich weist im Berichtszeitraum Nettoauszahlungen in Höhe von -765,6 Mio. € (Vorjahr: -798,2 Mio. €) aus. Diese resultieren im Wesentlichen aus Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von -774,6 Mio. € (Vorjahr: -797,9 Mio. €).

Der Free Cashflow ist bei United Internet definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Der Free Cashflow verbesserte sich im Geschäftsjahr 2024 von 36,4 Mio. € im Vorjahr auf 184,5 Mio. €.

Abzüglich der Cashflow-Position „Tilgung von Leasingverbindlichkeiten“, die seit der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden, verbesserte sich der Free Cashflow (nach Leasing) von -85,0 Mio. € im Vorjahr auf 47,4 Mio. €.

Bestimmend in den Nettozahlungen im Finanzierungsbereich waren im Geschäftsjahr 2024 die Aufnahme von Krediten (netto 356,7 Mio. €; Vorjahr: 305,2 Mio. €), die Auszahlungen für Zinsen (-149,5 Mio. €; Vorjahr: -91,0 Mio. €), die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten (-137,1 Mio. €; Vorjahr: -121,3 Mio. €) sowie Dividendenzahlungen (-86,4 Mio. €; Vorjahr: -86,4 Mio. €). Im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich des Vorjahres kamen noch der Erwerb eigener Aktien (-291,9 Mio. €) sowie die Einzahlungen von Minderheitsaktionären (305,0 Mio. €) im Rahmen des Börsengangs der IONOS Group SE und infolge von Kaufpreiszahlungen von Warburg Pincus hinzu.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 31. Dezember 2024 stichtagsbedingt auf 114,9 Mio. € – nach 27,7 Mio. € zum Vorjahresstichtag.

Entwicklung der wesentlichen Cashflow-Kennzahlen

Cashflow vor Veränderung der Bilanzposten (Zwischensumme)

1.128,9

1.060,9

+ 68,0

Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit

954,1

828,5

+ 125,6

Nettozahlungen im Investitionsbereich

–765,6

–798,2

+ 32,6

Free Cashflow (1)

47,4 (2)

–85,0 (3)

+ 132,4

Nettozahlungen im Finanzierungsbereich

–101,8

–43,6

- 58,2

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember

114,9

27,7

+ 87,2

in Mio.

2024

2023

Veränderung

(1) Free Cashflow ist definiert als Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

(2) 2024 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (-137,1 Mio. €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) in den Nettozahlungen im Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

(3) 2023 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (-121,3 Mio. €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) in den Nettozahlungen im Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

Für weitere Angaben zu Garantien, Leasing- und anderen Finanzierungsverpflichtungen wird auf das Kapitel 2.2 „Geschäftsverlauf“, „Liquidität und Finanzierung“ sowie den Konzernanhang unter Anhangangabe 45 verwiesen.

Vermögenslage im Konzern

Die Bilanzsumme stieg von 11,246 Mrd. € per 31. Dezember 2023 auf 11,936 Mrd. € zum 31. Dezember 2024.

Entwicklung der kurzfristigen Vermögenswerte

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

114,9

27,7

+ 87,2

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

515,8

508,9

+ 6,9

Vertragsvermögenswerte

630,3

676,1

- 45,8

Vorräte

119,7

178,1

- 58,4

Abgegrenzte Aufwendungen

394,2

303,8

+ 90,4

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

106,1

96,9

+ 9,3

Ertragsteueransprüche

93,1

34,8

+ 58,4

Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte

15,2

13,8

+ 1,3

Summe kurzfristige Vermögenswerte

1.989,3

1.840,1

+ 149,2

in Mio.

31.12.2024

31.12.2023

Veränderung

Kurzfristige Vermögenswerte stiegen von 1.840,1 Mio. € per 31. Dezember 2023 auf 1.989,3 Mio. € zum 31. Dezember 2024. Dabei stieg der in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesene Bestand an liquiden Mitteln stichtagsbedingt von 27,7 Mio. € auf 114,9 Mio. €. Kurzfristige Vertragsvermögenswerte sanken infolge des aktuell (im Vergleich zu Vorperioden) geringeren Kundenwachstums sowie des geringeren Hardware-Absatzes von 676,1 Mio. € auf 630,3 Mio. € und beinhaltet kurzfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Vorräte gingen nach der vorsorglichen Aufstockung zum Jahresende 2023 von 178,1 Mio. € auf 119,7 Mio. € zurück. Kurzfristig abgegrenzte Aufwendungen stiegen stichtagsbedingt infolge von geleisteten Zahlungen an Vorleister von 303,8 Mio. € auf 394,2 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen den kurzfristigen Anteil der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung (Vertragserlangung) und der Vertragserfüllung gemäß IFRS 15. Ertragssteueransprüche stiegen von 34,8 Mio. € auf 93,1 Mio. €. Die Positionen kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen , sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte blieben weitgehend unverändert.

