Allgemeine Informationen
Um einen Überblick über das Management von Nachhaltigkeitsthemen bei United Internet zu geben, werden zunächst die Grundlagen zur Erstellung dieses Nachhaltigkeitsberichts erläutert. Dabei wird erklärt, wie Verantwortlichkeiten zwischen den Leitungs- und Aufsichtsorganen, den Fachabteilungen sowie dem Nachhaltigkeitsmanagement aufgeteilt sind. Darüber hinaus werden Nachhaltigkeitsthemen in den Kontext der Unternehmensstrategie sowie der Geschäftsmodelle eingeordnet.
Der Nachhaltigkeitsbericht von United Internet wurde auf konsolidierter Basis erstellt. Er reflektiert die Praktiken und Verpflichtungen des Konzerns ganzheitlich, einschließlich aller Segmente, Standorte sowie Tochtergesellschaften, an denen eine Mehrheitsbeteiligung besteht. Sofern einzelne Angaben noch nicht für alle von diesem Bericht abgedeckten Gesellschaften, Standorte oder Bereiche vorliegen, wird dies kenntlich gemacht. Alle Tochtergesellschaften werden ohne Ausnahme in die konsolidierte Nachhaltigkeitsberichterstattung einbezogen, um die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Nachhaltigkeitsaktivitäten zu gewährleisten.
United Internet hat wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte sowohl in der vor- als auch in der nachgelagerten Wertschöpfungskette bei der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse und Datenerhebung berücksichtigt, die sich über den Einkauf und Handel mit Hardware, die Bereitstellung von IT-Infrastruktur sowie digitale Dienstleistungen erstrecken. In der vorgelagerten Wertschöpfungskette bezieht United Internet IT-Hardware und andere notwendige Vorleistungen, die oft auf einer komplexen, mehrstufigen Prozesskette basieren. Diese reicht bis zur Rohstoffgewinnung. United Internet betreibt intensive Risikoanalysen bzgl. der menschenrechtlichen und umweltbezogenen Risiken in der Lieferkette, insbesondere bei elektronischen Bauteilen, die aus internationalen Märkten stammen.
Für die nachgelagerte Wertschöpfung untersucht United Internet die Nachhaltigkeitsdimensionen im Zusammenhang mit dem Transport, der Nutzung und Entsorgung der Produkte und Dienstleistungen. Das Geschäftsmodell des Unternehmens zeichnet sich durch langfristige Bindungen zu den Kundinnen und Kunden aus, getrieben durch Abonnementmodelle und Free-Accounts. Die Basis dafür ist ein starker Fokus auf Datenschutz und Informationssicherheit während der Nutzungsphase. Um Ressourcen zu schonen, kooperiert United Internet mit spezialisierten Partnern zur Wiederaufbereitung alter IT-Endgeräte, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.
Im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen gemäß Artikel 19a Absatz 3 und Artikel 29a Absatz 3 der Richtlinie 2013/34/EU besteht für Unternehmen die Option, auf die Offenlegung von Informationen über bevorstehende Entwicklungen oder sich in Verhandlungsphasen befindende Angelegenheiten zu verzichten. United Internet teilt mit, dass im Geschäftsjahr 2024 keine verbundenen Unternehmen diese Ausnahmeregelung in Anspruch genommen haben.
Wenn die Datenerhebung für einzelne Kennzahlen und Geldbeträge mit Messunsicherheiten verbunden war, bspw. wenn Annahmen zur Ermittlung von Kennzahlen getroffen wurden, wird dies im Kontext der jeweiligen Daten direkt erklärt. Dies bezieht sich insbesondere auf die Berechnung des Corporate Carbon Footprints (CCF), u. a. aufgrund der Verwendung von Emissionsfaktoren zur Berechnung von Treibhausgasen.
Für das Geschäftsjahr wurden keine Vergleichszahlen früherer Perioden herangezogen, weshalb keine rückwirkenden Korrekturen erforderlich waren. Eine Ausnahme bildet hierbei die EU-Taxonomie, wo die Werte der Tätigkeit CE 1.2 Herstellung von Elektro- und Elektronikgeräten erstmalig für das Geschäftsjahr 2024 und rückwirkend für das Geschäftsjahr 2023 ausgewiesen wurden. Auch die Feststellung von Fehlern, Abweichungen oder der Nicht-Durchführbarkeit von Korrekturen spielen für das Geschäftsjahr 2024 keine Rolle. Anpassungen und Vergleichszahlen sollen jedoch ab dem Geschäftsjahr 2025 bereitgestellt werden, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
Der gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht wurde in Übereinstimmung mit §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt. Dies schließt auch die in dieser nichtfinanziellen Berichterstattung enthaltenen Angaben zur Erfüllung der Anforderungen nach Artikel 8 der Verordnung (EU) 2020/852 (im Folgenden „nichtfinanzielle Berichterstattung“) ein. Hinsichtlich Struktur und Darstellung der Informationen orientiert sich die Berichterstattung an den European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Dies gilt insbesondere für die folgenden Aspekte des ESRS 1:
Die gemäß der Doppelten Wesentlichkeitsanalyse identifizierten Auswirkungen, Risiken und Chancen (Impacts, Risks and Opportunities; kurz IROs) bilden, in Anlehnung an das Konzept der ESRS, den Ausgangspunkt für die Identifikation der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen. Im Anschluss werden für diese Nachhaltigkeitsthemen, ebenfalls in Anlehnung an die ESRS, qualitative und im Einzelfall auch quantitative Informationen berichtet.
Bei der Auswahl der qualitativen Informationen orientiert sich dieser Bericht an dem Konzept der „Strategien, Maßnahmen und Ziele“, wie es in ESRS 2 verankert ist. Darüber hinaus werden, sofern relevant und möglich, weitere qualitative und quantitative Informationen bereitgestellt, die, sofern separat gekennzeichnet, im Einklang mit den ESRS ermittelt wurden.
Da sich die Berichterstattung nur an den ESRS orientiert, wird formal betrachtet im Sinne des § 315d HGB i. V. m. § 289d HGB kein anerkanntes Rahmenwerk verwendet. Die Entscheidung für den Inhalt der Berichterstattung wurde vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen getroffen: die anhaltende Unsicherheit im Zusammenhang mit der Umsetzung der CSRD und damit auch der ESRS-Standards in deutsches Recht und den von der EU angekündigten Vorschlägen für eine signifikante Reduzierung der Berichterstattungspflichten.
Im Jahr 2015 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet und damit 17 globale Nachhaltigkeitsziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), gesetzt. Die SDGs beschreiben die Zielbilder für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung. Die für United Internet als Gesamtunternehmen zentralen SDGs sind die folgenden:
Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.
Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
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