Entwicklung der langfristigen Vermögenswerte

Anteile an assoziierten Unternehmen

124,9

373,2

- 248,3

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

85,9

8,3

+ 77,6

Sachanlagen

3.145,0

2.405,3

+ 739,7

Immaterielle Vermögenswerte

1.879,8

2.001,6

- 121,8

Firmenwerte

3.632,7

3.628,8

+ 3,9

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

29,9

34,8

- 4,9

Vertragsvermögenswerte

187,9

206,6

- 18,7

Abgegrenzte Aufwendungen

801,2

679,8

+ 121,4

Latente Steueransprüche

59,0

67,1

- 8,1

Summe langfristige Vermögenswerte

9.946,4

9.405,6

+ 540,9

in Mio.

31.12.2024

31.12.2023

Veränderung

Langfristige Vermögenswerte erhöhten sich von 9.405,6 Mio. € per 31. Dezember 2023 auf 9.946,4 Mio. € zum 31. Dezember 2024. Dabei gingen die Anteile an assoziierten Unternehmen insbesondere durch die nicht-cashwirksame Wertminderung auf die Beteiligung an Kublai und der Umgliederung / Umwidmung der Kublai-Beteiligung (infolge des Verlusts des maßgeblichen Einflusses) in die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte von 373,2 Mio. € auf 124,9 Mio. € zurück. Die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte stiegen entsprechend von 8,3 Mio. € auf 85,9 Mio. €. Sachanlagen legten infolge der im Berichtszeitraum getätigten Investitionen (insbesondere 5G-Netzausbau sowie Glasfaser-Netzausbau in den Segmenten „Consumer Access“ und „Business Access“) deutlich von 2.405,3 Mio. € auf 3.145,0 Mio. € zu, während immaterielle Vermögenswerte im Wesentlichen infolge gestiegener Abschreibungen von 2.001,6 Mio. € auf 1.879,8 Mio. € zurückgingen. Langfristig abgegrenzte Aufwendungen erhöhten sich stichtagsbedingt infolge von geleisteten Zahlungen an Vorleister deutlich von 679,8 Mio. € auf 801,2 Mio. €. Die Positionen Firmenwerte , langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen , Vertragsvermögenswerte sowie latente Steueransprüche blieben weitgehend unverändert.

Entwicklung der kurzfristigen Schulden

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

798,1

699,2

+ 98,9

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

356,5

582,4

- 225,9

Ertragsteuerschulden

48,0

88,0

- 40,0

Vertragsverbindlichkeiten

184,0

175,0

+ 9,0

Sonstige Rückstellungen

23,3

26,4

- 3,1

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

305,8

274,9

+ 30,9

Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten

165,9

176,7

- 10,8

Summe kurzfristige Schulden

1.881,6

2.022,7

- 141,1

in Mio.

31.12.2024

31.12.2023

Veränderung

(1) Vorjahr angepasst; die Verbindlichkeiten aus Gehalt wurden aufgrund ihres inhaltlichen Charakters von den finanziellen in die nicht-finanziellen Verbindlichkeiten umgegliedert.

Kurzfristige Schulden verringerten sich von 2.022,7 Mio. € per 31. Dezember 2023 auf 1.881,6 Mio. € zum 31. Dezember 2024. Dabei stiegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt von 699,2 Mio. € auf 798,1 Mio. €. Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gingen infolge deren Rückführung bzw. deren langfristiger Refinanzierung von 582,4 Mio. € auf 356,5 Mio. € zurück. Ertragsteuerschulden gingen stichtagsbedingt von 88,0 Mio. € auf 48,0 Mio. € zurück. Die Positionen kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten , die vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen beinhaltet, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist, sowie kurzfristige sonstige Rückstellungen , kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und kurzfristige sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten blieben weitgehend unverändert.

Entwicklung der langfristigen Schulden

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

2.457,2

1.881,9

+ 575,4

Latente Steuerschulden

350,7

293,0

+ 57,7

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

2,4

3,4

- 0,9

Vertragsverbindlichkeiten

31,0

32,7

- 1,7

Sonstige Rückstellungen

70,4

68,7

+ 1,8

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

1.597,6

1.388,3

+ 209,3

Summe langfristige Schulden

4.509,4

3.667,9

+ 841,5

in Mio.

31.12.2024

31.12.2023

Veränderung

Langfristige Schulden erhöhten sich von 3.667,9 Mio. € per 31. Dezember 2023 auf 4.509,4 Mio. € zum 31. Dezember 2024. Ursächlich hierfür waren insbesondere die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten , die infolge der Inanspruchnahme bestehender und neuer langfristiger Kreditlinien sowie der Aufnahme eines neuen Schuldscheindarlehens von 1.881,9 Mio. € auf 2.457,2 Mio. € anstiegen. Latente Steuerschulden stiegen von 293,0 Mio. € auf 350,7 Mio. €. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten erhöhten sich insbesondere infolge höherer Leasing-Zugänge (IFRS 16) von 1.388,3 Mio. € auf 1.597,6 Mio. €. Die Positionen langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen , langfristige Vertragsverbindlichkeiten , die vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen beinhaltet, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist, sowie langfristige sonstige Rückstellungen blieben weitgehend unverändert.

Entwicklung des Eigenkapitals

Grundkapital

192,0

192,0

0,0

Kapitalrücklage

2.199,5

2.197,7

+ 1,7

Kumuliertes Konzernergebnis

2.851,5

2.980,5

- 129,0

Eigene Anteile

–459,3

–459,8

+ 0,5

Neubewertungsrücklage

2,7

0,1

+ 2,6

Währungsumrechnungsdifferenz

–5,2

–12,5

+ 7,4

Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital

4.781,2

4.898,0

- 116,8

Nicht beherrschende Anteile

763,5

657,0

+ 106,5

Summe Eigenkapital

5.544,7

5.555,1

- 10,3

in Mio.

31.12.2024

31.12.2023

Veränderung

Das Eigenkapital im Konzern sank von 5.555,1 Mio. € per 31. Dezember 2023 auf 5.544,7 Mio. zum 31. Dezember 2024. Dabei ging das kumulierte Konzernergebnis , das die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen (soweit sie nicht ausgeschüttet wurden) enthält, im Geschäftsjahr 2024 von 2.980,5 Mio. € auf 2.851,5 Mio. € zurück. Die Eigenkapitalquote im Konzern sank entsprechend von 49,4 % auf 46,5 %. Ursächlich für den Rückgang waren insbesondere die nicht-cashwirksamen Wertminderungen auf die Beteiligung an Kublai sowie die Auswirkungen des vorübergehenden Ausfalls des 1&1 Mobilfunknetzes im Mai 2024.

Die Netto-Bankverbindlichkeiten (d. h. der Saldo aus Bankverbindlichkeiten und liquiden Mitteln) erhöhten sich von 2.436,6 Mio. € per 31. Dezember 2023 um 262,2 Mio. € auf 2.698,8 Mio. € zum 31. Dezember 2024.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der relativen Verschuldung

Netto-Bankverbindlichkeiten (1) / EBITDA

1,27

1,31

1,68

1,89

2,09

31.12.2020

31.12.2021

31.12.2022

31.12.2023

31.12.2024

(1) Netto-Bankverbindlichkeiten = Saldo aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und liquiden Mittel


Weitere Angaben zu Zielsetzung und Methoden des Finanzrisiko-Managements im Konzern finden sich auch im Konzernanhang unter Anhangangabe 43.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Bilanzpositionen

Bilanzsumme

9.230,8

9.669,1

10.358,5

11.245,6

11.935,7

Liquide Mittel

131,3

110,1

40,5

27,7

114,9

Anteile an assoziierten Unternehmen

89,6

431,6 (1)

429,3

373,2

124,9

Sachanlagen

1.271,6

1.379,6

1.851,0

2.405,3

3.145,0

Immaterielle Vermögenswerte

2.197,8

2.059,4

2.029,3

2.001,6

1.879,8

Firmenwerte

3.609,4

3.627,8

3.623,4

3.628,8

3.632,7

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

1.466,1

1.822,7

2.155,5

2.464,3

2.813,7

Grundkapital

194,0

194,0

194,0

192,0 (2)

192,0

Eigenkapital

4.911,2

4.923,2

5.298,4

5.555,1

5.544,7

Eigenkapitalquote

53,2 %

50,9 %

51,2 %

49,4 %

46,5 %

in Mio.

31.12.2020

31.12.2021

31.12.2022

31.12.2023

31.12.2024

(1) Anstieg durch Beteiligung an Kublai (2021)

(2) Rückgang durch Einzug eigener Aktien (2023)

Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns

Der Internationale Währungsfonds hat im Rahmen seines Konjunkturausblicks nach vorläufigen Berechnungen für 2024 ein Plus von 3,2 % für die Weltwirtschaft ausgewiesen. Für Deutschland, dem mit einem Umsatzanteil von rund 90 % wichtigsten Markt für United Internet, decken sich die Berechnungen des Fonds mit den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes, das für 2024 erneut einen Rückgang des (preisbereinigten) Bruttoinlandsprodukts um -0,2 % (Vorjahr: -0,3 %) festgestellt hat.

Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickelten sich die Anzahl der Kundenverträge und der Umsatz von United Internet – dank des stabilen und weitgehend konjunkturunabhängigen Geschäftsmodells – auch im Geschäftsjahr 2024 positiv. So konnte die Gesellschaft um insgesamt 590.000 Verträge auf 29,02 Mio. wachsen und den Umsatz um 1,9 % bzw. 117,1 Mio. € auf 6.303 Mrd. € (ohne „Energy“ und „De-Mail“) steigern. Ursächlich für den auf den ersten Blick eher moderaten Umsatzanstieg waren vor allem im Vergleich zum Vorjahr geringere margenschwache Hardware-Umsätze (insbesondere Smartphones) im Segment „Consumer Access“ (-92,3 Mio. € im Vergleich zu 2023).

Im Geschäftsjahr 2024 wurden Kundenverträge, Umsatz und Ergebnis durch die Auswirkungen des vorübergehenden Ausfalls des neuen 1&1 Mobilfunknetzes im Mai 2024 sowie damit einhergehenden erhöhten Kündigungsaussprachen außerplanmäßig belastet. Außerdem war die geplante Migration von Bestandskunden auf das 1&1 Mobilfunknetz aufgrund einer unerwarteten Unterdimensionierung einzelner Netzbestandteile vorübergehend stark eingeschränkt und konnte erst im vierten Quartal 2024 wieder umfangreich aufgenommen werden. Damit konnten die im Geschäftsjahr 2024 erwarteten Einsparungen aus der Migration bestehender Kundenverträge (auf Wholesale-Basis) auf das 1&1 Mobilfunknetz nur teilweise realisiert werden. Darüber hinaus entstanden temporär höhere Aufwendungen für die Beseitigung von in der Folge des Netzausfalls festgestellten Kapazitätsengpässen.

Trotz der vorgenannten Ergebnisbelastungen lag das operative EBITDA im Konzern mit 1.294,7 Mio. € nur leicht unter dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 1.296,5 Mio. €). Im EBITDA enthalten sind neben den Ergebnisbelastungen aus dem vorübergehenden Ausfall des 1&1 Mobilfunknetzes stärker als erwartet gestiegene Aufwendungen für den Ausbau des 1&1 Mobilfunknetzes. Insgesamt beliefen sich diese auf -265,3 Mio. € (Vorjahr: -132,4 Mio. €). In dieser Position sind zudem rund 14 Mio. € periodenfremde Aufwendungen für Nachberechnungen beim Netzausbau für 2022 und 2023 enthalten.

Die Unternehmensentwicklung zeigt erneut die Vorteile des Geschäftsmodells von United Internet, das überwiegend auf elektronischen Abonnements mit festen monatlichen Beträgen basiert. Dies sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um neue Kunden zu gewinnen, Kundenbeziehungen auszubauen und Chancen in neuen Geschäftsfeldern bzw. neuen Märkten zu nutzen. Organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen.

Insgesamt sieht der Vorstand die United Internet Gruppe – zum Abschlussstichtag des Geschäftsjahres 2024 wie auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts – für die weitere Unternehmensentwicklung gut aufgestellt. Er schätzt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – vorbehaltlich eventueller Sondereffekte – positiv ein und blickt optimistisch in die Zukunft.